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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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Dorfes wurden vereinzelte Knochen gefunden, die später aufgrund des Zahnschemas den Vermissten eindeutig zugeordnet werden konnte. Die Aufständischen hatten ihre Leichen dort einfach abgelegt und den Rest von wilden Tieren erledigen lassen.
     
    Nachdem Jacques La Doux die Nachricht erhielt wurde alles anders. Der Schock veränderte ihn. Nicht äußerlich, das würde er sich nie erlauben. Aber seine Seele durchlief eine Wandlung. Er wurde verrückt und war sich dessen bewusst. Die Gedanken, die sich von diesem Tag an in seinen Verstand schlichen, konnten nur die eines Verrückten sein. Nagend nahmen sie Besitz von ihm und La Doux machte zunächst seine unendliche Trauer dafür verantwortlich. Die Zeit würde einem Trauernden helfen, dessen war er sich sicher, und hoffte, sich eines Tages wieder seiner Aufgabe stellen zu können. Doch dieser Tag kam nicht, und die Trauer blieb. Und mit der Trauer die Gedanken. Diese völlig anderen Gedanken, die ihm zunächst Angst machten, dann aber, als er realisierte, dass er die Macht besaß diesen Gedanken Leben einzuhauchen, als Zeichen deutete.
    Jacques verstand es meisterhaft, seine kranke Seele vor der Welt zu verbergen. In der Öffentlichkeit hielt er das Bild des zuvorkommenden Mannes weiterhin aufrecht. Eines Mannes, der mit schlafwandlerischer Sicherheit eine weltweit operierende Organisation leitete, und immer ein offenes Ohr für die Nöte der Schwachen hatte. Er spendete weiterhin hohe Summen an Hilfsorganisationen und gründete sogar ein privates Pferdeasyl auf seinem Anwesen in Langon, unweit von Bordeaux.
    Das andere ICH des Jacques La Doux jedoch verabscheute geradezu jene armen Menschen, die seiner Meinung nach immer nur die Hand aufhielten und mit scheinheiliger Freundlichkeit um seine Gunst buhlten. Die meisten dieser Heuchler waren selber Schuld an ihrer Misere. Wie oft hatten er, oder einer seiner Mitarbeiter Straffällige aus dem Gefängnis geholt und Kautionen bezahlt, die in jedem Puff besser angelegt waren, redete er sich immer wieder in einsamen Stunden ein.
    Und waren es nicht gerade die Hilfsbedürftigen, die ihm seine Familie nahmen?
    So also wurde sein Engagement vom Schicksal gedankt.
    Für Jacques La Doux wurde es Zeit, einen anderen Weg einzuschlagen.
    Einen Plan hatte er noch nicht. Auf keinen Fall wollte er wie ein Rachegott mit Söldnertruppen über afrikanische Dörfer herfallen und in Blutbädern sein Heil suchen. Das währe nicht sein Stil, zumal der Gedanke an Blut ihm Übelkeit bereitete. Jacques wollte seine Macht weiter ausbauen, die Fäden, an dem diese kranke Welt hing, wie ein Marionettenspieler in Händen halten.
    Nüchtern betrachtet hatte er sein Ziel längst erreicht. Waren es doch seine Leute, die bis in höchste Regierungskreise Kontakte hielten und durch ihre Vorschläge nicht unwesentlich das Weltgeschehen mitgestalteten.
    Doch diese Frauen und Männer waren so von ihren schleimigen Gerechtigkeitssinn vernebelt, dass er sie, ohne Misstrauen zu erwecken, niemals für seine Zwecke gewinnen konnte, musste La Doux sich verbittert eingestehen. Er brauchte andere Leute. Frauen und Männer, die hundertprozentig loyal waren, die nicht an seinen Wünschen zweifelten, quasi eine Söldnertruppe auf höchstem Niveau bildeten.
    So begann La Doux seine Beziehungen spielen zu lassen, um nicht nur Regierungen, sondern auch deren Geheimdienste für die Garde zu begeistern.
    Es war nicht sonderlich schwer, geeignete Leute für sein Vorhaben zu gewinnen. Sein Ruf und die Mission der Garde ebneten auch hier alle Wege.
    Keine zwei Jahre waren seit dem tragischen Ereignis in Afrika vergangen, da verfügte Jacques La Doux in allen Geheimdiensten der Welt über Kontaktpersonen, die für ihn durch die Hölle gingen.
    Aber auch jetzt konnte sich seine kranke Seele nicht befriedigt zurück lehnen.
    Er hatte lediglich seine Kanonen in Stellung gebracht, jedoch noch kein geeignetes Ziel vor Augen. Die ganze Welt würde aus den Fugen geraten, wenn er es wollte. Aber er zögerte. Nicht etwa aus Skrupel. Nein. Er fand, dass seine Rachegelüste nicht kreativ genug waren. Etwas nie dagewesenes sollte es sein. Etwas, das sich die Großen dieser Welt nie hätten Träumen lassen und nachhaltig die Geschichte der Welt beeinflussen sollte.
    Der Zufall kam ihm zur Hilfe und spielte ihm eine Karte in die Hand, die genau das versprach, wonach er suchte.
    Bei einer langweiligen Wohltätigkeitsveranstaltung vor einigen Tagen wurde in einer anschließenden Versteigerung

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