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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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schrie Mack.
    »Nicht weiter schlimm. Das Wasser ist nicht so kalt.«
    »Aber es ist das Meer! Das Meer! «
    »Ist doch nur Wasser. Bleib cool. Wovor hast du einen solchen Schiss?«, fragte Stefan.
    »Davor!«, sagte Mack.
    Er zeigte auf eine graue, dreieckige Rückenflosse, die sich durchs Wasser schob, kehrtmachte und direkt auf ihn zuschoss.

18
    R et click-ur! «
    Mack brüllte die Worte heraus und bekam eine Ladung Salzwasser in den Mund.
    Er brüllte sie erneut.
    Aber die Haiflosse kam näher. Nichts hielt an. Nichts blieb stehen.
    »Huh«, bemerkte Stefan.
    »Aaaaah!«, schrie Mack. Er hatte immer geahnt, dass es auf diese Weise zu Ende gehen würde.
    Die Rückenflosse verschwand hinter einer Welle, die Mack emporhob wie einen Korken. Er spürte, wie etwas Großes an ihm rieb. Er schrie vor Schreck auf und schwamm platschend davon, egal wohin, Hauptsache weg.
    Aber die Flosse! Sie stand wieder vor ihm! Sie kam direkt auf ihn zu. Schnell, rasend schnell!
    Dann schwamm der Hai an seine Seite. Mack sah dem bösen Ungeheuer direkt ins Auge.
    Aber es wirkte gar nicht böse. Und statt eines Riesenmauls voller rasiermesserscharfer Zähne erblickte Mack ein lustiges Lächeln.
    Es dauerte mehrere Sekunden, bis die Wahrheit in Macks Hirn sickerte. Es war kein Hai.
    »Das ist ein Delfin«, rief Mack.
    Und Stefan rief zurück: »Haie sind viel cooler.«
    »Wie?«
    »Hast du nicht diesen Film mit dem Megahai und der Riesenkrake gesehen? Echt Wahnsinn.«
    Nicht zum letzten Mal fragte sich Mack, ob Stefan und er überhaupt vom selben Planeten stammten.
    Dann tauchte etwas noch viel Größeres auf, in Stefans Nähe. Die beiden begannen zu rufen und zu brüllen.
    Stefan schrie: »Yo!«
    Mack schrie: »Rettet mich! Rettet mich! Hilfe! Um Himmels willen, rettet mich!«
    Das Segel – das dazugehörige Boot konnten die beiden nicht sehen, weil es durch den Seegang verdeckt wurde – fiel auf einmal zusammen. Und dann erblickten sie doch noch das Boot, den blauen Rumpf mit der chromglänzenden Reling. Es drehte in ihre Richtung, langsam zwar, aber es näherte sich.
    Am Steuer stand ein Mann. Er war in dem schwachen Licht kaum erkennbar, aber Mack sah seine glühende Zigarre.
    Die beiden schwammen mit aller Kraft auf das Boot zu, das inzwischen nur noch etwa zehn Meter entfernt war. Mack war überzeugt, dass er noch von einem Hai verspeist würde, bevor er an Bord gelangen konnte. Aber er wollte es wenigstens versuchen.
    Der Mann trat an die Reling und warf ihnen ein Tau zu. Stefan packte es und brachte es zu Mack, der sich daran klammerte wie an seine letzte Hoffnung. Die es vielleicht ja auch war.
    Eine Minute später wurden sie an der Bootseite hochgezogen und standen dann, nass und zitternd, aber auf jeden Fall lebend, auf dem Teakholzdeck des Segelboots.
    »’ne Runde schwimmen gegangen, ja?«, fragte der Mann mit einem, wie Mack annahm, australischen Akzent.
    Mack glotzte ihn nur ungläubig an.
    »Ganz schönes Stück bis zum Sydney Harbour, was?«, sagte der Mann.
    »Ja«, antwortete Mack und spuckte Salzwasser aus. »Wir haben uns wohl ein bisschen verschätzt.«
    »Na ja, ihr seid jung«, sagte der Mann. »Wir waren alle mal jung, oder? Genau. Jetzt trocknet euch erst mal ab und esst was, dann geht’s gleich besser.«
    »Danke«, sagte Mack. »Sie haben uns das Leben gerettet.«
    »Bedankt euch bei meiner Tochter. Ihretwegen haben wir nach euch gesucht.«
    »Sie haben … was?«
    »Geht unter Deck, sie wird es euch schon erklären. Vielleicht kriegt ihr sie auch dazu, euch ein Spiegelei zu braten.«
    Stefan stieg als Erster über die schmalen Stufen in die Kabine hinab. Dort war es hell und warm und es roch nach Essen. Mack konnte beinahe – nicht ganz – vergessen, dass er sich auf einem kleinen Boot inmitten des riesigen Ozeans voller Haie befand.
    An einem vollgestellten Tisch saß ein Mädchen. Sie hatte dunkle Haut, erstaunlich blondes Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, und braune Augen. Sie trank eine Tasse Kaffee. In großen, ehrlichen Schlucken, nicht zaghaft nippend.
    Sie sah zu ihnen auf, ohne überrascht zu wirken. »Wer von euch ist es?«
    Stefan, wieder ganz der Alte, obwohl er noch nass war und ihm Algen über der Schulter hingen, antwortete: »Ich bin’s.«
    Das Mädchen legte den Kopf schräg. Dann lachte sie. »Hat keinen Zweck, mich anzubaggern. Du siehst toll aus, da gibt es nichts zu meckern. Aber ich suche nicht nach einem tollen Typen, sondern nach einem Fabelhaften

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