Die Fackel der Freiheit
explodierte die Alexander Suvorov in einem gewaltigen, immer weiter anwachsenden Feuerball.
Vier Sekunden später folgte ein weiteres Schiff in die Zerstörung: PNES Bernard Montgomery - das Schiff, das Adrian Luff bisher befehligt hatte.
Luff biss die Zähne zusammen, als die Bernard Montgomery explodierte.
Die nehmen sich zuerst die Warlords vor. Die versuchen, gezielt unsere effektivsten Raketenabwehrplattformen auszuschalten.
Genauso war es, und die Laser-Gefechtsköpfe des Gegners waren ungleich leistungsstärker, als Luff das jemals von etwas erwartet hätte, das kleiner war als eine Großkampfschiffsrakete. Schlimmer noch: Ihr Beschuss war unendlich viel dichter, als er sich auch nur hätte vorstellen können. Es war doch unmöglich, dass sechs Schwere Kreuzer derart viele Raketen steuerten. Kein Schiff von dieser Größe konnte über derart viele Leitkanäle verfügen!
Doch ganz offensichtlich war genau das bei diesen Schiffen hier der Fall, und ein eisiger Schauer lief Luff über den Rücken, als auf einem von Stravinskys Sekundärdisplays die prozentuale Angabe der Treffer aufflammte, die zu den beiden Schlachtkreuzern durchgekommen waren. Einiges ließ sich natürlich durch Übersättigung der Abwehr erklären, aber dennoch hätte sie deutlich mehr Angriffe abwehren sollen, als sie offensichtlich getan hatte. Ganz augenscheinlich verfügten die einkommenden Raketen über außergewöhnlich gute Durchdringungs-Eloka ... und die Leute, die sie einsetzten, wussten ganz genau, was sie taten.
Eloka hin oder her, was auch immer das für Dinger sind, es sind auf jeden Fall keine Mehrstufenraketen, dachte er. So schlimm die auch sein mögen, sie erzeugen pro Treffer nicht genug Schaden, um mit Laser-Gefechtsköpfen ausgestattet zu sein, wie sie bei Großraketen üblich sind ... ist das nicht ein toller Trost, wenn so viele von diesen verdammten Mistdingern hier herumschwirren? Es war richtig von mir, den Kreuzern der Gegner die höchste Priorität zuzuweisen. Ich hoffe nur, dass ich mich früh genug entschieden habe!
Sein Blick zuckte wieder zum Hauptplot, als die zweite Raketenwelle von Kampfgruppe Hammer heranbrandete - zwölf Sekunden nach der ersten.
Rozsaks zweite Salve konzentrierte ihre geballte Zerstörungskraft auf die Schlachtkreuzer Napoleon Bonaparte und Charlemagne.
Die Raketenabwehr der EVF verfügte über bessere Daten als bei der ersten Angriffswelle, aber zwölf Sekunden reichten nicht aus, um die Feuerleitsequenzen entsprechend anzupassen und sie in die Eloka-Profile und deren KI einzuspeisen. Schlimmer noch: Der Verlust der Bernard Montgomery und der Alexander Suvorov hatte ein gewaltiges Loch in die gesamte Zielzuweisung der Abwehr gerissen.
Übersteuerungs-Codes wiesen Verantwortlichkeiten neu zu, verteilten die Last auf die Begleitschiffe der zerstörten Schlachtkreuzer, und die taktischen Offiziere an Bord der anderen Schiffe unter Luffs Kommando reagierten mit rascher Effizienz. Doch sie waren immer noch ein wenig aus der Bahn geworfen, sie reagierten immer noch auf die Situation, als ihnen schon dreihundert neue Raketen um die Ohren flogen.
Auf der Brücke von PNES Charlemagne betrachtete Bürger Captain Hervé Bostwick den Plot, als sich der Mahlstrom der Zerstörung durch die Abwehr der Kampfgruppe fraß, geradewegs auf seine Schiffe zu. Die Charlemagne war einer der großen Schlachtkreuzer der Warlord -Klasse, deren Besatzung vor den triumphierenden Konterrevolutionären geflohen war. Seitdem hatte Bostwick das Kommando über dieses Schiff inne. Nachdem sie nun schon so lange Zeit gemeinsam der Volksrepublik dienten, glaubte er allmählich wirklich jeden Mann und jede Frau an Bord persönlich zu kennen, nicht nur vom Sehen, sondern tatsächlich auch namentlich. Und jetzt konnte er die Furcht seiner Offiziere und Gasten beinahe körperlich spüren - vor allem angesichts der Tatsache, wie unfassbar rasch die Montgomery und die Suvorov ausgelöscht worden waren. Er spürte es, und doch waren die Stimmen im taktischen Flottennetz klar und deutlich, und Bostwick erinnerte sich an die sorgsam verborgen gehaltene Verachtung, die er in den Augen so manchen Offiziers der alten Volksflotte gesehen hatte - die Verachtung, die erfahrene Kämpfer für einfache Geheimpolizisten und Vollstreckungsbeamten übrighatten. Verachtung angesichts ihrer schlampigen Ausbildung und der armseligen Effizienz sämtlicher Kampfschiffe der Systemsicherheit im Gefecht. Er erinnerte sich, wie sehr er selbst
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