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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verübt hat.
    Aus dem Augenwinkel blickte er zu Jessica Milliken hinüber. Da sowohl Bürger Commodore Luff als auch Captain Maddock ganz gewiss den Tod gefunden hatten, war Commander Milliken damit der ranghöchste mesanische Repräsentant an Bord. Sie schien darüber, was der EVF widerfahren war, ebenso entsetzt zu sein wie die havenitischen Offiziere und Gasten in ihrer Umgebung. Doch sie verkörperte immer noch den Preis, den die EVF würde zahlen müssen, wenn Konidis den Planeten nicht angreifen ließe.
    Manpower hat uns ja nicht unterstützt, weil sie uns so gerne mögen, dachte er bitter. Die haben uns geholfen, weil wir ein nützliches Werkzeug für sie darstellen. Wenn wir Torch nicht angreifen, dann ist es für Manpower mit der Nützlichkeit vorbei. Und ohne Manpower verlieren wir jegliche weitere logistische Unterstützung.
    Ohne irgendeine Hilfe bestand nicht einmal die Hoffnung, die Schäden an den Schiffen zu reparieren, die ihm noch verblieben waren. Jegliches länger anhaltende Vorgehen gegen die Konterrevolutionäre in Nouveau Paris würde unmöglich werden, wenn seine Leute nicht den Eindruck erwecken wollten, sie wären nichts anderes als ganz gewöhnliche Piraten. Und wenn das geschah, dann wäre alles, was sie bislang getan hatten - der Preis, den sie bereits bezahlt hatten - für nichts und wieder nichts gewesen.
    Aber es wird sowieso für nichts und wieder nichts gewesen sein, auch wenn wir das hier tatsächlich doch tun, begriff er. Der einzige Grund, weswegen Luff diesem Unternehmen überhaupt zugestimmt hatte, war schließlich, dass wir gänzlich anonym hätten bleiben sollen. Niemand sollte erfahren, dass wir dahinter stecken. Aber dank Rozsak wird es jetzt jeder erfahren, und niemand in der Volksrepublik wird sich um Verteidiger der Revolution‹ scharen, von denen bekannt ist, dass sie gegen den Eridanus-Erlass verstoßen haben - und das auch noch für einen Haufen Gensklavenhändler.
    Er blickte zu Bürger Commander Sanchez hinüber. Sein Stabschef befand sich gerade in einer Konferenz, an der neben Bürger Commander Charles-Henry Underwood, der Kommandant der Chao Kung Ming, auch Bürger Commander César Hübner, der Taktische Offizier des Schweren Kreuzers, und Bürger Lieutenant Commander Jason Petit teilnahmen, Konidis' Operationsoffizier im Stab. Sanchez' angespannte Miene verrät wirklich keinerlei Zweifel, keinerlei Skepsis, dachte der Bürger Commodore voller Groll. Anders als Konidis selbst hatte sein Stabschef niemals irgendwelche Zweifel an der Berechtigung von Unternehmen Frettchen gehabt. Für ihn ging es hier einzig und allein darum, sich die Unterstützung zu erkaufen, die die Revolution nun einmal benötigte, und das rechtfertigte für ihn damit schlichtweg alles, was dafür erforderlich sein mochte.
    Ich will das hier nicht tun, gestand sich der Bürger Commander selbst ein. Ich habe es nie tun wollen. Und jetzt ...
    »Commander Milliken«, hörte er sich selbst sagen.
    »Jawohl, Bürger Commodore?«
    »Mir scheint«, sagte Konidis, »dass die aktuelle Lage weit außerhalb jeglicher Möglichkeitsabsteckungen liegt, die jemals vorgenommen wurden, als dieses Unternehmen geplant wurde.«
    Er hielt inne. Die Kommandantin, die im gleichen Moment für die EVF die einzige offizielle Repräsentantin Mesas geworden war, als Konidis das Kommando über diesen Einsatz erhalten hatte, erwiderte seinen Blick nur. Ihre blauen Augen und ihre Miene zeigten lediglich höfliche Aufmerksamkeit.
    »Selbst wenn man jegliche bislang erlittenen Verluste außer Acht lässt«, fuhr er fort, »ist es doch offenkundig, dass der Feind weiß, wer wir sind und warum wir uns hier befinden. Sie wissen auch, dass Manpower diesen Einsatz ... unterstützt hat. Wenn wir so vorgehen, wie ursprünglich vorgesehen, wird das für die Exil-Volksflotte extreme Konsequenzen haben. Doch gleichzeitig erscheint es mir angesichts der Verluste, die wir der Gegenseite zugefügt haben, gelinde gesagt sehr unwahrscheinlich, dass die Solarian League Navy dem Mesa-System allzu freundlich gesinnt sein wird, wenn bekannt wird, dass ein transstellarer Konzern, dessen Hauptsitz sich auf Mesa befindet, hinter allem steckt, was sich hier heute ereignet hat. Würden Sie dieser Einschätzung zustimmen?«
    Mehrere Sekunden lang erwiderte Milliken nichts. Dann zuckte sie kaum merklich mit den Schultern.
    »Bürger Commodore, ich denke, jeder wird zugeben müssen, das alles, was Sie bislang gesagt haben, sich gänzlich von selbst

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