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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wiederherzustellen, und diese Zeit fehlte ihnen. Es gab nur noch die einkommenden Raketenwellen, die ihnen, jeweils fünf in jeder Minute, entgegenbrandeten. Deren individuelle Effektivität mochte nachlassen, als mehr und mehr dieser Raketen ohne bordgestützte Feuerleitung einkamen, doch sie kamen eben immer noch, und die Verteidiger mussten jede einzelne dieser Raketen als eigenständige Bedrohung ansehen.
    Die Isoroku Yamamoto verließ ihre Position in der Formation, als ihr Heckimpellerring völlig ausfiel. Weitere Laser-Gefechtsköpfe ließen ihre Mittschiffspanzerung bersten; sie zerstörten Steuersysteme und vernichteten steuerbords die Hälfte ihrer Nahbereichsabwehr und bis auf drei sämtliche ihrer Langstrecken-Feuerleit-Telemetriegruppenantennen. Allmählich fiel das Schiff immer weiter zurück, rollte herum, um dem Feind ihre weniger beschädigte Backbord-Breitseite zuzuwenden, während Reparaturteams hektisch versuchten, ihre Heckimpeller wieder zu aktivieren.
    Die Oliver Cromwell nahm nur ein Dutzend weiterer Treffer hin, doch diese reichten aus. Der einzige Fusionsreaktor, der ihr noch verblieben war, fiel aus, und auch sie fiel zurück, während ihre Besatzung sich bemühte, von Bord zu kommen, solange dafür noch Zeit blieb.
    Weniger als eine Minute war vergangen, seit der erste Laser-Gefechtskopf von Kampfgruppe Hammer detoniert war, und sieben von Luffs vierzehn Schlachtkreuzern waren bereits zerstört oder gefechtsuntüchtig.
    Zwölf Sekunden später raste kreischend Rozsaks fünfte Salve heran.
    Jetzt wir. Jetzt sind wir dran.
    Dieser Gedanke ging Adrian Luff durch den Kopf, als er sah, welches Angriffsmuster sich auf dem Plot abzeichnete. Die todbringenden, rubinroten Punkte der einkommenden Raketen schwenkten herum, und aus dem Chaos erwuchs plötzlich ein präzise gezielter, genau koordinierter Vorschlaghammer. Sie frästen sich geradewegs durch die gequälte Abwehr der EVF, ihre Zahlen schmolzen im Abwehrfeuer zusammen wie Schneeflocken in einem Hochofen, und doch kamen sie immer weiter heran.
    Luffs Hirn arbeitete ebenso auf Hochtouren wie die Bordcomputer; er dachte zu rasch und zu konzentriert nach, um sich des Entsetzens, das ihn plötzlich gepackt hatte, überhaupt bewusst zu werden.
    »Eine Nachricht an Bürger Commander Konidis«, hörte er seine eigene Stimme klar, deutlich und entschlossen. »Wenn die Kommunikation ausfällt, soll er die Mission gemäß unserer ursprünglichen Anweisungen fortsetzen.«
    »Jawohl, Bürger Com ...«
    Das Eintreffen von Luiz Rozsaks Raketensturm unterbrach Bürger Lieutenant Kamerlings Bestätigung.
    Es war völlig unmöglich für die Taktischen Offiziere von Kampfgruppe Hammer, das Flaggschiff der EVF zu identifizieren. Das war das Einzige, was die Leon Trotsky bei den ersten Salven verschont hatte. Doch die Wahrscheinlichkeit ist nun einmal unparteiisch. Letztendlich holen die gleichgültigen Gesetze der Wahrscheinlichkeit einen jeden ein, und Luff hatte ganz Recht gehabt: Dieses Mal war tatsächlich die Trotsky dran.
    Einhundertundachtzig Raketen rasten auf sie und ihre Divisionspartnerin Mao Tse-tung zu, und nichts und niemand konnte sie aufhalten. Oder zumindest nicht genug von ihnen. Bis zum allerletzten Moment waren sie in dem Gewirr von Raketen unter autonomer Steuerung gefangen gewesen, und dann schlugen die Geschosse gemeinsam zu wie eine Streitaxt.
    Der Schlachtkreuzer geriet geradezu unbeschreiblich ins Trudeln, wand sich im Herzen eines höllischen Geflechts bombengepumpter Laser. Ganze Sektionen ihres schwer gepanzerten Rumpfes verschwanden einfach, zerklüftete Krater wurden in den Leib des Schiffes gesprengt, fraßen sich Deck um Deck tiefer, suchten nach lebenswichtigen Organen. Leistungsspitzen pflanzten sich kaskadenartig in sämtlichen Systemen des Schiffes fort. Die schwer gepanzerten Steuerkapseln der Bedienungsmannschaften barsten, und der Schadensalarm klang wie das Heulen gequälter Seelen.
    Kein Mensch hätte den unbeschreiblichen Schaden zu überblicken vermocht, der nun wie tödlicher Hagel auf Adrian Luffs Flaggschiff herniederging. Zwischen dem ersten und dem letzten Treffer vergingen weniger als zwei Sekunden, und das Blutbad und die Zerstörung, die damit einhergingen, waren für die ins Mark erschütterten Überlebenden schlichtweg zu gewaltig, um sie wahrhaftig zu erfassen. Doch selbst im Herzen dieses Glutofens erinnerten sich die Männer und Frauen an ihre Ausbildung und ihre Pflichten.
    »Volltreffer, Ortung

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