Die Fahrt Zu Den Sternen
kleinen Monden verborgenen Hyperfunkempfängern reaktivierte.
Sofort begann eine wahre Flut von aufgezeichneten Nachrichten sein Bürokom zu überschwemmen. Die Botschaften von Rafik verwandelten sich von nüchternen Anfragen zu beinahe hysterischen verzweifelten Forderungen, wenigstens irgendein Lebenszeichen zu äußern. Einige der jüngeren Botschaften von Hafiz’ Geschäftspartnern boten ebenfalls ein breites Spektrum von gemäßigter Besorgnis bis hin zu der gleichen Hysterie, die auch Rafiks letzte Botschaften kennzeichnete.
»Es ist schön zu wissen, daß man mich vermißt hat«, freute sich Hafiz, bis er feststellte, daß ihm ein gutes Geschäft und ein erheblicher Gewinn entgangen waren. Seine Erregung steigerte sich, als er zusammenzurechnen begann, wieviel Geld Laboues Isolation ihn in Gestalt von nicht zu Ende gebrachten Geschäftsabschlüssen und verpaßten Gelegenheiten gekostet hatte. Wenn er diese… diese… wie hatten sie sich genannt?…
richtig: Linyaari! Wenn er also diese Linyaari jemals in die Finger bekommen sollte, dann würde er ihnen schon zeigen, daß man das Oberhaupt des Hauses Harakamian nicht ungestraft mit solchen dramatisierten Scherzen hinters Licht führte!
Nachdem er seine Bediensteten angebrüllt hatte, unverzüglich sein Raumschiff reisefertig zu machen, und seinem Haushofmeister den Auftrag erteilt hatte, Qulabriel einen Lagebericht zukommen zu lassen, rannte Hafiz fast zum Hangar, von einem unbezwingbaren Verlangen angetrieben, so schnell wie möglich zu starten und wieder mitten in die Welt einzutauchen, von der er sich zeitweilig selbst ausgeschlossen hatte. Er mußte sich unbedingt wieder in den Handelszentren seines persönlichen Imperiums sehen lassen, und das unverzüglich. Wer wußte, wieviel Zeit er brauchen mochte, den entstandenen Schaden wieder zu beheben? Wer konnte sagen, wieviel Verhandlungsgeschick nötig sein würde, zu beweisen, daß das Oberhaupt des Hauses Harakamian kein Feigling war, der sich beim ersten Anzeichen von Gefahr unter die Erde verkroch? Was hatte ihn an diesen offenkundig gefälschten Greuelszenen, welche die Linyaari ihnen gezeigt hatten, nur so sehr in Panik versetzt?
Er hatte bereits die Anweisung erteilt, einen Kurs nach Twi Osiam zu berechnen, bis er sich wieder soweit beruhigt hatte, um sich noch einmal zu fragen, ob die nach Laboue hinuntergefunkten Vidszenen nicht vielleicht doch echt gewesen sein mochten und kein grober Unfug waren.
Schließlich waren die Leute, die jene Warnung ausgestrahlt hatten, Acornas Artgenossen gewesen. Und Hafiz hatte noch nie erlebt, daß sie auch nur ein einziges Mal gelogen hätte…
Das konnte natürlich auch daran liegen, daß sein geliebter Neffe dem Mädchen beigebracht hatte, die Wahrheit als hohes Gut zu achten. Wirklich zu schade, das… Mit einer etwas weniger lebensfremden Erziehung hätte sie ihm bei den Geschäftsverhandlungen des Hauses Harakamian von großem Nutzen sein können. Aber sie war so unheilbar ehrlich, daß er den Verdacht hegte, ihre gesamte Spezies könne von Natur aus gar nicht anders, als offen und aufrichtig zu sein. Und warum hätten sie dann Vids davon zeigen sollen, wie Angehörige ihrer eigenen Art gefoltert wurden, wenn nicht doch etwas an ihrer unerhörten Behauptung, daß dieser Teil der Galaxis sich in großer Gefahr befände, dran war? Daß diese… diese…
barbarischen Wilden in unmittelbarster Nähe lauerten?
Als er sich ganz gefaßt hatte, schickte Hafiz eine an Rafik auf der Uhuru adressierte, sachlich formulierte Funkbotschaft ins All, die besagte, daß er wieder im Geschäft sei, und nachfragte, welche ihrer laufenden Geschäftsabschlüsse Rafik auch ohne die persönliche Vollmacht von Hafiz hatte retten können, die Rafik in gewissen Fällen immer noch vorlegen mußte, um einen Vertrag rechtsgültig abzuschließen.
Zurück kam nur eine automatische Empfangsbestätigung, was bedeutete, daß die Uhuru die Botschaft zwar aufgezeichnet, Rafik selbst sie aber noch nicht abgehört hatte.
Wo trieb der Bursche sich denn jetzt wieder herum? Wenn er schon nicht an Bord seines Schiffes war, dann sollte er gefälligst in Geschäften für das Haus Harakamian unterwegs sein. Kurz darauf erhielt Hafiz aus anderer Quelle die einigermaßen beruhigende Nachricht, daß die Uhuru gegenwärtig auf Maganos eingedockt war.
Andererseits, was außer einer Gefahr für Acorna konnte Rafik von den Geschäftsverpflichtungen, die Hafiz ihm zugewiesen hatte, nach Maganos
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