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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der es sich auf der Flaggbrücke der Marksman bequem gemacht hatte.
    »Kommt nicht gerade überraschend, was, Ma'am?«, fragte Dobbs nun, und sie schüttelte den Kopf.
    Ebenso wie Dobbs war sie schon die ganze Zeit über der Ansicht gewesen, Alpha Zwo sei das wahrscheinlichste der Szenarios, die Luiz Rozsak und seine Offiziere sich zurechtgelegt hatten. Tatsächlich hatte sie es sogar für derart wahrscheinlich gehalten, dass sie sich immens dafür eingesetzt hatte, ihre gesamte Kampfgruppe im Hyperraum zu konzentrieren. Sie wusste, wie gern Rozsak ihr zugestimmt hätte und ebenso, dass er das niemals tun würde. Er hatte ihr gegenüber deutlich zum Ausdruck gebracht, irgendjemand müsse ja in einer Position bleiben, von der aus sich auch das Innere System verteidigen ließe - nur für den Fall, dass sie sich doch allesamt täuschten und die Havie-Söldner aus mehreren Richtungen gleichzeitig anrücken würden. Und so kam es, dass sich ihr eigenes Schiff ebenso wie die Archer hier im Orbit befanden, als Flaggschiff der ›Kampfgruppe Amboss‹, zu der auch Commander Melanie Stensruds Charade und vier Zerstörer der Warrior-Klasse gehörten: Genghis Kahn, Napoleon, Alexander the Great und Julius Caesar, allesamt unter dem Kommando von Lieutenant Commander Hjálmar Snorrason. Begleitet wurden sie von den drei Leichten Kreuzern und den siebzehn Schiffen der Zerstörerflottille 2960 unter dem Befehl von Commander Maria Le Fossi - ganz zu schweigen von acht Fregatten der Royal Torch Navy. Doch diese anderen Schiffe befanden sich dort aus einem geringfügig anderen Grund.
    Das waren reichlich Schiffskörper, auch wenn ihre eigene Division Leichter Kreuzer ausgewählt worden war, weil sie ein Schiff weniger aufwies als die beiden anderen Divisionen des Leichter-Kreuzer-Geschwaders 7036. Tatsächlich verfügte Kampfgruppe Amboss vermutlich über deutlich mehr Schiffe, als sie benötigen würden. Doch da die eigentliche Aufgabe von Kampfgruppe Amboss darin bestand zu verhindern, dass irgendwelche Langstreckenraketen jemals Torch erreichten, war eine gewisse Redundanz etwas durchaus Schönes.
    Und wenn diese Leute dort bereit sind, auf maximale Schussrate zu gehen, oder wenn sich herausstellt, dass sie an ihren Rümpfen vollbeladene Gondeln befestigt haben, dann kann man hier vielleicht doch nicht von ›Redundanz‹ sprechen, dachte sie grimmig.
    Abgesehen von den Waffen, die Technodyne der Republik Monica zur Verfügung gestellt hatte, gab es keinerlei Hinweise darauf, dass irgendjemand außerhalb des Haven-Quadranten schon mit Gondeln experimentiert hatte. Selbst die Technodyne-Gondeln waren reine Systemverteidigungswaffen, nicht auf den Offensiveinsatz ausgelegt, so wie das in Manticore oder Haven geschah. Und sämtliche von Jiri Watanapongses Quellen beharrten darauf, dass die SLN immer noch das gesamte Konzept als ebenso primitiv und ineffektiv abtat, wie es das vor Jahrzehnten tatsächlich gewesen war. Doch die Flüchtlinge der Systemsicherheit, die desertiert waren, nachdem das grausam-erfolgreiche Unternehmen Butterblume der Royal Manticoran Navy den ersten Haven-Krieg so schlagartig zum Halt gebracht hatte, mussten eine gänzlich andere Einstellung zu diesem Thema haben. Und es war zumindest möglich, dass es ihnen gelungen war, diese Einstellung auch ihren Sponsoren von Manpower klarzumachen. Und falls die Vorstellung lächerlich erscheinen sollte, Manpower könne fortschrittliche Waffensysteme produzieren lassen, dann galt das ebenso dafür, Manpower solle in der Lage sein, im wahrsten Sinne des Wortes Dutzende von Schlachtkreuzern, die einst im Dienste der SLN gestanden hatten, Strohmännern wie der Republik Monica zur Verfügung zu stellen ... oder eben einer Flotte wahnsinniger Anhänger der alten Systemsicherheit.
    Also: Ja, es war möglich, wenngleich unwahrscheinlich, dass diese Leute hier wirklich über eigene Raketengondeln verfügten. Und wenn sie damit eine hinreichend hohe Beschussdichte erreichen konnten, um die Raketenabwehr der Verteidiger zu übersättigen ...
    Bei relativistischer Geschwindigkeit brauchen sie ja nur mit einer Hand voll Raketen Glück zu haben, rief sie sich ins Gedächtnis zurück.
    »Ich muss sagen«, fuhr Dobbs fort, »dass ich fast wünschte, wir hätten uns für Alpha Eins entschieden statt für Alpha Zwo.« Sie warf ihm einen Blick zu, und er verzog das Gesicht. »Ich verstehe durchaus die Logik, die hinter der Entscheidung steckt, Ma'am. Aber es gefällt mir einfach nicht,

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