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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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entschlüsselt wurde; noch während er diesem Vorgang zusah, begannen schon die ersten Worte der Nachricht über Rafiks Komschirm zu laufen.
    »Erstens verlangen sie einen Beweis dafür, daß dieser sogenannte Angriff auf Rushima nicht nur ein schlechter Scherz ist. Und zweitens wollen sie wissen, in welchem Zusammenhang unsere Botschaft mit dem Rafferspruch steht, den sie vor kurzem von Rushima erhalten haben und in dem behauptet wird, der Planet sei von Weltraumpiraten überfallen worden.«
    »Die Khleevi – jetzt schon?« erbleichte Judit.
    »Ich denke nicht«, erwiderte Rafik. »Die Rushimaner scheinen zu glauben, daß sie von irgendeiner Bande überfallen werden, die sich Sternenfahrer nennt… Hm, wo habe ich diesen Namen schon mal gehört? Ach ja. Onkel Hafiz hat sie mal erwähnt; früher waren sie die Freie Nation von Esperantza.
    Aber Amalgamated hat ihnen mit irgendeinem Winkelzug ihren Planeten abgeluchst, den sie gerade erst besiedelt hatten, und ihn durch totalen Abbau aller Bodenschätze dann vollkommen ausgeplündert und ruiniert. Die Esperantzer weigerten sich aber, das Umsiedlungsangebot von Amalgamated anzunehmen – sie behaupteten, daß man sie betrogen hätte, und erklärten, daß sie sich mit nicht weniger zufriedengeben würden als einer vollständigen Wiederherstellung und Rückübereignung ihres Planeten. Sie haben ihre Orbitalraum- und Warenumschlagstation umgerüstet und eine Raumkolonie daraus gemacht, mit der sie nun schon seit Ewigkeiten im All umherziehen, überall Protestkundgebungen veranstalten und sich finanziell mit allen möglichen Gelegenheits-Dienstleistungen über Wasser halten.« Er runzelte die Stirn. »Aber bisher haben sie sich immer eisern an ihre ethischen Grundsätze gehalten…
    geradezu nervtötend anständig. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie sich plötzlich auf Piraterie verlegt haben sollen, ganz gleich, wie schlimm ihre Lage da oben auch geworden sein mag. Es muß irgendeine andere Gruppe mit demselben Namen sein.«
    »Außerdem«, bemerkte Gill, »ist Rushima nicht gerade ein lohnendes Ziel für Piraten, nicht wahr? Was gibt es auf einem Agrarplaneten schon zu holen? Schiffsladungen voller Weizen? Jede Menge fröhlich vor sich hin rottendes Silofutter?«
    »Um wieder auf die Shenjemi-Föderation
    zurückzukommen«, erinnerte Rafik sie an ihr eigentliches Thema, »die haben einen Rafferspruch direkt nach Rushima gefunkt und eine Bestätigung der Überfallmeldung angefordert, bisher aber noch keine Antwort erhalten. Drittens erklären sie, daß Rushimas Anlagenrendite – der finanzielle Ertrag des dort investierten Kapitals – «, übersetzte er für die Linyaari, »zu niedrig ist, um die Ausgaben für eine großmaßstäblich angelegte Verteidigung des Planeten zu rechtfertigen. Man erwägt daher vielmehr, eine kleinere Flottille auszusenden, um den Planeten zu evakuieren und die Kolonisten umzusiedeln – vorausgesetzt, daß unsere
    ›hysterische‹ Alarmmeldung überhaupt irgendeine reale Grundlage hat.« Er zuckte leicht die Achseln und berührte die auf der Kartenwand als Gruppe roter Sternchen dargestellte Shenjemi-Raumflotte, um ihre simulierte Vorwärtsbewegung zum Stillstand zu bringen. »Hoffen wir, daß sie sich rechtzeitig eines Besseren besinnen. Wieviel Zeit bleibt uns noch?«
    (Khaari?)
    (Ich arbeite daran!)
    (Zwischen einem und zwei Enyeghanyii), verkündete Thariinye unaufgefordert.
    Khaari seufzte und rollte mit den Augen. (Ich gebe das ja nur sehr ungern zu, Neeva, aber der Rotzbengel hat wahrscheinlich recht. Ich versuche, dir noch eine genauere Einschätzung zu liefern.)
    (Rotzbengel! Das mußt du gerade sagen! Du bist mir gerade mal eine einzige Altersgruppe voraus, Khaari!) (Kinder, hört auf, euch zu streiten! Bei eurem Gezeter kann man ja nicht mal mehr seine eigenen Gedanken verstehen!) Nach ein paar Minuten der Beratung mit Judit und Gill sagte Neeva schließlich laut: »Wenn die Khleevi Rushima entdecken und beschließen, den Planeten zu erobern, werden sie mit ihrem Angriff wahrscheinlich beginnen in… ich denke acht bis« – sie zählte einen Moment lang mit den Fingern und grummelte dabei: »Ich wünschte wirklich, jemand würde den LAANYE endlich mal mit arithmetischen Lehrfunktionen versehen; ich kann mit Zahlen auf Zehnerbasis einfach nicht rechnen.« Sie murmelte noch einen Augenblick auf Linyaari vor sich hin und hob schließlich den Kopf: »Ja, in zweizehn bis sechszehn Ihrer Tage.«
    »Zwanzig bis sechzig?«

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