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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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kaputten Sabbermaul die Decke entlang.
    Und dann passierte mit dem Wesen etwas sehr Seltsames. (Als wenn bis dahin alles ganz normal gewesen wäre …) Es begann zu schmelzen. Es verwandelte sich. Eine Art schwarzer Dampf bildete einen Kranz um das Monster, einen wogenden, blickdichten Schleier.
    Als der Rauch verflog, stand da kein Monster mehr, sondern das schönste Mädchen, das Mack jemals gesehen, ja sich jemals vorgestellt hatte. Es hatte prachtvolle rote Haare und grünere Augen, als Mack je für möglich gehalten hätte. Seine blasse Haut war makellos. Die Lippen tief dunkelrot.
    Das Mädchen stand völlig entspannt da, als wäre das schräge Deck überhaupt kein Thema. Als es lächelte, war es, als wäre mitten im Sturm eine Sonne aufgegangen, und diese Sonne schien nur für Mack, für ihn ganz allein.
    »Hallo«, sagte es mit lachender, klingender Stimme. »Du musst Mack sein.«
    Mack sog an seiner Sauerstoffmaske und fragte sich in einem versteckten Winkel seines Hirns, wie sie atmen konnte und wie sie sprechen konnte und wie die Schallwellen sich in diesem Nahezu-Vakuum ausbreiten konnten. Denn er hatte in Physik gelernt, dass Schallwellen Luft benötigen. Ja, sie hatten sogar ein Experiment dazu gemacht … Aber das war jetzt nicht weiter wichtig, denn das hübscheste Mädchen der Erdengeschichte hatte ihn angesprochen, nur ihn.
    »Hi«, murmelte er in seine Plastikmaske. »Ich bin Mack.«
    »Schön, dich kennenzulernen, Mack. Mein Name ist Ereskigal. Meine Freunde nennen mich Risky.«
    »Wundert mich nicht «, meinte Mack.
    »Komm, Mack«, sagte sie. Sie reichte ihm eine perfekte blasse Hand mit roten Fingernägeln. »Gehen wir.«

16
    I ch bleibe lieber hier«, antwortete Mack.
    »Er bleibt lieber hier«, sagte Stefan und kroch so nah heran, wie er konnte, ohne seine Sauerstoffmaske zu verlieren.
    Risky lächelte. Ein strahlendes Lächeln. Aber kein wirklich freundliches.
    Die Temperatur im Flugzeug war abrupt gefallen. Mack konnte sehen, wie sein Atem die Maske bedampfte, wenn er ausatmete.
    » Eng Ereskigal, Arbast «, sagte Risky. » Eng ma! «
    Und plötzlich fuhr Mack aus seinem Sitz hoch und fing an zu laufen wie ein Zombie. Wie ein alter Zombie, nicht wie einer der coolen Sorte aus 28 Days Later oder I Am Legend , die meist richtig schnell rennen.
    Er stakste auf steifen Beinen, die nicht ihm gehorchten.
    Mack wusste, dass seine Beine nicht ihm gehorchten, weil er bestimmt nicht darauf gekommen wäre, seine Sauerstoffmaske abzunehmen und in den heulenden, eiskalten Wind zu treten, der durch diese furchtbare Tür hereinströmte.
    Nein, das wollte er ganz bestimmt nicht.
    Aber seine Beine bewegten sich trotzdem.
    Und Risky grinste.
    Mack sog die dünne Luft ein. Immerhin mehr Luft als vorher – das Flugzeug war ein gutes Stück gesunken –, aber trotzdem war es, als versuche man nach einem langen Sprint seine Lungen durch einen Strohhalm zu füllen.
    »Nein!«, schrie Mack, doch seine Stimme reichte nicht weit. Risky schaffte es irgendwie, trotz des Sauerstoffmangels gehört zu werden, aber Mack piepste wie eine Maus.
    Macks Mund rief »Nein!«, aber seine Beine und Füße sagten: »Los!«
    Risky beugte sich zu ihm, und ihr Gesicht war jetzt nur Zentimeter von seinem entfernt. Sie roch nach dunklen Wäldern bei Nacht, nach der Parfümabteilung im Kaufhaus und ein bisschen wie Macks Tante Holly, die in einem umgebauten Schulbus in einer Landkommune in Mendocino lebte.
    Ein berauschender Duft.
    »Armer Mack«, sagte Risky. »Hast du wirklich geglaubt, du könntest ein Fabelhafter werden? Hast du gedacht, du könntest hier den Helden spielen und meine Mutter daran hindern, sich zu nehmen, was ihr gehört?«
    Mack hatte keine gute Antwort darauf. Denn er hörte nicht richtig zu. Er trottete mit seinen Bleifüßen auf die offene Tür zu, und jetzt war er so nah dran, dass er die Hand ausstrecken könnte, um sich am Türrahmen festzukrallen, damit er nicht weiterlaufen musste – aber er konnte es nicht. Er konnte es nicht, seine Finger rutschten ab und lieber Himmel, er konnte direkt nach unten schauen und das Mondlicht kilometerweit unter ihm auf den Wellen glitzern sehen.
    » Odaz «, flüsterte Risky. Und dann, in einem triumphalen Aufschrei: » Odaz ma! «
    Mack stand nun in der Tür, die Hände seitlich festgeklammert, die Zehen schon draußen, wie ein Surfer. Der Wind schlug ihm entgegen, ließ seine Wangen erzittern, seine Haare emporwehen und trieb ihm Tränen in die Augen.
    Risky stand jetzt

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