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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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noch da, als ich das Schiff vor fünf Tagen inspiziert habe.«
    Sie folgte ihm, als er dorthin rannte, wo, wie er wußte, verdammt genau wußte, die Fluchtkapsel, in der sie Acorna vor fünf Jahren gefunden hatten, sorgfältig in ein Frachtnetz verzurrt worden war. Das Netz war immer noch da, aber die Rettungskapsel war es nicht.
    »Zur Hölle mit Pal und seinen unsinnigen
    Umbaumaßnahmen. Genau da ist sie gewesen.« Er hob eine Ecke des Frachtnetzes auf und schüttelte es wütend, als könnte er dadurch die fehlende Rettungskapsel wieder herbeischaffen.
    »Sie müssen sie aus Sicherheitsgründen ausgeladen haben, um sie aus dem Weg zu haben und sie nicht zu beschädigen, bevor sie mit der Installation ihrer verdämmten Verteidigungsanlagen anfangen wollten. Denn die Werferrohre hätten dort an der Innenhülle angebracht werden müssen. Verdammt!« Wütend schleuderte er das Frachtnetz wieder zu Boden.
    »Ach, was soll’s, so unentbehrlich ist sie nun auch wieder nicht«, übernahm sie jetzt ihrerseits die Rolle des Beschwichtigers. »Schließlich bin ja noch ich selbst da, und mich kann man nicht fälschen«, fuhr sie fort und kicherte, als sie mit der Hand über ihren augenfällig fremdartigen Körper hinabstrich.
    »Ja schon, aber die Glyphen… sie könnten deine Abstammung oder deinen Rang oder so was beweisen.«
    »Von denen haben wir Holografien im Bordarchiv.
    Außerdem kann ich sie ziemlich gut nachzeichnen, weißt du.«
    »Sicher, Honigblüte, ich weiß, daß du das kannst.«
    Geistesabwesend tätschelte Calum ihren Arm. Aber auch ihn hatte das Verschwinden der Kapsel erschüttert – es war keine allzu schwerwiegende Sache an sich, aber was mochten sie bei ihrem Eifer, so schnell wie möglich wegzukommen, sonst noch alles übersehen haben?
    Der zweite Rückschlag für ihre vermeintlich glatte Flucht war, daß die Gemüsepflanzen in der Hydroponik keine Fruchthülsen bildeten, wie sie es in diesem Stadium ihres Wachstums eigentlich hätten tun müssen. Diesem Schreck folgte am nächsten Tag eine ausgeprägte Gelbverfärbung der Luzernestengel. Acorna verbrachte einen Großteil der Zeit mit der Agrarbibliothek und dem Mikroskop und versuchte herauszufinden, warum das Gewächs abstarb.
    »Irgendwie ist am Ventil des Nährstoffbehälters herumgepfuscht worden. Verdammt.«

    Schon ihr harmloses Schimpfwort überraschte Calum, die Tatsache jedoch, daß sie das Problem nicht schon viel früher bemerkt hatte, war für ihn weitaus beunruhigender. Für gewöhnlich nahm Acorna nämlich jede noch so geringe Veränderung der Atmosphären- oder Wasserzusammensetzung augenblicklich wahr.
    »Das Ventil hat einfach den gesamten Vorrat an Spurenelementen auf einmal in die Wasserzufuhr eingespeist –
    Zinksulfat, Kupfersulfat… kein Wunder, daß die Artischocken so krank aussehen!« Acorna seufzte schwer.
    »Ist irgendwas nicht in Ordnung mit deiner berühmten Nase?« erkundigte sich Calum, weil Acorna ein Ungleichgewicht sonst häufig schlicht und einfach riechen konnte.
    »In diesem Schiff gibt es jede Menge neuer Gerüche, die meisten davon sind chemisch. Ich schätze, ich habe geglaubt, daß das wegen der Neueinbauten völlig normal wäre.« Sie hielt inne, dachte nach. »Vielleicht sollten wir uns Provolas Nachricht doch ganz zu Ende anhören. ›Un…‹, die Stelle, wo du sie abgewürgt hast, könnte ebensogut der Anfang von
    ›Unfall‹ wie von ›Uns‹ oder so was gewesen sein.«
    »Dann werden wir eben jetzt pflichtschuldigst zuhören.« Per Tastaturbefehl rief Calum die unterbrochene Nachricht wieder auf.
    Rückkehr nach Dehoney dringend und unverzüglich erforderlich. Unser Werftleiter hat berichtet, daß in der Hydroponikanlage ein Ventil gebrochen ist, das heute früh gleich als erstes hätte repariert werden sollen. Aber ihr seid verschwunden, bevor sie es instandsetzen konnten. In diesem letzten Satz steckte ein Anflug von Belustigung, der Acorna zusammenzucken ließ. Ich rate zu sofortiger Rückkehr, um wenigstens diejenigen Kleinreparaturen vornehmen zu lassen, welche die gesamte Hydroponik und Grünanlagen vollkommen ruinieren könnten, wenn sie nicht ausgeführt werden. Es wird nicht lange dauern.
    Der beschwörende Unterton war diesmal sogar aus Provolas wie immer prosaischer Stimme unverkennbar herauszuhören.
    »Na, na, Honigblüte«, tröstete Calum sie. »Wenigstens war es nur ein Versehen.«
    »Wie das Ausladen meiner Kapsel?« fragte Acorna und preßte dann die Lippen zusammen.
    »Wie schlimm

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