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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einschließlich seines gut trainierten Gehörs. Er hatte sich mit Aufzeichnungen befasst, auf denen man den normalen Akzent dieses Mannes hören konnte, und war ernstlich überrascht, wie gut es seinem Gegenüber gelungen war, das normalerweise tiefe Grollen, das an eine eingeschaltete Kettensäge erinnerte, in den gutturalen, aber ungleich weicheren Akzent der mesanischen Sklaven-Unterklasse zu verwandeln.
    »Klar«, sagte er beiläufig und hoffte, sein eigener Akzent sei ebenso überzeugend. Er hielt dem Kellner die Tasse entgegen, schaute zu, wie sie fast bis zum Rand gefüllt wurde, dann hob er die andere Hand, den Zeigefinger ausgestreckt - die internationale Geste für ›Einen Moment noch‹.
    »Sonst noch was?« Fragend hob der Kellner eine Augenbraue. Seine Miene wirkte sehr ruhig. McBryde nickte. »Was kann ich Ihnen bringen?«, fragte der massige Mann, stellte die Kaffeekanne ab, zog seinen elektronischen Bestellblock hervor und tippte auf den Bildschirm.
    »Etwas, das von Außerwelt kommt«, antwortete McBryde leise.
    Der Kellner verzog keine Miene. Seine Schultern spannten sich nicht an, er kniff die Augen nicht zusammen, nichts an seinem Gesichtsausdruck veränderte sich. Der ist wirklich gut, dachte McBryde, doch das hatte er ja schon vorher gewusst. Genau so, wie er wusste, dass in diesem Augenblick sein eigenes Leben an dem sprichwörtlichen seidenen Faden hing.
    »Ich denke, dann sind Sie hier falsch«, erwiderte der Kellner, offenkundig belustigt. »In diesem Laden können wir schon von Glück reden, wenn wir an einheimische Waren kommen, mit denen wir unsere Gäste nicht vergiften!«
    »Oh, das bezweifle ich nicht«, gab McBryde mit einem Schnauben zurück, in dem, ganz zu seiner eigenen Überraschung, ein Funken echter Belustigung mitschwang. »Andererseits hatte ich auch nicht an die Speisekarte gedacht ... Captain Zilwicki.«
    »Dann sind Sie hier wirklich falsch«, gab der Kellner völlig ruhig zurück. Es war eine Ruhe, die McBryde als nicht sonderlich ermutigend empfand, doch er rang sich ein Lächeln ab und bewegte den Zeigefinger hin und her, als wolle er seinen Gesprächspartner schelten.
    »Nein, das bin ich nicht.« Er sprach sehr leise, um von niemandem belauscht werden zu können, aber doch laut genug - und mit hinreichend fester Stimme -, um ein Selbstvertrauen auszustrahlen, das er ganz und gar nicht empfand. »Ich bin hierhergekommen, um mit Ihnen zu sprechen ... oder auch mit Agent Cachat, wenn Ihnen das lieber wäre.«
    Schließlich kniff Anton Zilwicki doch noch die Augen zusammen - kaum merklich -, und seine rechte Hand, die immer noch über dem Bestellblock schwebte, zitterte ein wenig.
    »Bevor Sie jetzt versuchen, mir den Kopf abzuschrauben wie einen Flaschendeckel - und dabei vermutlich entschieden mehr Erfolg haben würden, als mir lieb sein kann -«, fuhr McBryde fort, »sollten Sie vielleicht einmal über Ihre aktuelle Lage nachdenken. Gewiss werden Sie und Agent Cachat sich verschiedene Fluchtstrategien zurechtgelegt haben. Und es ist durchaus möglich, dass mehrere der anderen ›Gäste‹ in diesem Etablissement sogar hocherfreut wären, Ihnen dabei behilflich zu sein, mir die Kehle durchzuschneiden, bevor Sie dann in aller Gemütsruhe abreisen wie geplant. Andererseits würde ich wohl kaum hier sitzen und das Risiko eingehen, wenn ich nicht selbst auch ein paar Vorsichtsmaßnahmen getroffen hätte, oder? Und falls ich zufälligerweise verkabelt wäre, dann würde doch derjenige, der am anderen Ende der Leitung sitzt, mittlerweile schon wissen, was hier läuft, nicht wahr? Und das würde dann vermutlich bedeuten, dass meine Verstärkung - vorausgesetzt, natürlich, ich wäre clever genug gewesen, dafür zu sorgen - zweifellos eintrifft, bevor meine Leiche auch nur auf den Boden aufschlägt. Bevor also einer von uns etwas unternimmt, was der andere bereuen würde, sollten wir beide uns doch vielleicht einen Moment lang einfach unterhalten.«
    »Damit wir genug Zeit verschwenden, um ihren Schlägern zu gestatten, nahe genug heranzukommen, meinen Sie?«, erkundigte sich Zilwicki ruhig.
    »Wenn meine ›Schläger‹ die Absicht hätten, sich auf Sie zu stürzen, Captain, dann hätte ich doch verdammt noch mal dafür gesorgt, dass sie das tun, bevor ich mich Ihnen auf Armeslänge nähere und Sie persönlich auffliegen lasse, meinen Sie nicht?«
    »Der Gedanke war mir auch schon gekommen. Also, da wir jetzt gerade so schön zivilisiert miteinander umgehen: Was wollen

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