Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
ungefährdet geblieben war. Niemand wusste von der Existenz dieser Sklaven-Agenten - abgesehen von ihren direkten Vorgesetzten und den Leuten, die sie teils ausgebildet, teils abgerichtet hatten. Und wollte man die Dinge weiterhin in genau dieser Art und Weise halten, bedeutete das, dass die Anzahl derartiger Agenten stets überschaubar bleiben musste. Der Ballroom wusste natürlich genau, welches Risiko ihm drohte, sollte er unterwandert werden. Zu einem gewissen Teil war das schon immer geschehen, genauso wie es immer Menschen geben würde, die sich bestechen ließen - oder dadurch manipulieren, dass andere, die ihnen wichtig waren, in Angst und Schrecken versetzt und bedroht wurden -, sodass sie dann ihre Kameraden ausspionierten. Zumindest einige der Agenten des Alignments waren im Laufe der Jahre auch enttarnt worden, und sie hatten den Preis gezahlt, den der Ballroom solchen Verrätern nun einmal abverlangte. Und doch waren sie alle gestorben, ohne dass irgendjemand begriffen hatte, wer - und was - sie in Wirklichkeit waren.
    Und das war einer der Gründe, warum McBryde und Lathorous Irvines unablässiges Bemühen, seinen derzeitigen Auftrag endlich beenden zu können, so erschreckend ärgerlich fanden. Natürlich konnte McBryde sehr gut verstehen, dass es unter gleich welchen Umständen niemals besonders angenehm sein konnte, das Leben eines Sklaven zu führen. Doch zumindest waren Irvines derzeitige Aufgaben regelrecht kuschelig im Vergleich zu dem, was manche seiner Kollegen erdulden mussten.
    Innerlich schüttelte McBryde den Kopf, erhob sich aus seinem Sessel und schenkte dem Mann persönlich eine Tasse Kaffee ein. Jetzt noch lange darüber nachzugrübeln, wie unglücklich Irvine doch sei, und sich zu überlegen, wie viel unglücklicher dieser Mann noch werden könnte, würde ja auch nicht viel bringen. Abgesehen davon erinnerte ihn das viel zu sehr daran, wie unglücklich er selbst war.
    »Also«, sagte er, reichte seinem Besucher die Tasse und setzte sich in bewusster Formlosigkeit auf seinen Schreibtisch, »geht irgendetwas vor, über das ich informiert sein sollte?«
    »Ich denke nicht«, erwiderte Irvine. Er nahm einen Schluck Kaffee und genoss ganz offensichtlich ebenso, dass McBryde ihm das Getränk persönlich geholt hatte, wie er das Aroma zu schätzen wusste. Dann ließ er die Tasse sinken und verzog das Gesicht.
    »Dieser Haufen Nörgler, über den ich Ihnen und Lathorous vor ein paar Monaten Bericht erstattet habe, schmort immer noch in seinem eigenen Saft«, sagte er. »Hansens Gruppe. Und ich bin mir jetzt sicher, dass der Ballroom zumindest losen Kontakt zu ihnen aufgenommen hat.«
    »Tatsächlich?«
    McBryde kniff die Augen zusammen, und kurz zog er in Erwägung, sich umgehend bei Steven Lathorous zu melden. Die jüngsten Einsatzerfahrungen seines Freundes mochten durchaus nützlich sein, falls Irvine Recht hatte. Er wollte schon nach seinem Com greifen, doch dann hielt er inne. Steve verabscheut Irvine regelrecht, rief er sich ins Gedächtnis zurück, und außerdem schnitt er dieses ganze Gespräch ohnehin schon mit. Sollte es erforderlich werden, konnte er Steve immer noch jederzeit diese Aufzeichnung präsentieren. Außerdem konnten sie Irvine sowieso jederzeit zu sich bestellen.
    »Ich bin mir wirklich ziemlich sicher«, beantwortete Irvine die nur halb rhetorische Frage seines Gegenübers. »Ich weiß, dass die allgemein gängige Theorie lautet, es sei besser, alle bekannten Kontakte im Auge zu behalten. Ich stimme dem auch mehr oder weniger zu. Aber ich würde diese Gruppe da wirklich sehr gerne zerschlagen wissen, wenn nicht sogar vollständig eliminiert.«
    »Warum?«, fragte McBryde nach und blickte den Agenten konzentriert an.
    Irvine hatte durchaus Recht, was die allgemeine Sicherheitspolitik des Alignments betraf. Es war nicht überraschend, dass der Ballroom unablässig versuchte, Mesa zu unterwandern. Es wäre zutiefst erstaunlich gewesen, hätten diese Terroristen anders gehandelt, und wenn man bedachte, welch großer Prozentsatz der Bevölkerung von Gensklaven gestellt wurde, ergaben sich natürlich auch entsprechend häufig Möglichkeiten dazu. Trotzdem war es dem Ballroom nicht gelungen, wirklich tief in die Organisation vorzudringen. Zum Teil lag es an der brutalen Effizienz des Sicherheitsapparats von Mesa, wie McBryde sich nicht ganz glücklich selbst eingestand. Er war wirklich froh darüber, nicht Teil dieses Apparates zu sein, und doch musste er zugeben, dass die

Weitere Kostenlose Bücher