Die Fährte des Nostradamus
Kirsten mit einem geringschätzigen Blick.
„Ich habe alles Notwendige veranlasst, Sir. Nach Einschätzung des Pentagon kommt nur der Glen Canyon Staudamm in Frage, Sir. Es werden augenblicklich zwei Teams zusammengestellt, die sowohl den Glen Canyon, als auch den Hoover Staudamm untersuchen werden. Der Hoover Staudamm gilt zwar als unzerstörbar, es währe jedoch töricht, diese Möglichkeit außer Acht zu lassen.“ Darr starrte nachdenklich nach draußen. Baxley hatte dort sein Gespräch beendet und kam wieder ins Bistro.
„Ich möchte jetzt noch etwas trinken.“ Kirsten ärgerte sich, dass sie sich nicht gleich ein Getränk zum Essen bestellt hatte, denn die Pizza war sehr scharf. „ Noch jemand mit trockener Kehle?“, fragte Kirsten in die Runde, als Baxley sich wieder zu ihnen gesellte.
Dieses Mal schlossen sich auch die Agenten an.
„Wenn ich es mir recht überlege, ist meine Anwesenheit wohl nicht länger von Nöten, oder“? , fragte Kirsten nach einer Weile.
„Das Programm… Notredamme, Ms. Moreno. Würden Sie uns das zur Verfügung stellen“, meinte Sheldon ohne auf ihre Frage einzugehen.
Kirsten lachte und legte ihr Besteck ab. Offenbar konnte der Mann nicht im Geringsten den Wert ihres Programms abschätzen, wenn noch weitere Dokumente auftauchten.
„Na Sie sind ja ein Spaßvogel. Damit würde ich Ihnen meine Rente auszahlen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass noch weitere Texte des Nostradamus existieren. Vielleicht schlummern sie in irgendwelchen Archiven, und brennen darauf, endlich ihr Geheimnis preis zu geben. Wenn diese Texte eines Tages auftauchen würden, wer würde dann Ihrer Meinung nach wohl Expertin Nummer eins auf diesem Gebiet sein? Genau! Die renommierte Professorin für Informatik, Kirsten Moreno. Bedaure Botschafter. Nostradamus ist mein Kind und das werde ich sicher nicht weggeben.“
Der Botschafter nickte nachdenklich und konnte den Einwand der Professorin nachvollziehen. In seinem Kopf kreisten die Gedanken. Das, was diese Frau da in ihren Händen hielt, war von unschätzbarem Wert. Nicht nur für sie. Sämtliche Geheimdienste der Welt würden alles daran setzten, in den Besitz des Programms zu kommen.
Bei aller Logik, über die Kirsten Moreno offenbar verfügte, schien sie nicht im geringsten daran zu denken, welcher Gefahr sie sich in dem Augenblick ausgesetzt hatte, als sie mit ihrer Entdeckung an die Öffentlichkeit ging.
Die Getränke kamen. Kirsten nutzte die plötzliche Unterbrechung, um zur Toilette zu gehen. Darrs erster Impuls war, ihr zu folgen. Er hielt sich jedoch zurück, als er Sheldons mahnenden Blick sah.
„Was meinen Sie, Agent Darr. Benötigen wir noch die Hilfe von Ms. Moreno?“
Darr zog seine dünnen Brauen hoch und sah den Botschafter erstaunt an.
„Wir haben Anweisung, solange an Ms. Morenos Seite zu bleiben, bis das Ultimatum, an dem der Staudamm brechen soll, verstrichen ist. Ich fürchte, Sie und Ms. Moreno müssen noch eine Weile unsere Gesellschaft erdulden.“
„Und danach? Was geschieht dann. Welche Instruktionen haben Sie für den Fall, dass der Damm tatsächlich bricht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Smith die Sache damit auf sich beruhen lässt. Sie etwa?“
„Ich denke, das wird sich zur gegebener Zeit klären, Sir. Das haben nicht wir zu entscheiden“, meinte Darr kalt und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ed Sheldon platzte der Kragen. Überraschend für die Agenten wirbelte er auf seinem Stuhl herum und kam so dicht an Darr heran, das ihre Nasen sich fast berührten.
„Für wen oder was haltet Ihr Typen euch eigentlich?“, herrschte er Darr an. „Hinter jedem und allem seht Ihr eine Verschwörung gegen die USA und habt selber kein Problem damit, Menschenrechte zu verletzen. Natürlich alles zum Wohle der vereinigten Staaten und damit der Menschheit, was? Ist Ihnen jemals in den Sinn gekommen, dass Ihr es seid, vor denen die Menschen geschützt werden sollten? Ich frage Sie Darr. Haben Sie je Reue gespürt, wenn das Leben eines unschuldigen Menschen ruiniert wurde?
Oder bezeichnen sie das als einen akzeptablen Preis. Als Kollateralschaden sozusagen. Zweifeln Sie niemals die Befehle an, die sie erhalten Darr? Überlegen Sie einmal, wie Sie mit Menschen, die der USA einfach nur helfen wollen umgehen. Haben Freunde eine solche Behandlung verdient? Wenn ja, wie gehen Sie dann erst mit unseren Feinden um.“ Sheldon war auf Hochtouren und kämpfte mit seiner Beherrschung. Liebend gern wäre er
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