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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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allem nicht, nachdem sie schon den Geschmack von Freiheit und Rache gekostet hatten. Nein, was Manpower stattdessen wollte, war, Torch aus der Galaxis getilgt zu wissen - vorzugsweise so, dass es jedem einzelnen Individuum, das zum Eigentum von Manpower gehörte, den Gedanken an ähnliche anmaßende, unverschämte Aktionen von vornherein austrieb. Und der Eridanus-Erlass, der gezielte, völkermörderische Angriffe auf die Bevölkerung von Planeten verbot, bezog sich auf Sternnationen - und jede Sternnation wusste, dass die Solarian League Navy sich sofort bei ihnen melden würde, falls sie gegen dieses Verbot verstießen. Da Manpower jedoch keine Sternnation war, und da die Solarian League Navy keine rechtliche Handhabe gegen eine nichtsolarische Corporation hatte, war für Manpower der Erlass schlichtweg bedeutungslos. Und da die Söldner eine Streitkraft darstellten, die selbst keine Sternnation mehr als ›ihre Heimat‹ bezeichnen konnten, würden sich auch die Offiziere und die Mannschaften, die diese Operation tatsächlich durchführten, letztendlich nicht allzu viele Gedanken über den Erlass machen. All das zusammengenommen bedeutete, dass die Angreifer sich vermutlich darauf beschränken würden, den Planeten mit ein paar ›unbeabsichtigt‹ abgefeuerten Raketen zu belegen - Geschossen, die vor ihrem Einschlag eine beachtliche Geschwindigkeit erreicht haben würden. Ein halbes Dutzend Einhundert-Tonnen-Raketen, die jeweils auf etwa sechzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt hätten, würden so ziemlich das gesamte Ökosystem des Planeten äußerst effizient pasteurisieren - und jeden Einzelnen, der sich in diesem Ökosystem aufhielte. Feuerbälle in der Größenordnung von vierzig Gigatonnen hatten nun einmal einen solchen Effekt.
    Und das wiederum bedeutete, dass es erforderlich sein würde, ein hinreichendes Ausmaß an Raketenabwehr in Planetennähe zu positionieren, um eben genau das zu verhindern.
    Rozsaks zwotes Ziel war - während das erste unbedingt erreicht werden musste -, selbst so wenig Verluste wie nur möglich zu erleiden. Das setzte voraus, dass er seine Vorteile, die aus Reichweite und Manövrierfähigkeit erwuchsen, gänzlich ausreizen musste. Bedauerlicherweise jedoch wären sämtliche Einheiten, die dafür abgestellt würden, die erforderliche Raketenabwehr in Planetennähe zu übernehmen, praktisch an Torch gefesselt. Sie wären schlichtweg nicht in der Lage, frei zu manövrieren, ohne dadurch automatisch den Planeten zu entblößen.
    Sein drittes Ziel bestand darin, die ersten beiden Ziele zu erreichen, ohne die Leistungsfähigkeit seiner neuen Waffensysteme irgendjemandem kundzutun, der nicht aus dem Torch-System stammte. Das würde natürlich nicht gelingen, aber es war ganz besonders wichtig zu verhindern, dass irgendjemand aus der Solaren Liga irgendetwas herausfand.
    Viertens galt es zu bedenken, dass die beste Möglichkeit, Ziel Nummer drei zu erreichen, darin bestand, dafür zu sorgen, dass niemand entkam, der interessiert daran sein mochte, über irgendwelche Entdeckungen zu berichten, die Rozsak noch nicht der Allgemeinheit preisgeben wollte. Mit anderen Worten: Kein einziger der Angreifer durfte entkommen.
    Betrachtete man die Missionsziele einzeln, so waren sie recht übersichtlich; in ihrer Kombination verlangten sie die genaue Abschätzung von Leistungsgrenzen, Möglichkeiten und Bedrohungen. Und sosehr sie sich auch bemüht hatten: Weder ihm selbst noch irgendeinem seiner Untergebenen vom Stabe war eine Lösung für ihr Problem eingefallen, bei dem nicht gegen das Prinzip verstoßen werden müsse, die Streitmacht konzentriert zu halten. Um das alles zu bewerkstelligen, würde er seine Truppen aufteilen müssen - und das war eine Vorstellung, die der Taktiker Luiz Rozsak aus tiefstem Herzen verabscheute.
    Aber, sinnierte er, es gibt da dieses alte Sprichwort, das Oravil so gerne zitiert: ›Was sein muss, muss sein.‹ Und hier muss es eben wirklich sein.
    »Ich glaube, Sie haben Recht, Edie«, sagte er entschieden, dann wandte er sich Commander Raycraft und Commander Stensrud zu. »Trotzdem, Laura: Sie und Melanie sind diejenigen, die es mit der härtesten Aufgabe zu tun haben werden, falls mit dem Abfangen irgendetwas schiefläuft. Ich wünschte, wir hätten die Vier-Gondel-Ringe an Bord der Charade. Es wäre sehr tröstlich, wenn wir einfach loslegen und die Gondeln abkoppeln könnten, und gleich darauf Melanie wieder aus dem Inneren System

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