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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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befanden sich im autonomen Modus, so weit entfernt von den Schiffen, die sie abgefeuert hatten, und ohne ihre Telemetrieverbindungen waren sie kurzsichtig und engstirnig. Diejenigen, die ihre ursprünglichen Ziele infolge der Umgruppierung verloren hatten, hielten Ausschau nach neuen, und ein Schiff der Warrior-Klasse war mehr als groß genug, um den Zielerfassungs-Kriterien ihrer KIs zu genügen, die den Auftrag erhalten hatten, Kreuzer zu zerstören.
    Die Francisco Pizarro und die Cyrus fielen schwankend aus der Formation, als Laser sie wie zornige Schwefelgewitter peitschten. Sekunden später zerbarst die Pizarro, während die Cyrus weiterkroch. Ihr Keil war ausgefallen, Rettungskapseln brachen aus ihren Flanken hervor. Ihr Schwesternschiff, die Simon Bolivar aus Anne Gugliks Division 3029.3, taumelte, als sie ihrerseits ein halbes Dutzend Treffer abbekam. Dann schwenkte sie aus, rollte herum und mühte sich nach Kräften, die Antiraketenwerfer ihrer unbeschädigten Breitseite und ihre Nahbereichsabwehr zum Einsatz zu bringen.
    Und SLNS Kabuki erschauerte, als zwei Laser sie trafen.
    Nur zwei. Das war alles, was ihre Abwehr zu durchdringen vermochte, und sie war ein Raumschiff, das zwei Millionen Tonnen masste. Doch sie war auch gänzlich ungepanzert, hatte keine internen Schotts, keine eingebauten Überlebenshilfesysteme. Das hatte Rozsak hingenommen, als er diese Klasse konstruiert hatte, weil ihm keine andere Wahl geblieben war. Und nun erinnerte er sich an den Gedanken, der ihm zuvor durch den Kopf gegangen war: Pfahlrammen in Seifenblasen.
    Die Treffer durchdrangen die ungepanzerte Hülle gänzlich ungehindert. Sie rissen gewaltige Löcher geradewegs in das Herz des Schiffes, zerschmetterten Werferbuchten, ließen Stützstreben bersten, zerrissen mit abfälliger Leichtigkeit das ganze Gefüge des Schiffes. Der Sekundärreaktor der Kabuki nahm eine Notabschaltung vor, vier der Alpha-Emitter explodierten. Nur die Tatsache, dass das Schiff im Impellerraum massiv mit Leistungsschaltern in Militärausführung ausgestattet war, bewahrte es vor der augenblicklichen Zerstörung. Datencodes, die kritischen strukturellen Schaden meldeten, erschienen unter ihrem Icon.
    Dann war es vorbei ... für weitere fünfundvierzig Sekunden.
    Adrian Luff wusste, dass die erste Angriffswelle seiner Raketen gerade in die feindliche Formation gefahren war. Er hatte gesehen, wie ihre Impellersignaturen von seinen ÜL-Gravitationsdetektoren verschwanden, sobald sie von Verteidigern ausgeschaltet wurden oder das Ende ihrer Brenndauer und Reichweite erreichten und detonierten. Und die gleichen Gravitationssensoren verrieten ihm auch, dass die Keile dreier feindlicher Schiffe ebenfalls verschwunden waren. Doch das war alles, was ihm an Informationen zur Verfügung stand, und es würde noch eine halbe Minute dauern, bis seine lichtschnellen Sensoren ihm melden konnten, wie viel weiteren Schaden seine Raketen angerichtet hatten.
    In der Zwischenzeit gab es andere Dinge, um die er sich sorgen musste.
    Leon Trotsky feuerte Antiraketen ab. Die aktive Antiraketen-Abwehr des großen Schiffes war deutlich schwächer, als das bei einem Schiff ihrer Größe der Fall hätte sein sollen, doch das Aegis-System, mit dem sie zusätzlich ausgestattet worden war, glich diese Schwäche zumindest teilweise wieder aus. Es war auch etwas, das Luff als ›elegante Lösung‹ bezeichnet hätte, und doch besaß das Konzept eine gewisse brutale Eleganz. Man brauchte nur ein paar Breitseiten-Raketenwerfer herauszureißen und den Raum, den sie zuvor eingenommen hatten, mit zusätzlicher Feuerleitung für Antiraketen zu füllen. Und zwei der verbliebenen Werfer wurden dafür genutzt, Behälter mit Abwehrraketen abzufeuern. Selbst unter Idealbedingungen kostete Aegis ein Schiff, das damit ausgestattet war, mindestens vier Offensiv-Werfer pro Breitseite. Normalerweise hätte Luff das als angemessenen Preis angesehen, schließlich verfügte die Trotsky von sich aus nur über äußerst schwächliche Abwehrsysteme; doch im Augenblick vermisste er die fehlenden Schiffskiller schmerzlich.
    Und in ein paar Minuten werde ich sie noch viel schmerzlicher vermissen, sagte er sich selbst harsch.
    Die Halo-Eloka-Plattformen, die rings um das Schiff ausgesetzt waren, woben ihrerseits einen schützenden Kokon. Als die Geldgeber von Manpower Luff Halo zum ersten Mal gezeigt hatten, war er nicht gerade sonderlich beeindruckt gewesen. Die Plattformen waren deutlich weniger effektiv als

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