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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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haben, der von dort aus ungehindert losschlagen kann, oder nimmt man sie mit an die Front, wo die Feuerleitschiffe und Zerstörer sie im Auge behalten können, sie aber immer noch nicht ganz in die Reichweite unserer eigenen Raketen kommen.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie genau das denken, Bürger Commodore. Und ich an ihrer Stelle hätte genau das Gleiche getan. Weniger weil ich mir Sorgen machen würde, die Gegenseite könne tatsächlich jemanden im Hyperraum versteckt haben, der dann ›ungehindert losschlagen kann‹, sondern weil es mit diesem Reichweitenvorteil einer bekannten Bedrohung gegenüber keinen Grund gäbe, sich nicht gegen die Möglichkeit einer unbekannten Bedrohung zu wappnen, die sich anschleicht - so unwahrscheinlich das auch sein mag.«
    »Ganz genau. Natürlich«, Luff fletschte die Zähne, »es wäre doch schade, wenn sich herausstellen sollte, dass sie sich gegen die falsche ›bekannte Bedrohung‹ wappnen.«
    »Jawohl, Bürger Kommodore.« Hartman erwiderte das raubtierartige Lächeln. »Das wäre wirklich schade, nicht wahr?«
    »Noch etwa zehn Minuten, Sir«, merkte Edie Habib leise an, und Rozsak nickte.
    Sie verfolgten die Abtrünnigen von der Systemsicherheit nun schon seit über einer halben Stunde, und sie hatten die Distanz auf kaum mehr als genau die zwölf Millionen Kilometer verringert, mit der sie diese Verfolgung aufgenommen hatten. Ihre Aufschließgeschwindigkeit betrug mehr als fünfzehnhundert Kilometer pro Sekunde, und es war für den Feind jetzt völlig unmöglich, ihnen noch zu entkommen.
    »Bei einer Distanz von elf Millionen Kilometern werden wir die Beschleunigung auf drei Komma sieben fünf Kps Quadrat reduzieren«, entschied Rozsak. »Hat ja keinen Sinn, ihnen schneller nahe zu kommen, als wir unbedingt müssen.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Habib, doch ihr Tonfall klang ein wenig sonderbar, und als er zu ihr hinüberschaute, bemerkte er, dass sie mit eigentümlich fragendem Blick sein Profil betrachtete.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Ich habe mich nur gefragt, was Sie gerade eben unausgesprochen gelassen haben.«
    »›Unausgesprochen‹?« Nun war es an ihm, sie fragend anzublicken. »Wieso denken Sie, es gebe etwas, das ich hier unausgesprochen gelassen hätte?«
    »Boss, ich kenne Sie nun schon ziemlich lange«, sagte sie, und er lachte in sich hinein.
    »Ja, das stimmt wohl«, pflichtete er ihr bei. Dann zuckte er mit den Schultern. »Vor allem habe ich gerade an Snorrason gedacht.«
    »Fragen Sie sich, ob ich schon die ganze Zeit über Recht gehabt habe?«, fragte sie mit gehobener Augenbraue, und er grinste.
    Mit für ihn gänzlich untypischer Unsicherheit hatte er hin und her überlegt, wohin er Hjálmar Snorrasons vier Zerstörer verlegen sollte. Nach den Marksmans waren die großen Zerstörer der Warrior -Klasse die leistungsfähigsten Raketenabwehrschiffe, die er hatte - zumindest, was die Territoriumsverteidigung betraf. Die Fregatten der Royal Torch Navy hatten sich als bemerkenswert leistungsstark (für derart kleine Einheiten) dabei erwiesen, in einem dicht bestrichenen Umfeld auf sich selbst aufzupassen. Doch sie waren einfach nicht groß genug und verfügten nicht über genug Antiraketen, um längere Zeit die Territoriumsverteidigung effektiv übernehmen zu können. Rozsak war versucht gewesen, Snorrasons Schiffe Kampfgruppe Hammer zuzuweisen, so wie Habib das vorgeschlagen hatte - nur für den Fall, dass sie sich plötzlich doch in der Reichweite gegnerischer Raketen wiederfänden. Doch letztendlich hatte er entschieden, die Verteidigung von Torch sei wichtiger. Es war unwahrscheinlich, dass die Ex-Havie-Angreifer ihrem Zielgebiet nahe genug kämen, um den Planeten mit etwas anderem als bereits ausgebrannten Raketen zu bestreichen, die schon längst in den freien Fall übergegangen waren und sich daher leicht abschießen ließen. Doch die Konsequenzen, die es hätte, falls sich herausstellte, dass diese Annahme falsch war, mochten sich als katastrophal erweisen. Und sich gegen diese Eventualität zu wappnen war wichtiger als die ebenso unwahrscheinliche Möglichkeit, dass Kampfgruppe Hammer in die Raketenreichweite des Feindes geriet.
    »Nein.« Rozsak schüttelte den Kopf. »Ich habe nie geglaubt, Sie könnten damit Unrecht haben, Edie.« Er wandte sich vom Plot ab und warf Habib ein schiefes Grinsen zu. »Tatsächlich ist der Grund, dass ich in dieser Hinsicht so unschlüssig war, schlichtweg, dass es eigentlich eine Entscheidung ist,

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