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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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sicher, aber für diesen Fall würde er ein Stromaggregat mitnehmen.
    Darr schaltete sich wieder ein:
    „ Botschafter Sheldon, Sir. Ich muss doch sehr bitten“, protestierte er entschieden. „Es kann einfach nicht sein, dass Sie solche Entscheidungen einfach so über unsere Köpfe hinweg treffen. Sie…“
    „Ich… Was ich“, fiel Sheldon ihm ins Wort. „Ich habe Ms. Moreno gerade einen Auftrag erteilt, der für unser Land von Bedeutung sein könnte. Wollen Sie sich dem etwa in den Weg stellen? Bedenken Sie die möglichen Konsequenzen für sich und Ihren Kollegen. Meinetwegen behalten Sie Ms. Moreno im Auge. Aber auf Distanz. Haben wir uns da verstanden? Sonst sehe ich mich gezwungen Smith gegenüber anzudeuten, das seine Leute nicht der Situation entsprechend reagieren, oder ganz einfach damit überfordert sind.“
    Es war unschwer zu übersehen, das Sheldon sich in Darr keinen Freund gemacht hatte. Der Agent kramte langsam seine Augentropfen hervor und träufelte sich die Flüssigkeit in die Augen. Dann sah er Sheldon direkt ins Gesicht. „Im Moment sehe ich die Sache genau so wie Sie, Botschafter. Aber seien Sie sich gewiss, das wir sowohl Ms. Morenos, als auch Ihre Schritte genauestens beobachten werden.“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    4
    Steve Harris flickte eine zerrissene Reuse, als sein Vater in der Tür ihrer alten Fischerhütte auftauchte und mit dem Handy winkte.
    Collum Harris und sein Sohn genossen in den Sommermonaten die Einsamkeit an Cornwalls Küste. Ihre gemeinsame Wohnung im nahe gelegenen Mousehole blieb die meiste Zeit des Jahres ungenutzt, oder wurde an Studenten vermietet. Die raue Landschaft und das Fischen an der würzigen Seeluft waren alles, was die beiden Männer zum Leben brauchten und Collum wachte argwöhnisch darüber, das niemand ihren, vor allem jedoch Steves Frieden störte. Zu schrecklich waren die Ereignisse, die sein Sohn hier zu vergessen versuchte.
    Steve war ehemaliger Agent der britischen Regierung und gehörte einer Gruppe von Männern an, die Ende 1990 im Zuge der Vorbereitungen für den Irankrieg potenzielle Angriffsziele ausmachten. Ihre Aufgabe bestand darin diese Ziele mit Sendern zu versehen. Solche so genannten Transponder leiteten Raketen sicher ins Ziel und sollten vermeiden, dass zivile Einrichtungen versehendlich getroffen wurden. Bei einem dieser nächtlichen Operationen wurde er gefangen genommen und unter Folter gezwungen, völlig absurde Aussagen zu machen. Ein Stoßtrupp der amerikanischen Marines konnte ihn schließlich befreien, als sie eher zufällig auf das Versteck der Iranischen Geheimpolizei stießen. Es sah schlimm für ihn aus und die Ärzte gaben Steve kaum eine Chance. Allein seiner starken Konstitution war es zu verdanken, das er noch an Leben war.
    Nach unzähligen Operationen und Rehahmaßnahmen wurde er schließlich entlassen und bekam neben einem Orden für seine Dienste an die Krone, eine angemessene Rente zugeschrieben. Mit siebenunddreißig Jahren war Steve sicher noch kein alter Mann, aber seine Vergangenheit hatte tiefe Spuren in sein Gesicht gegraben, und ließ ihn wesentlich älter erscheinen.
     
    Das Verhältnis zu seinem Vater war nicht immer so innig wie es jetzt der Fall war. Collum Harris war seiner Zeit als Greenpeace Aktivist im Königreich gefürchtet und überzeugter Pazifist. Er konnte sich nie mit der Arbeit seines Sohnes anfreunden. Die Zwei entfremdeten sich voneinander und erst nach dem Tod von Ellen Harris, Steves Mutter, fanden sie wieder zueinander. Collum kam über ihren Tod niemals hinweg und richtete fortan sein Leben nach dem einzigen Familienmitglied, das ihm geblieben war. Als Steve das Krankenhaus verlassen durfte, kümmerte sich Collum aufopfernd um seinen Sohn, der nun sein Lebensinhalt wurde.
    Äußerlich hätten die beiden Männer mit den markanten Gesichtern echter Naturburschen Brüder sein können. Mit seinen fast zwei Metern Körpergröße und der stämmigen Figur, wirkte Collum wie ein kanadischer Holzfäller. Steve war ebenso groß wie sein Vater, wirkte jedoch wegen seiner gebeugten Haltung etwas kleiner und war schlanker. Beide trugen ausschließlich karierte Hemden und trugen ihre schulterlangen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. In der Haar- und Augenfarbe unterschieden sie sich am stärksten. Während Collum schon seit jungen Jahren graue Haare hatte, waren Steves Haare schwarz und wurden lediglich von grauen Strähnen durchzogen. Collums

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