Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
auf dieser Welt, wirklich nicht. Warum kommst du nicht rein, bevor wir irgendeinen Technokraten schockieren?«
    »Ich fürchte, ich kann nicht, Skua. Du wirst schon heraus kommen müssen.«
    Die mächtigen, buschigen Brauen des Hünen zogen sich zusammen. »Sprich nicht in Rätseln zu mir, Jungchen! Nicht jetzt. Es gibt hier nichts, das meine Anwesenheit verlangt.«
    »O doch.«
    »Und was sollte das sein?«
    »Die neue Planetarische Kommissarin.«
    »Warum das?« fragte September, und seine Brauen zogen sich noch weiter zusammen. »Wenn sie irgendeine Zeugenaussage oder eine Stellungnahme von mir brauchen, können sie mich doch in Alaspin erreichen – falls sie Isislis Ausgrabungsstelle aufspüren können.«
    »So einfach ist das nicht, Skua. Sie hat deinen Bordpaß storniert.«
    »Großartig. Wenn irgendein Bürokratendämchen glaubt, sie könne mich von diesem Shuttle fernhalten, kommt was auf sie zu.«
    »Völlig richtig. Du und ich.« Ethan warf einen Blick auf seine Uhr. »In zwanzig Minuten, um genau zu sein. In ihrem Büro.«
    »Was soll das?« September gab sich keine Mühe, seine Erbitterung zu verbergen. »Wir haben doch schon alles, was außerhalb Moulokins passiert ist, offiziell zu Protokoll gegeben.«
    »Reg dich nicht auf«, riet Ethan ihm. Ein aufgeregter September war etwas, das selbst dessen Freunde mieden. »Ich bin sicher, es handelt sich nur um irgendeine Formalität in letzter Minute. In fünf Minuten ist bestimmt alles erledigt und du bist auf dem Weg. Wir wissen noch nicht mal, warum sie mit uns sprechen will. Vielleicht nur, um Hallo und – in deinem Fall – Lebwohl zu sagen.«
    »Sie will dich doch auch sprechen, oder?«
    Ethan nickte. »Laß uns rübergehen und herausfinden, was sie will, bevor du dich noch ganz verrückt machst. Und außerdem: Bist du denn gar nicht neugierig, wen das Commonwealth als Ersatz für diesen Schmock Trell hergeschickt hat? Das ist entscheidend für die Zukunft der Tran.«
    »Richtig. Aber nicht entscheidend für die Zukunft von Skua September.« Er seufzte resigniert. »Wenn sie meinen Bordpaß storniert hat, habe ich keine Wahl. Warte, bis ich mir was angezogen habe. Wenn sie jung und unerfahren ist, muß ihr der alte Skua vielleicht in einem privaten Plausch erklären, worum es in dieser Welt eigentlich geht.«
    »Was ist mit deinem Shuttle?«
    »Für die wichtigen Dinge im Leben muß immer Zeit sein, Jungchen.«
     
    Das Büro der Planetarischen Kommissarin nahm die Spitze des dreieckigen Gebäudes ein, das den Hauptteil des Verwaltungsapparats des Commonwealth beherbergte. Von dort aus hatte man freien Blick auf den Außenposten Brass Monkey, die mittelgroße Tran-Gemeinde, die um ihn herum gewachsen war, und den fjordähnlichen Eishafen jenseits davon. Eisschiffe der Tran lagen vertäut an niedrigen Steindocks, suchten dort Schutz vor den stürmischen Winden, die heftig über den offenen Eisozean bliesen.
    Ethans Vorahnung und Septembers Hoffnung erwiesen sich beide als unbegründet. Die neue Planetarische Kommissarin für Tran-ky-ky war eine freundliche, ansehnliche Frau Mitte Siebzig. Sie trug einen schmucklosen Frackanzug in Hellblau mit farblich darauf abgestimmten Commonwealth-Insignien. Zwei angedeutete Strähnen in exakt demselben Blau verliefen parallel in dem ansonsten silbrigen Haar. Sie vermittelte einen ganz und gar nicht großmütterlichen Eindruck, bewegte sich kontrolliert und sprach langsam. Ihr Name war Millicent Stanhope.
    »Nehmen Sie Platz, Gentlemen!«
    »Sehen Sie, Madam«, begann September ungefragt, »ich kann nicht lange bleiben. Ich habe auf der Spindizzy gebucht, wie Sie wissen, und ich möchte sie nicht verpassen. Ich sitze jetzt schon viel zu lange auf dieser Welt fest.«
    »Nur ruhig, Mr. September. Ich habe Ihre offiziellen Berichte gelesen. Ich weiß, daß Sie sich so schnell wie möglich auf den Weg machen möchten. Ich werde Sie nicht lange aufhalten.« Ihr Blick zuckte hinüber zu Ethan. »Und Sie, Mr. Fortune, werden, wie ich höre, noch eine Weile bei uns bleiben. Das ist gut. Ich habe die Absicht, Ihren außergewöhnlichen Erfahrungsschatz zu nutzen.«
    »Ich helfe gern, wann immer ich kann«, versicherte Ethan ihr, während ihm gleichzeitig die Wahrheit von Maxim Malaikas Behauptungen bewußt wurde.
    September war nicht in der Stimmung, sich Honig um den Bart schmieren zu lassen. »Wenn Sie unsere Berichte gelesen haben, warum dann dieses Zusammentreffen?«
    »Bitte versuchen Sie sich zu entspannen, Mr. September,

Weitere Kostenlose Bücher