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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich stets über diese Verachtung geärgert hatte, doch dergleichen spürte er jetzt nicht mehr. Anspannung, hin und wieder sogar nacktes Entsetzen, mochten sich hinter den ruhigen Stimmen seiner Leute verbergen, doch rigides Training und hart erarbeitete Disziplin hielten all das im Zaum oder verdrängten es wirksam. Seine Leute erfüllten ihre Aufgabe ebenso gut wie ein ›Profi‹ aus jeglicher Flotte der gesamten Galaxis, und trotz seiner eigenen unbestreitbaren Furcht war das, was Bostwick vor allem verspürte, doch etwas gänzlich anderes: Stolz.
    »Bedrohungsachse Rot-Eins-Null!«, fauchte sein Raketenabwehroffizier. »Batterie Drei, übernehmen Sie!«
    »Battery Drei, Rot-Eins-Null, aye!«, bestätigte einer seiner Assistenten und gab schon die Befehle in seine Konsole ein. »Angriff!«
    Nahbereichsabwehr Drei richtete die Lasercluster neu aus, mit denen die Charlemagne backbords achteraus gesichert wurde, schwenkte herum, um sich der Angriffswelle der Raketen entgegenzustellen, die mit dreißig Prozent der Lichtgeschwindigkeit die Zone durchquerten, die eigentlich die Bernard Montgomery hätte sichern sollen. Die Lasercluster gingen auf Dauerfeuer über, doch sie verfügten einfach nicht über genug Emitter, um derart viele Raketen abzuwehren, die so rasch einkamen.
    Die Charlemagne erbebte, als der erste bombengepumpte Laser sich tief in ihre gepanzerte Flanke bohrte. Dann kam ein zweiter, und ein weiterer, ein Dutzend von ihnen, ein ganzer Tsunami der Zerstörung. Ein Laser nach dem anderen traf das Schiff, so rasch, dass kein Mensch - und auch nicht die Computer der Charlemagne - in der Lage gewesen wäre, einzelne Treffer als solche zu erkennen.
    »Volltreffer auf Werfer Drei!«
    »Schwere Verluste in Impellerraum Zwo!«
    »Graser Eins und Graser Drei sind vom Netz - keine Antwort, Bürger Commander!«
    »Gravitationssensor Fünf zerstört! Lidar Drei ist ebenfalls weg!«
    »Kernrumpfleck an Spant Drei-Sieben-Vier! Druckabfall - ich denke, wir haben eine verklemmte Panzertür! Leite Reparatur ein!«
    »Volltreffer in Beiboothangar Zwo! Ich bekomme hier ›Rot‹ für den gesamten Hangar - die dortigen Reparaturteams antworten nicht!«
    Bostwick hörte, wie die Schadensberichte das Comnetz durchzuckten, während sich ein gesamter Quadrant auf seiner Schadensanzeige tiefrot färbte. Die Charlemagne hatte schweren Schaden genommen. Das Schiff würde Monate in einer Werft verbringen müssen, einfach nur, um die Schäden zu reparieren, die Bostwick bislang gesehen hatte. Doch die Charlemagne war immer noch gefechtstüchtig, und seine Leute aktivierten bereits jetzt Backup-Systeme, und Reparaturteams eilten schon zu den verschiedenen Wunden seines Schiffes.
    »Dritte Salve einkommend in fünf Sekunden«, verkündete sein Taktischer Offizier, der sich immer noch ganz auf seine eigene Verantwortung konzentrierte, seine eigenen Pflichten. »Abwehr-Beschießungsplan Bravo-Hotel. Ich möchte, dass ...«
    »Skipper!« Die Stimme, die jetzt aus seinem Ohrhörer drang, gehörte Bürger Commander Christy Hargraves, seiner Chefingenieurin. In all den Jahren, die sie schon zusammen mit ihm diente, hatte er in ihrer Stimme noch nie derartige Panik gehört. »Wir verlieren die Eindämmung in Fusion Zw ...«
    Adrian Luffs Miene verfinsterte sich, als das Icon der Charlemagne von seinem Plot verschwand. Der Napoleon Bonaparte, die früher einmal den Namen SLNS Indurate getragen hatte, war geringfügig mehr Glück beschieden als der Warlord. Sie fuhr weiter, rollte langsam um die eigene Achse, schleuderte Rumpftrümmer und Rettungskapseln in alle Richtungen, doch wenigstens konnte die Besatzung entkommen. Vielleicht würde man sie sogar retten können, doch zweifellos war das Schiff bei der Erfüllung seines Auftrages gefallen - die Napoleon Bonaparte konnte am Kampf nicht länger teilnehmen.
    Hinter diesem Angriff müssen wirklich Solly-Offiziere stecken. Auf jeden Fall lassen sie sich von den Halo-Plattformen nicht sonderlich beeindrucken!
    Der Gedanke ging dem Bürger Commodore durch den Kopf, ohne jemals wirklich in sein Bewusstsein vorzudringen, und noch während er die grässlichen Schadenskennungen betrachtete, die unter dem Plot-Icon der Bonaparte aufblitzen, kam Rozsaks dritte Raketenwelle herangestürmt.
    Luiz Rozsak hatte das Gefühl, noch tiefer in seinen Kommandosessel hineinzusinken, als die zwote massive Raketensalve geradewegs auf Kampfgruppe Hammer zustürmte.
    Sie brach über seine Schiffe herein, und auch

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