Die Fährte des Nostradamus
stoßen würden und ließ Collum in Ruhe.
Sheldon kam wieder. Er hatte eine Karte dabei die er auf den Tisch ausbreitete und mit Kaffeebechern beschwerte.
„Vor Einbruch der Dunkelheit werden wir den Wald möglicherweise nicht erreichen und einen Landeplatz müssen wir auch noch finden. Ich bin da noch nie geflogen.
Ideen? Vorschläge Steve?“
Steve studierte die Karte. Mit dem Finger verfolgte er eine Straße, die sich von Paimpont aus in Richtung Westen schlängelte. Dann nahm er einen Stift und zeichnete ein Kreuz auf die Karte.
„Problem gelöst! Wir fliegen ganz normal nach Rennes und mieten uns dort einen Wagen. Wenn es wirklich schon zu dunkel ist, habe ich eine Bleibe für uns. Ein paar Kilometer vom Flugplatz entfernt lebt Festus, ein Freund aus alten Zeiten. Dort können wir gewiss übernachten. Wir müssen dann nur zusehen, bis Sonnenaufgang bei diesem Grab zu sein. Früh morgens ist dort sicher noch nicht viel los, was uns genügend Zeit für unsere Nachforschungen gibt.“
Sheldon schaute sich die Karte noch einmal an und befürwortete Steves Plan. Wenn alles gut ging, könnten sie morgen gegen Mittag wieder in London sein und weitere Schritte unternehmen.
„Die Operation startet augenblicklich“, meinte er bestimmend und schaute Kirsten und Steve entschlossen an.
Ganz der Alte, dachte Steve, und grinste verhalten.
Der Abschied von Collum fiel ihm schwerer, als er angenommen hatte. Seine Welt hatte sich in kürzester Zeit dramatisch verändert und der nun folgende Flug nach Frankreich bedeutete für ihn die, wenn auch kurze, Aufgabe seines zurückgezogenen Lebens. Collum erriet die Gedanken seines Sohnes. „Ein kleiner Ausflug wird Dir sicher gut tun, Kleiner. Wenn Du zurück bist, möchte ich von Dir einen lückenlosen Bericht haben, hörst Du? Nun schau nicht so belämmert aus der Wäsche und mach das Beste aus der neuen Situation“, meint er, drehte er sich um und stapfte davon. „Den Fisch muss ich auch noch aus der Tonne holen.“
Auf dem Weg zum Helikopter nahm Steve Sheldon kurz zur Seite. Kirsten lief langsam weiter, und telefonierte mit ihren Eltern. „Ganz schön hart im Nehmen die Kleine, was?“
Sheldon nickte ernst. „Ich kenn ne Menge Frauen, die würden reif für die Klapsmühle sein, wenn sie sich das Hirn eines Agenten aus den Haaren puhlen müssten. Und dabei wirkt die Frau auf dem ersten Blick so zerbrechlich.
Andere Frage…, was glaubst Du eigentlich, was wir am Ende unserer Reise finden werden. Das Wissen um die Zukunft?“
„Genau, Ed. Die Centurien des Nostradamus. Das Buch, in dem die Zukunft geschrieben steht…“.
Abendliche Besucher des Glen Canyon Staudammes schauten verwundert in den Himmel, als kurz nach 21 Uhr die abendliche Stille durch den Lärm mehrerer Hubschrauber unterbrochen wurde. Zuvor war ihnen schon eine Kolonne dunkler Lieferwagen aufgefallen, die mit hoher Geschwindigkeit zum Stauwerk rasten. Innerhalb weniger Minuten war das gesamte Areal um die Staumauer abgesperrt, und in gleißendes Flutlicht gehüllt.
Froschmänner in Spezialanzügen wurden mit Zodiaks an die Mauer gefahren, und ließen sich ins dunkle Wasser gleiten. Es dauerte nicht lange, bis erste Reporter am Ort des Geschehens eintrafen. Auf ihre Fragen, was dies alles zu bedeuten habe, wurde lediglich mit Schulterzucken geantwortet. Später wurde eine Pressemitteilung herausgegeben in der es hieß, eine Antiterroreinheit habe den Glen Canyon Staudamm als mögliches Ziel von Terroristen auf Sicherheit geprüft
Die Minen, die von Kampftauchern entschärft, und geborgen werden konnten, bereiteten zuständigen Ermittlern Kopfzerbrechen, denn laut Pentagon durfte es diese Sprengsätze noch gar nicht geben, beziehungsweise war es schier unmöglich, sie Terroristen zuzuordnen. Die Minen dieser neuen Generation passiver Sprengstoffe, befanden sich noch in experimenteller Phase, und existierten nur in begrenzter Stückzahl. Das unter dem Codenamen Q8 laufende Projekt des amerikanischen Militärs, unterlag strengster Geheimhaltung und befasste sich mit Sprengstoffen, die mit neuester Quantentechnologie arbeiteten. Sie verfügten über eine Sprengkraft, die alles bisher da gewesene in den Schatten stellen sollte. „ Eine dieser Minen hätte völlig ausgereicht“, meinte ein Wissenschaftler im später einberufenen Untersuchungsausschuss, auf die Frage hin, ob die Minen den Staudamm überhaupt ernsthaft hätten beschädigen können. Wer auch immer den Anschlag auf
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