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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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unzählige Eier mit Tausenden kleiner Khleevi. Das trockene Land ein Grasozean ist, über dem schwärmen die ausgewachsenen Khleevi. Und die gebleichten Knochen der Linyaari zu Monumenten aufgestapelt sind.«
    »Das Gleiche hatten die Mongolen mit Westeuropa im Sinn«, bemerkte Rafik. »Das muß im« – er hielt inne und ließ die Finger rasch über die Bernsteinperlen der in seinen Gürtel eingeknüpften Zählschnur tanzen
    –
    »im dreizehnten
    Jahrhundert alter Zeitrechnung gewesen sein. Die Chronisten jener Zeit berichten, daß die Mongolen wie ein Heuschreckenschwarm über das Land hereingebrochen sind, alles vernichtet und verheert haben, was auf ihrem Weg lag, und immer so blitzschnell angriffen, daß den schwerfällig gepanzerten Rittern des Westens auf ihren Schlachtrössern gar keine Zeit mehr blieb, eine Verteidigungsmacht aufzustellen.
    Uneinnehmbar geglaubte Städte fielen unter ihrem Ansturm, ganze Landstriche wurden entvölkert, und sie brüsteten sich damit, daß sie aus der ganzen Welt eine einzige weite Steppe machen würden, über die sie ungehindert hinwegreiten könnten, wohin immer es sie gelüstete. Zum Glück«, sagte er,
    »war das, bevor die Menschen die Raumfahrt entwickelt hatten, so daß die Mongolen nie auf den Gedanken gekommen sind, diesen Verwüstungsfeldzug auch auf andere Planeten auszudehnen.«
    Bis ins Mark erschüttert, schnappte Neeva bestürzt nach Luft.
    (Habt ihr das gehört? Sie kennen Berichte über solche Verhaltensweisen aus ihrer eigenen Geschichte!) (Haben wir einen Fehler gemacht, ein Bündnis mit ihnen zu suchen? Möglicherweise sind sie am Ende doch mehr khlevii als linyarii.)
    (Aber was hätten wir sonst tun sollen?)
    (Ich denke, wir sind einigermaßen sicher. Auch sie haben keine andere Wahl. Denn wie sollten sie sich mit den Khleevi verbünden, die jeden vernichten, der sich ihnen lange genug aussetzt, um mit ihnen zu kommunizieren? Sie müssen uns helfen, die Khleevi zurückzuschlagen, andernfalls werden ihre Welten unweigerlich das gleiche Schicksal erleiden wie unsere Heimat.)
    Gill deutete das Schweigen der Linyaari fälschlicherweise so, daß sie schlicht nicht viel zu sagen hätten. »Sehr interessant, Rafik«, meinte er daher. »Aber die Mongolen hatten keinen Erfolg. Ich habe die Erde gesehen. Sie ist keine öde Steppe, und in Europa gibt es Städte und Monumente, die aus einer sehr viel früheren Zeit stammen als der, die du angesprochen hast. Was hat die Mongolen also kehrtmachen lassen?«
    Erwartungsvoll wandten sich Pal und Judit zu Rafik um.
    Bedauernd schüttelte Rafik den Kopf. »Ihr Anführer daheim ist gestorben«, sagte er, »und sie meinten, es wäre wichtiger, nach Hause zurückzukehren und dort einen Nachfolger zu wählen, als ihren Eroberungsfeldzug fortzusetzen; Europa könnten sie irgendwann später ja immer noch zerstören.
    Glücklicherweise sind sie nicht mehr dazu gekommen.«
    »Oh«, reagierte Gill enttäuscht. »Ich schätze, daß wir wohl nicht damit rechnen können, daß so etwas noch einmal passiert. Also mußt du dir eben irgendeine List einfallen lassen, Rafik.«
    »Ich?«
    »Du und Delszaki Li seid doch die Gehirnzellen in diesem Haufen hier«, teilte ihnen Gill unverhohlen mit. »Ich dagegen, ich bin bloß ein einfacher, schwielenhändiger Sohn des Mondregoliths. Ihr zwei überlegt auch, wie die Menschheit diesem Schwarm von Mörderbienen den Garaus machen kann, und ich düse inzwischen nach Rushima los und hole unsere Acorna wieder nach Hause. Herr Li, welches ist das schnellste Schiff, das Maganos derzeit zur Verfügung hat?«
    »Jetzt aber mal langsam«, protestierte Rafik. »DU gehst Acorna holen? Entschuldige, aber ich glaube, daß ich in dieser Angelegenheit auch noch ein Wörtchen mitzureden habe.«
    »Und ich auch«, schloß sich Pal ihm an.
    »Ohne mich werdet ihr überhaupt nirgendwo hingehen«, stellte Judit klar.
    »Ihr zwei könnt aber nicht mitkommen«, begehrte Gill auf.
    »Herr Li braucht euch doch. Und Rafik muß hierbleiben und sich was ausdenken.«
    »Ich kann mir an Bord eines Raumschiffes genausogut etwas ausdenken wie irgendwo anders«, konterte Rafik. »Und außerdem bin ich sowieso nicht mal annähernd gerissen genug, um dieses Problem zu lösen. Was wir brauchen, ist jemand, der es fertigbringt, sämtliche wichtigen Planetarföderationen davon zu überzeugen, gewaltige Geldmittel und den Großteil ihrer Verteidigungsflotten herauszurücken, um eine Abwehrfront gegen irgendwelche Außerirdische zu

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