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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hinausläuft. Bedauerlicherweise denke ich aber, in Wirklichkeit passiert hier genau das, was Sie und Stravinsky von Anfang an gesagt haben. Das sind erewhonische Schiffe, wer auch immer sich da gerade an Bord befindet, und diese beiden Riesendinger da sind wirklich Frachter in Militärausführung, die mit Raketengondeln beladen sind. Die Frage, die mich seit fünf oder sechs Minuten nicht mehr loslässt, lautet jetzt: Wie dicht wollen die an uns herankommen, bevor sie ihre Gondeln aussetzen? Darf ich davon ausgehen, dass Sie sich ebenfalls schon mit dieser Frage befasst haben?«
    »Jawohl, Bürger Commodore.« Hartman erwiderte sein Lächeln, auch wenn sie dabei ihre Zähne ein wenig mehr entblößte als ihr Vorgesetzter. »Tatsächlich haben Pierre und ich schon ausgiebig darüber gesprochen, und wir haben es auch mit Bürger Captain Vergnier und Bürger Commander Laurent diskutiert.«
    »Und? Sind Sie vier zu einem Ergebnis gekommen?«
    »Wir kommen auf das Gleiche, was die Frage betrifft, was sie vermutlich versuchen werden«, erwiderte Hartman. »Aber wir sind uns nicht ganz einig geworden, auf welche Distanz sie es anlegen. Ganz offensichtlich wollen sie auf weniger als zwölf Millionen Kilometer aufschließen, sonst hätten sie das Feuer schon eröffnet, bevor sich unser Abstand wieder vergrößert hat. Da dem so ist, versuchen sie ganz offenkundig, ihre Feuerleitung nahe genug an das Zielgebiet zu bringen, um eine vernünftige Trefferwahrscheinlichkeit zu erreichen - ganz genau, wie Pierre das schon gesagt hat. Und das ergibt auch durchaus Sinn, wenn diese sechs Kreuzer tatsächlich die einzigen Artillerieleitstände sind, die sie hier einsetzen wollen. Ich persönlich denke ja, sie werden so weit zu uns aufschließen wollen, wie das eben möglich ist, ohne gleichzeitig in Reichweite unserer eigenen Waffensysteme zu kommen, also komme ich auf acht Millionen Kilometer. Damit blieben sie eine halbe Million Kilometer außerhalb unserer Standard-Raketenreichweite, und sie haben einen Beschleunigungsvorteil auf ihrer Seite, der es ihnen auch gestattet, diese Entfernung beizubehalten, wenn sie das wünschen.
    Soweit stimmt Pierre mir auch zu, aber er glaubt, sie werden auf neun Millionen Kilometer gehen, damit sie ein wenig mehr Spielraum haben, wenn unsere Vögelchen schließlich losschlagen. Bürger Captain Vergnier und Bürger Commander Laurent führen an, dass sie mit zwei Frachtern voller Raketengondeln wahrscheinlich bereit sein werden, noch etwas früher anzugreifen, auch wenn sie dabei einiges an Munition verschwenden. Also gehen beide eher von einer Distanz von zehn Millionen Kilometern aus.«
    Nachdenklich nickte Luff.
    »Ich bin geneigt, Stravinsky beizupflichten«, sagte er. »Hätten die nicht diese zwo Munitionsschiffe da hinten, dann würde ich Ihnen Recht geben und es ein wenig enger abpassen, weil diese zusätzlichen fünfhunderttausend Kilometer sie auf jeden Fall ein wenig Treffgenauigkeit kosten werden. Aber Olivier und Bürger Commander Laurent haben nicht Unrecht, was den Punkt betrifft, dass die Gegenseite Munition im Überschuss hat. Und dass es so aussieht, als würden sie die Mun-Schiffe auch in die Schlacht mitnehmen, lässt für mich darauf schließen, dass sie wahrscheinlich gerne zumindest ein wenig mehr Zeit und Platz für Ausweichmanöver hätten, sobald wir unsere eigenen Vögelchen auf den Planeten regnen lassen.«
    »Sie und Pierre könnten durchaus Recht haben, Bürger Commodore.« Hartman zuckte mit den Schultern. »Aber das Wichtigste hier ist, dass sie die Mun-Schiffe eben tatsächlich mitnehmen. Ihnen bleibt natürlich immer noch die Zeit, sie weit hinter die Front zurückfallen zu lassen, aber ich denke, wenn sie das vorhätten, dann hätten sie das längst getan. Mit ihrer derzeitigen Geschwindigkeit werden sie eindeutig die Hypergrenze überqueren - angenommen, sie wollen wirklich im N-Raum bleiben und die Gondeln aussetzen. Und mit der bislang beobachteten Reichweite selbst der Mehrstufenraketen aus den ersten Generationen bräuchten sie überhaupt nicht so nahe zu kommen, um uns unter Beschuss zu nehmen. Die Feuerleitschiffe gewiss, ja, aber nicht die Mun-Transporter.«
    »Stimmt.« Der Bürger Commodore verzog das Gesicht. »Ich nehme an, das ist eine Ermessensfrage. Sollte man sie weit genug zurücklassen, sodass sie zwar nicht gefährdet sind, dafür aber auch völlig ungeschützt, für den Fall, dass wir zufälligerweise doch noch jemanden im Hyperraum versteckt

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