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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auch wenn es Sie sehr anstrengen mag. Ich verspreche, daß Sie Ihren Flug nicht verpassen werden.«
    September lehnte sich in den mächtigen Sessel zurück, sah aber weiterhin betont auf die Wanduhr, obwohl noch ausreichend Zeit bis zum geplanten Start des Shuttles war.
    »Da ist die Angelegenheit des Todes meines Vorgängers, Mr. Jobius Trell.« Ethan rutschte unbehaglich auf seinem Sessel hin und her. »Ihrem Bericht zufolge wurde er getötet, als er Gebrauch von hochentwickelten Waffen machte, um ein illegales, die Eingeborenen übervorteilendes Handelsmonopol durchzusetzen.«
    »Das ist richtig«, erwiderte Ethan.
    »Ihre Beschreibung seiner Todesumstände ist etwas ungenau, was die Details angeht. Ich habe mich gefragt, ob Sie etwas genauer werden könnten.« Ethan sah September an, der wiederum mit ungeteilter Aufmerksamkeit die Decke betrachtete. Die peinliche Stille dehnte sich.
    »Sehen Sie, meine Herren, ich habe Grund zu fragen«, sagte Stanhope schließlich. »Ich habe dreiundvierzig Jahre im diplomatischen Dienst verbracht. In sechs Monaten nehme ich meinen Abschied, und ich möchte keine, und damit meine ich absolut keine, dunklen Punkte in meiner Akte. Ich suche weder nach Sündenböcken noch nach Mördern. Ich möchte nur einfach keine Überraschungen erleben. Mehr nicht. Ich verspreche Ihnen, daß alles, was Sie mir sagen, vertraulich bleiben und nicht über unseren Kreis hinausdringen wird, aber wenn ich die Eingeborenen klug und angemessen behandeln soll, muß ich alles wissen, was passiert ist.«
    Septembers stummen Protest ignorierend, enthüllte Ethan die Ereignisse, die zum Tod des vormaligen Planetarischen Kommissars geführt hatten, informierte Stanhope über dessen verräterische Allianz mit dem ehemaligen Landgrafen von Asurdun, und wie er den ehemaligen Landgrafen von Poyolavomaar manipuliert hatte. Als er mit der Geschichte fertig war, lehnte Stanhope sich zurück und nickte anerkennend.
    »Vielen Dank, Mr. Fortune. Ich weiß Ihre Offenheit zu schätzen. Das ist eine Tugend, wie man sie im diplomatischen Corps nur selten findet.«
    »Sechs Monate, sagten Sie«, bemühte Ethan sich, das Thema zu wechseln. »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich das so sage, aber ich bin überrascht, daß man jemanden wie Sie, dessen Ruhestand so kurz bevorsteht, an einen Ort wie diesen geschickt hat.«
    Sie lachte leise. »Ach, ich habe doch um diesen Posten gebeten.«
    Das brachte September aus seiner Schmollecke. »Sie haben darum gebeten, hierher versetzt zu werden?«
    »Genau das. Dies ist eine vorgeschobene Grenzwelt, nicht einmal eine reguläre Kolonie, von so niedriger Klassifikation, daß sie jemandem mit meinem Dienstalter gerade noch angemessen ist. Nichts passiert hier. Einmal im Monat macht das KK-Schiff, das zwischen Santos V und Drax V verkehrt, hier Halt. Das ist alles. Für einen Diplomaten ist Tran-ky-ky ein trübseliger, langweiliger Ort ohne jedes Prestige, und das ist genau der Grund, warum ich hierher wollte.« Ihre Stimme wurde etwas dunkler – Stahl hinter dem Lächeln.
    »Sechs Monate, meine Herren. Sechs Monate habe ich noch. Ich möchte, daß sie so ruhig und ungestört verlaufen, als hätte es sie nie gegeben. Ich kam hierher, um für ein halbes Jahr vergessen zu werden. Dann kann ich zu meinem Modular auf Praxiteles zurückkehren und mit meinem Laserstichel arbeiten.«
    »Was werden Sie in Hinblick auf die Tran unternehmen?« fragte Ethan.
    »Eigentlich finde ich sie ganz nett und reizend, Ihre Tran.«
    September lachte laut auf. »So nett und reizend wie Kannibalen auf Schlittschuhen.«
    »Das mag sein. Aber da sie sich, dank Ihrer philantropischen Bemühungen sehr gut aus eigenen Kräften fortzuentwickeln scheinen, schlage ich vor, absolut nichts zu unternehmen. Ich werde ihnen nicht im Weg sein. Ich werde niemandem im Weg sein, hoffentlich. Falls es irgend etwas gibt, das meine Aufmerksamkeit erfordert, erwarte ich von meinen Helfern und Helferinnen, sowie den betroffenen Zivilpersonen, wie zum Beispiel Ihnen, Mr. Fortune, daß sie mich entsprechend in Kenntnis setzen. Als Gegenleistung für diese Unterstützung werde ich mein Bestes tun, um Ihnen nicht im Weg zu sein.
    Ich weiß, daß Sie beabsichtigen, hier eine offizielle Niederlassung des Handelshauses Malaika zu gründen. Ich werde tun, was ich kann, um Ihre Arbeit mit so wenig Papierkrieg wie möglich zu belasten. Als Gegenleistung erwarte ich von Ihnen und Leuten in ähnlichen Positionen, daß Sie mir als

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