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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Geschichte berichten konnte. Ohne genaue Koordinaten würden die hier in Brass Monkey isolierten Leute die Anlage nie finden.
    Niemand sah ihn an Bord huschen. Ein schneller Blick zeigte, daß das Shuttle leer war. Er eilte durch den Gang zwischen den Sitzreihen. Die Tür zum Frachtraum war unverschlossen. Er trat vorsichtig in die gähnende Leere, bereit, sich mit jedem Stauer zu befassen, der vielleicht noch an Bord herumtrödelte. Es waren keine zu sehen. Das Entladen wurde größtenteils durch Maschinen erledigt, die von draußen gesteuert wurden.
    Er brachte gerade den Sprengstoff an, als eine Stimme fragte: »Was machen Sie da?«
    Seine Hand bewegte sich zu seinem Strahler im Schulterholster, er entspannte sich, als er sah, wer gesprochen hatte. Eine Frau, eine von den Passagieren, nach ihrer Kleidung zu urteilen.
    »Ich könnte Ihnen die gleiche Frage stellen.« Er vergewisserte sich, daß das Päckchen durch seinen Körper verdeckt war. »Ich gehöre zum Personal. Eine kleine Reparatur.« Er wies auf den Durchgang zum Passagierabteil. »Sie sollten nicht hier sein.«
    »Irgendwelche Schwachköpfe haben Teile von meinem Gepäck verloren. Ich dachte, ich seh mal selbst nach. Wie, zum Teufel, verliert man Gepäck im Weltraum?«
    »Ich weiß nicht, aber Sie müssen jedenfalls gehen. Es ist gegen die Vorschriften.« Nilachek wurde nervös. Jeden Moment konnte einer der Wartungstechniker auftauchen. Er ging auf die Frau zu. »Wenn Sie einfach mit mir kommen wollen, ich bin sicher, wir können Ihr fehlendes Gepäck finden. Vielleicht hat es auch schon irgend jemand gefunden.« Er nahm sie am Arm und drehte sie zur Tür.
    Sie schüttelte ihn verärgert ab. »Diese Trottel könnten mit beiden Händen nicht mal ihren Hintern finden. Warum, glauben Sie, bin ich selbst nachsehen gekommen?« Sie drehte sich wieder dem Frachtraum zu und runzelte die Stirn. »Was ist das da drüben?«
    »Was ist was?« Wieder schob er seine Hand auf den versteckten Strahler zu.
    »Das Päckchen dort drüben, zwischen den zwei Rohrleitungen.«
    »Das deckt nur ein kleines Leck ab. Soll ich Ihnen erklären, wie es funktioniert? Ich zeige es Ihnen gern.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen. Besonders, warum eine Abdichtung eine Schaltuhr braucht.«
    Er wollte den Strahler ziehen. Mit unerwarteter Schnelligkeit rammte die Frau ihre linke Handkante gegen seinen Ellbogen, zog gleichzeitig ihr rechtes Bein in einem weiten Bogen herum und schlug ihm die Füße unter dem Körper weg. Er landete hart auf dem Metalldeck, versuchte immer noch, seinen Strahler zu ziehen. Sie sprang auf ihn, und ihm pfiff die Luft aus der Lunge. Vor seinen Augen tanzten Sterne, er rang nach Atem. Alles falsch, das war alles falsch. Er hörte, wie sie mit voller Kraft nach Hilfe schrie und versuchte verzweifelt, unter ihr hervorzurutschen, aber sie wog mehr als er. Ganz erheblich mehr.
     
    Williams saß geduldig da, während ihm der Arzt einen gerinnungsfördernden, epidermalen Film auf die Schulter sprühte und dann ein rechteckiges Stück schnellhaftender Kunsthaut über die Wunde legte. In der Nähe sprach Millicent Stanhope mit ihren Sicherheitsleuten, während der Leichnam ihres ehemaligen Sekretärs zum Abtransport auf eine Bahre gelegt wurde. Als Marquel das Büro zum letzten Mal verlassen hatte, wandte sie sich dem Besucher zu, der auf ihrem Sessel saß.
    »Wie haben Sie das gemacht?« Sie wies zur offenen Tür. »Mit ihm fertig zu werden, meine ich. Das sind Professionelle. Was sind Sie?«
    »Lehrer, wie ich Ihnen sagte. Ich war nie etwas anderes als Lehrer. Aber ein guter Lehrer ist immer auch ein guter Schüler. Man lernt eine Menge dort draußen.« Er wies mit dem Kopf auf die gefrorene Landschaft jenseits der Fenster.
    »Ihre Sammlung, oder vielleicht sollte ich sagen, Jobius Trells alte Sammlung, hat mich gerettet. Marquel wußte vielleicht alles über zeitgenössische Waffen, aber er wußte nichts über Tran-ky-ky. Mir war klar, daß er mich nicht in die Nähe von irgend etwas Offensichtlichem wie einem Schwert oder einer Axt kommen lassen würde. Aber die Dornschleuder dort ist klein und sieht mehr nach einem Werkzeug als einer Waffe aus. Wäre er kein professioneller Killer gewesen, hätte ich es nicht geschafft, glaube ich. Ein Nichtprofessioneller wäre dafür nicht entspannt und selbstsicher genug gewesen.«
    Stanhope nickte nachdenklich. An ihrem Schreibtisch ertönte ein Summer. Die Frau, die im Empfangsbereich vorübergehend den Sekretär ersetzte,

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