Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
auch stets mit einem Werkzeug ausgestattet, sich notfalls innerhalb kürzester Zeit und mit absoluter Sicherheit das Leben nehmen zu können. Schon so mancher von ihnen hatte sich für Sprengladungen entschieden, die man in den Körper implantierte - und damit hatten sie im Laufe der Jahre eine beachtliche Zahl von Mitarbeitern im Sicherheitsdienst mit in den Tod gerissen.
    »Ich habe ja nicht gesagt, es sei wahrscheinlich«, widersprach Irvine. »Ich habe nur gesagt, es könnte uns zusätzliche Informationen verschaffen.«
    »Haben Sie sonst noch irgendetwas über die beiden in Erfahrung gebracht? Ich meine, mehr als dass wir einfach nicht wissen, wer die überhaupt sind?«
    »Nicht das Geringste«, gestand Irvine aufrichtig ein. »Aber ich habe ein paar Bildaufzeichnungen anfertigen können. Die stammen von der einzigen Situation, in der ich die beiden zusammen erlebt habe. Der SyS-Bursche scheint in dem gleichen Restaurant zu frühstücken, in dem der Kellner arbeitet. Hier.«
    Er griff unter seinen Kittel, zog einen Chip-Ordner hervor und warf ihn McBryde zu. Jack fing ihn auf, nahm den einzelnen darin verstauten Chip an sich und schob ihn in seinen Arbeitsplatzrechner. Es dauerte einen Moment, bis das interne Sicherheitssystem des Computers zu dem Schluss gekommen war, die Daten auf dem Chip seien akzeptabel, dann erschien das Holo-Abbild von zwei Männern über der Schreibtischplatte.
    Neugierig betrachtete McBryde die beiden. Was auch immer der SyS-ler wirklich sein mochte: Wenn Irvines Vermutung zutraf, auch der andere Mann stamme nicht aus dem Mesa-System, dann war er kein Zweier, auch wenn er derzeit für eine Zweier arbeitete. McBryde hatte sich schon immer gefragt, was in den Köpfen entflohener Gensklaven vorgehen mochte, wenn sie geradewegs in die Höhle des Löwen zurückspazierten. Im Gegensatz zu manchen seiner Kollegen hatte er den Mut solcher Individuen immer bewundert, und seit jüngster Zeit verstand er immer besser, welch persönlicher Zorn sie zu einem solchen Handeln antrieb. Ja, er verstand es jetzt sogar besser als jemals zuvor. Trotzdem ...
    Seine Gedanken stockten. Irgendwie - er hätte später nicht sagen können, wie - gelang es ihm, nicht Augen und Mund aufzureißen, doch es fiel ihm ernstlich schwer.
    Das kann nicht sein, beharrte sein Gehirn lautlos. Nicht hier. Nicht einmal die beiden können derart viel Mumm haben!
    Doch noch während sein Gehirn darauf beharrte, wusste Jack es besser. Der Mann, der dort am Tisch saß, war ein gänzlich unauffälliger junger Mann, der beinahe schon schmächtig wirkte. Hätte man Jack nicht berichtet, er sei ein Havenit, hätte er vermutet, dieser Mann entstamme irgendeiner der unspezialisierten Arbeiter-Linien. Aber der andere ... Auf den ersten Blick mochte man vielleicht annehmen, er entstamme ganz offenkundig einer Schwerstarbeiter-Linie. Doch Jack wusste, dass Irvine Recht hatte. Das war keine Linie, die Manpower jemals entwickelt hatte. Für seine Körpermasse war dieser Bursche einfach entschieden zu klein. Wenn Manpower eine Linie entwickelte, bei der es eigens auf Muskelkraft ankam, dann gestalteten sie die entsprechenden Modelle im Ganzen sehr groß. Es wäre töricht gewesen, es anders zu halten, es wäre einfach unpraktisch gewesen - und vermutlich auch gentechnisch recht schwer zu bewerkstelligen.
    McBryde betrachtete die Aufnahmen und konzentrierte sich jetzt ganz auf den Kellner. Die Gesichtszüge sahen anders aus, aber das ließ sich auf vielerlei Wegen bewirken. Die Dinge, die sich deutlich schwieriger tarnen ließen ... die Hautfarbe, dieser massige Stiernacken, die leicht schräge Kopfhaltung, diese unfassbar breiten Schultern, als sehe man einen Zwergenkönig, der gerade aus seiner Höhle unter dem Berg herausgetreten war - oder auch einen Troll ... das erkannte McBryde wieder. Er erkannte es, weil er es erst kürzlich gesehen hatte, in einem an zahlreiche Abteilungen ergangenen Prioritäts-Memo, und er fragte sich, wie es möglich war, dass Irvine diesen Mann nicht erkannt hatte.
    Weil er das Memo nie erhalten hat!, begriff er fast augenblicklich. Er steht in der Hierarchie zu weit unten, und niemand wäre jemals auf die Idee gekommen, hier auf Mesa selbst nach ihm zu suchen. Steve und ich haben das Memo auch nur zu sehen bekommen, weil es an jeden oberhalb von Level Zwölf ergangen ist, und Lajos ist standardmäßig nicht für Informationen oberhalb von Level Drei freigegeben - es sei denn, die betreffende Information beziehe

Weitere Kostenlose Bücher