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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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versteht.«
    Ihr Tonfall klang recht zurückhaltend, doch Konidis spürte trotzdem einen Anflug von Hoffnung. Wenigstens hatte sie ihm nicht gleich zu Anfang widersprochen.
    »So wie ich die Sache sehe, stehen uns zwo Möglichkeiten offen«, erklärte er. »Entweder wir machen weiter, führen das Unternehmen wie geplant durch und versuchen, sämtliche unserer Überlebenden an Bord zu holen, bevor wir das System verlassen. Angenommen, das gelingt uns - und unsere Lebenserhaltungssyteme reichen dafür auch aus -, wird es für die Gegenseite keine Gefangenen geben, die sie verhören könnten. Aber trotzdem bin ich mir recht sicher, das man genügend Leichen bergen wird, um über die DNA hinreichend eindeutige Identifizierungen vorzunehmen, falls irgendjemand Kontakt mit Nouveau Paris aufnimmt und die Ergebnisse mit unseren Personalakten vergleicht. Das würde bedeuten, dass Rozsaks Analyse, wer wir sind und woher wir gekommen sind - und damit auch, weswegen wir hierhergekommen sind - eindeutig bestätigt würde, zumindest was die Galaxis im Allgemeinen betrifft. So wie ich unseren ursprünglichen Einsatzplan verstanden habe, ging es Manpower darum, genau das zu vermeiden. Unsere Anonymität war durchaus eines der primären Operationsziele.«
    Wieder hielt er inne, und wieder blickte ihn sein Gegenüber nur schweigend an und wartete.
    »Unsere zwote Möglichkeit wäre es, von einem direkten Angriff auf Torch abzusehen«, sagte er schließlich. »Wir verfügen über mehr als ausreichende Feuerkraft, um alles zu überwältigen, was Torch - ich meine natürlich Verdant Vista - noch zur Verfügung steht. Wir könnten jedes Raumschiff ausschalten, das sich möglicherweise noch im Orbit befindet, wenn wir den Planeten passieren. Und wenn wir dann zurückkehren, könnten wir in aller Ruhe ihre gesamte Infrastruktur im Orbit zerstören. Wenn man bedenkt, dass das derzeitige Regime sowohl Manpower als auch Mesa den Krieg erklärt hat, wäre das gemäß allgemein anerkanntem Kriegsrecht völlig legitim. Wir müssten uns zwar immer noch Sorgen darum machen, was mit Rozsaks Schiffen passiert, aber rein rechtlich betrachtet könnten Mesa und Manpower mit Nachdruck vorbringen, angesichts von Rozsaks ausgesprochener Absicht, uns anzugreifen, falls wir uns nicht augenblicklich zurückziehen, sei unser Vorgehen gegen Verdant Vista gänzlich legitim.«
    Wieder hielt er inne. Erneut sagte Milliken nichts, und so beschloss Konidis, den Stier geradewegs bei den Hörnern zu packen.
    »Ich bin der Ansicht, die erstgenannte Option wäre für die Exil-Volksflotte fatal - und wahrscheinlich ebenso fatal für Manpower. Möglicherweise sogar fatal für das ganze Mesa-System. Bei der zwoten Möglichkeit würden wir zwar nicht sämtliche Operationsziele erreichen, aber es würde dem derzeitigen Regime auf Verdant Vista trotzdem beachtlich schaden. Es ist sogar möglich, dass wir einen ernstzunehmenden Teil der sogenannten Regierung an Bord der Raumstation erwischen würden. Was das betrifft« - er gestattete sich ein schmales Lächeln, auch wenn er in Wahrheit ganz und gar nicht belustigt war - »werden Trümmer aus dem Orbit auf jeden Fall irgendwo aufschlagen, wenn wir deren Station zerstören. Es wäre natürlich tragisch, wenn das zufälligerweise in einem dichter besiedelten Gebiet der Fall wäre - was sich gewiss ... bewerkstelligen ließe. Aber derartige Kollateralschäden würden mitnichten einen Verstoß gegen den Eridanus-Erlass darstellen.
    Angesichts all dessen halte ich die zwote Möglichkeit für die bei weitem bessere. Wir machen weiter, zerstören ihre ›Navy‹ und ihre gesamte Infrastruktur und Industrie im Orbit, aber wir werden nicht eindeutig und unmissverständlich gegen den Eridanus-Erlass verstoßen, da das letztendlich nicht nur auf mich und meine Leute zurückfallen würde, sondern ebenso auf Manpower und Mesa.«
    Mit einer Miene, die reine Nachdenklichkeit verriet, blickte Jessica Milliken den Haveniten an, während ihr Hirn den Nachbrenner zündete. Alles, was der Bürger Commodore gesagt hatte, traf in entsetzlich präzisem Maße zu. Natürlich wusste er nichts vom Unternehmen Trojanisches Pferd, deswegen konnte er auch nicht ahnen, wie wenig es irgendjemanden im Mesa-System interessierte, wie der Rest der Galaxis über die Leute aus der ›Exil-Volksflotte‹ letztendlich denken würden. Das aber änderte nichts an der Tatsache, dass der Havenit in anderer Hinsicht völlig Recht hatte: Manpower hatte praktisch kaum noch

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