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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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und das ganze übliche Geschwafel.«
    Mit einem Hoffnungsschimmer im Blick sah er Hafiz an: »Sie würde der Doktor möglicherweise reinlassen.«
    Aber in einem jungenhaften, übermüdeten Arzt, dessen erste medizinische Erfahrung darin bestanden hatte, sich am Tag der Befreiung als Freiwilliger zu melden, um zerschundene und mißhandelte Kinder wieder zusammenzuflicken, und der Delszaki Li beinahe wie einen Heiligen verehrte, fand sogar der Wille eines Harakamian seinen Meister.
    »Er steht unter starken Medikamenten, und das wird auch so lange bleiben, bis ich sicher bin, daß sein körperlicher Zustand sich stabilisiert hat«, erteilte der Doktor Hafiz eine scharfe Abfuhr. »Und bis dahin wird ihn nichts und niemand stören!«

    »Wenn Sie ihn bis zum Stehkragen mit Drogen vollgepumpt haben«, übersetzte Hafiz das Medizinerkauderwelsch, »dann nehme ich an, daß es mir ohnehin nicht viel bringen würde, ihm beim Schlafen zuzusehen.«
    Von unbezähmbarer Neugier getrieben, beschloß er, die Zeit, bis Li endlich aufwachte oder eine Nachricht von der Uhuru eintraf, damit zu verbringen, sich darüber zu informieren, was seit seinem letzten Besuch alles unternommen worden war, um die Bergbauanlagen zu vervollständigen. Gerade als er sich umdrehte, um sich auf den Weg zu den Ingenieurbüros zu machen, fiel ihm plötzlich noch etwas ein: »Ach – Provola ist doch nicht etwa auch in irgendeinen obskuren Winkel der Galaxis aufgebrochen, oder?«
    Nachdem man ihm versichert hatte, daß Provola Quero sich wie üblich in ihrem Büro befände, begab sich Hafiz dorthin, aber nicht ohne zuvor Anweisungen zu hinterlassen, daß jedwede Neuigkeit ohne Verzug an Provolas Büro, die Zimmerflucht, die im Wohnquartiersektor der Mondbasis ständig für ihn bereitgehalten wurde, und jeden anderen Ort weitergeleitet zu werden hatte, an dem er zu finden sein mochte.
    Die Tür zu Provolas Büro stand offen, und so konnte Hafiz schon aus einiger Entfernung hören, wie eine tränenerstickte Stimme Provola Quero ein flehentliches Anliegen vortrug, dem die Basisleiterin mit ruhigen, emotionslosen Antworten begegnete, da das Ansinnen der Bittstellerin sie offenbar völlig kalt ließ. Als er eintrat, wurde seine Aufmerksamkeit sofort vom unerwarteten Anblick einer üppigen weiblichen Gestalt gefesselt, die in ein lavendelfarbenes, ansprechend mit weißen Kanten abgesetztes Gewand gekleidet war, dessen Wirkung durch eine Anzahl glitzernder, verschiedenfarbiger Kristalle gesteigert wurde, die verführerisch von den zahlreichen edlen Silberketten baumelten, mit denen der sinnlich-füllige Leib der Frau behängt war. Man hätte aus ihr mühelos zwei drahtige kleine Provola Queros mit ihrem asketisch geschorenen Kopf und dem einzigen, enggeknüpften Zopf machen können – und in Hafiz’ Augen war eine echte Frau wie diese sogar zehn Technokratenweiber wie Provola Quero wert.
    »Mein lieber Herr Harakamian«, begrüßte Provola ihn mit mehr Wärme, als Hafiz jemals zuvor in der Stimme dieser Frau vernommen hatte. Sie war zwar ganz und gar nicht sein Typ und besaß noch nicht einmal ein weibliches Äußeres, aber sie war zugegebenermaßen eine ausgezeichnete Verwaltungskraft.
    Sie wandte sich zu der anderen Frau um: »Ich muß Sie bitten, jetzt zu gehen.«
    »Aber WOHIN soll ich denn gehen?« war die tränenreiche Antwort, begleitet von einem flehenden Erheben weit geöffneter, feister weißer Hände mit beringten Fingern. »Ich hatte gerade genug Credits für meine Reise hierher, um der armen lieben Acorna helfen zu können…«
    »Und warum, meine liebe…« Hafiz machte eine kleine Pause, um ihr Gelegenheit zu geben, sich vorzustellen.
    »Karina…«, sagten beide Frauen gleichzeitig.
    Hafiz konnte nicht widerstehen, die entzückend pummelige weiße Hand zu ergreifen, die sie ihm jetzt flehentlich entgegenstreckte. Und er küßte und streichelte sie, während er mit seiner anderen Hand Provola bedeutete, daß er sich selbst um diese Angelegenheit kümmern würde.
    Als er Karina aus Provolas Arbeitszimmer hinausgeleitete, hörte er die Basisleiterin erleichtert aufatmen.
    »Meine liebe Karina, warum haben Sie geglaubt, daß Acorna Hilfe brauchen würde?« säuselte Hafiz und wies mit einer Geste auf das geschmackvoll eingerichtete Vorzimmer und den geschäftigen Korridor vor der Tür.

    »Aber das tut sie«, insistierte Karina, und dann traf sein Name auf die richtige Synapse ihres Elefantengedächtnisses,
    »lieber Herr Harakamian.«
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