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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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befehligt worden wäre. Tresca, einst der Kommandant eines Gefängnisplaneten der SyS, war für seine Bösartigkeit und seinen Sadismus berüchtigt gewesen. Andererseits hätte niemand ihm das Kommando über eine Fregatte übertragen, von einer ganzen Flotte ganz zu schweigen.
    »Wann kommt sie zurück?«
    Wieder zuckte Victor mit den Schultern. »Das kann man nicht wissen, aber ich habe das dumpfe Gefühl, so bald wird das nicht sein. Wenn ich Recht habe und sie wirklich zu einer Besprechung mit Luff einbestellt wurde, dann ist das bloß ein weiterer kleiner Hinweis darauf, dass Luff seine Flotte an irgendeinem Ort zusammenzieht, der sich nicht gerade in der Nähe von Mesa befindet.«
    »Aber dafür wahrscheinlich ziemlich in der Nähe von Torch«, griff Anton den Gedanken grimmig auf. »Victor ... ich muss das doch noch einmal ansprechen. Ich denke, wir sollten darüber nachdenken, ob wir jetzt sofort aufbrechen und die Informationen über diese Bedrohung nach Torch zurückbringen. Du und ich, wir wissen doch beide, dass Luff die Absicht hat, den Eridanus-Erlass geflissentlich zu ignorieren.«
    »Das steht eigentlich noch nicht ganz fest«, widersprach Victor milde. »Ich habe das Gefühl, Luff stehe dieser Vorstellung eher ablehnend gegenüber. Aber ... ja, die Art der Fragen, die Cloutier mir gestellt hat, zeigt das sehr deutlich. Einer der Gründe, weswegen die so vorsichtig dabei vorgehen, irgendwelche Fremden für höhere Positionen anzuheuern, ist wohl, dass Luff und seine Leute davon ausgehen, es bestehe eine gute Chance, dass sie schon bald galaktische Parias sein könnten.«
    Er erhob sich und ging auf und ab, einfach nur, um sich ein wenig zu strecken. Die Küche des Appartements war zu klein, um mehr als drei Schritte darin zu tun. Trotzdem hatten sie jetzt schon Stunden dort gesessen. Anton war durchaus versucht, ebenfalls aufzustehen und es Victor gleichzutun - nur das dafür einfach kein Platz war. Die Küche war nicht nur sehr klein, sondern dabei auch noch extrem schmal.
    »Ich habe darüber nachgedacht, Anton. Aber ich denke immer noch, dass das ein Fehler wäre - und: Ja, ich weiß, dass ich mich den Rest meines Lebens verfluchen werde, wenn wir zurückkehren und feststellen müssten, dass Torch nur noch ein schwelender Ascheklumpen ist, weil der Angriff alle völlig überrascht hat. Aber zunächst einmal glaube ich nicht, dass das der Fall sein wird. Es ist einfach unmöglich, eine derart große Operation einzuleiten, ohne zumindest irgendwo einen Alarm auszulösen. Du hast doch vom Leiter von Rozsaks Geheimdienst eine ebenso hohe Meinung wie ich. Ich glaube einfach nicht, dass Jiri Watanapongse noch nicht herausgefunden hat, was da gerade vor sich geht. Und du glaubst das doch auch nicht.«
    Mitten in der Bewegung hielt er inne. »Und das ist doch alles, worum es geht, oder? Einfach nur eine Warnung überbringen? Es ist ja nun nicht so, als könnten du oder ich auf Torch irgendwie behilflich sein, selbst wenn wir noch rechtzeitig vor dem Angriff eintreffen sollten. Das wird eine richtige Weltraumschlägerei werden, Flotte gegen Flotte, nichts weiter. Und wenn weder Maya noch Erewhon Torch zu Hilfe kommen« - hier wurde seine Miene sehr düster - »dann bleibt uns sowieso nichts anderes mehr zu tun, als überall dort Rache zu nehmen, wo wir das eben können.«
    Er stapfte weiter. »Andererseits: Wenn wir hierbleiben, haben wir die Gelegenheit, an mehreren Fronten gleichzeitig echte Fortschritte zu erzielen. So könnten wir beispielsweise ...«
    Anton warf einen Blick auf die Wanduhr. Sie waren jetzt schon drei Stunden beschäftigt, und gerade eben war unverkennbar geworden, dass ein Ende noch nicht absehbar war.
    »Setz dich, Victor!«, fiel er Cachat ins Wort. »Gib auch mal jemand anderem eine Chance, sich ein bisschen zu strecken.«
    »Jou«, stimmte Yana zu. »Ich zuerst.«

September 1921 P.D.
    Kapitel 17
    »Setzen Sie sich, Lajos«, forderte Jack McBryde seinen Besucher auf. »Entspannen Sie sich. Was halten Sie von einer Tasse Kaffee?«
    »Kaffee klingt gut«, erwiderte Lajos Irvine. Er lächelte, während er die Frage beantwortete, und doch lag in seiner Antwort leichte - vielleicht sogar sehr leichte, aber doch unbestreitbare - Gereiztheit, und McBryde musste sich sehr zusammennehmen, um nicht das Gesicht zu verziehen.
    Irvine trug den traditionellen grauen Kittel eines Gensklaven, der auf allgemeine Arbeiten ausgelegt war. Auf der Schulter des Kittels befand sich das stilisierte Abbild

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