Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
Vom Netzwerk:
ist es?« erkundigte sich Calum besorgt.
    »Na ja, die Artischocken könnten bereits giftig sein. Die alten, zähen Spinatblätter hingegen« – Acorna rümpfte die Nase –, »müßten in Ordnung sein, da sie schon voll ausgewachsen waren, als wir losgeflogen sind. Und ein Becken mit Timotheusgras war schon vor der
    Spurenelementübersättigung auch ziemlich hoch gewachsen.
    Was aber den Rest angeht, da bin ich mir nicht so sicher. Ich werde den gesamten Rest der Hydroponik mit dem Horn reinigen müssen… und die Luzerne können wir ganz vergessen; wenn sie auch nur einen kleinen Prozentsatz von diesem Zink aufgenommen hat, kriege ich am ganzen Körper Pusteln.«
    »Warte mal einen Moment«, wandte Calum beschwichtigend ein und wirbelte seinen Sessel in Richtung der Astrogations-Steuerkonsole herum. Ein Huschen kundiger Finger über die Sensortastfelder, und er strahlte: »Wir sind nicht allzu weit von Rushima weg, räumlich gesehen. Wir können dort Halt machen… in zwei, drei Tagen. Eine Standard-Agrarwelt, kolonisiert von der Shenjemi-Föderation. Sie wird alles haben, was wir brauchen.«
    »Nun, ich schätze, daß ich bis dahin mit dem überleben kann, was verfügbar ist«, resignierte Acorna mit einem Seufzen.

    Sie schluckte schwer und kratzte sich ein bißchen, dachte mit Bedauern daran, wie kurz sie davor gewesen war, sich durch ihr ursprünglich beabsichtigtes Mittagsmahl zu kauen – eine lange Grasung durch das Luzernebeet.

    Zwei

    Haven, Föderationsdatum 334.04.06

    Der ungenutzte Hydroponiktank war hart und kalt. Denn die leichtgewichtige Schutzmatte, die ihn abdeckte und Markel verbarg, schirmte ihn zugleich vor der Wärme der Sonnenlampen ab, die den Pflanzen in den anderen, in Betrieb befindlichen Tanks und Becken eine stete Zufuhr von goldenem, künstlich ausgewogenem Licht garantierten. Markel hatte seinen Schlafplatz zwar so gut er konnte mit Fetzen zerschlissener Matten ausgepolstert. Aber ihm war trotzdem so kalt, daß er außerstande war, jene Ellenbogenfreiheit zu genießen, von der er so begeistert gewesen war, als er dieses Versteck ausfindig gemacht hatte. Statt dessen schlief er, sofern ihm das überhaupt gelang, zusammengerollt wie ein in seiner Schote aufgeringelter Schößling und versuchte auf diese Weise, sich an der Wärme seines eigenen Leibes festzuklammern. Es war so schrecklich dunkel und kalt unter den Matten… beinahe so kalt wie der Leerraum, der die Haven umgab… Nein, rief er sich energisch zur Ordnung, darüber würde er nicht nachdenken. Er rollte sich noch enger zusammen, schlang die Arme um seine Knie und versank in einen unruhigen Dämmerschlaf. Die harte weiße Oberfläche des Tanks war weich, er schwebte, drehte sich, und rings um seinen Kopf drifteten die Sterne… Nein, taten sie nicht. Wenn man ohne Schutzkleidung in den Weltraum hinausgestoßen wurde, explodierten die Augen und alles andere, und man konnte gar nichts mehr sehen!

    Schlotternd schreckte Markel aus seinem Schlaf hoch. Er würde nicht an seinen Vater Illart denken, wie er für alle Ewigkeit in absoluter Kälte und Finsternis dahintrieb, wie seine leeren Augen blicklos auf die Sterne starrten, die er so geliebt hatte. Er würde an gar nichts denken außer an das unmittelbare, praktische Problem, wie er einen weiteren Tag auf der Haven überleben konnte, ohne sich erwischen zu lassen.
    Wieder in einer neuen, beengten Körperhaltung zusammengekauert, sann er daher statt dessen über diese Frage nach. Hinreichend aufwärmen konnte man sich beispielsweise in den Heizluftschächten, die zum Nahrungszentrum führten.
    Genau das würde er in einer kleinen Weile auch versuchen, jetzt aber wagte er es noch nicht; denn er war so müde, daß er in dem Lüftungssystem einschlafen könnte und dann zu Tode verbrüht werden würde, sobald der in regelmäßigen Abständen automatisch eingespeiste Dampf hindurchfuhr, um die Zuluftschächte zu säubern und zu sterilisieren. Er würde also noch warten müssen, und wenn er es zeitlich richtig abstimmte, könnte er sogar in der Lage sein, sich aus den Luftschächten herauszustehlen und aus den Wiederaufbereitungsbehältern ein paar Brocken Nahrung zu stibitzen. Sein Körper brauchte Protein, um das frische Obst und Gemüse zu ergänzen, das er in winzigen Mengen aus den in Betrieb befindlichen Hydroponikbecken und -beeten stahl.
    Und er mußte sich von irgendwoher eine Decke stehlen.
    Nach den jüngsten Ereignissen mußte es jetzt genug davon geben, so daß eine

Weitere Kostenlose Bücher