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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Zierbändern bedeckt war, die sich völlig unversehrt rings um den ganzen Rumpf wanden. Sie blinzelte ungläubig und rieb sich die Augen. Wie hatten sie das denn zustande gebracht? Es gab doch gar keine Schmuckfarbe, die den wiederholten extremen Hitzebelastungen standhalten konnte, denen ein Raumschiffrumpf bei jedem Eintauchen in die Atmosphäre eines Planeten ausgesetzt war… Jedenfalls waren der Menschheit keine bekannt, schoß es ihr in einem Anflug von Panik durch den Kopf. Schlagartig konnte sie nichts Vertrautes mehr an dem Schiff ausmachen. Jetzt erschien es ihr nur noch durch und durch fremdartig.
    Um sie herum erhoben sich Angstschreie, und mit der offenkundigen Absicht, die Flucht zu ergreifen, sprang die junge Mutter neben ihr auf die Füße. Auch Acorna sprang auf, allerdings nur, um die Frau am Davonrennen zu hindern und sie an ihrer Seite zu halten. Denn wenn erst mal eine Panik unter den Siedlern ausbrach, bestand die große Gefahr, daß die ausgezehrte Gestalt neben ihr ebenso wie viele andere strauchelte und niedergetrampelt wurde… Wer waren diese Neuankömmlinge? Es konnten doch nur die Linyaari sein…
    ihre Leute.
    Meine Leute – fremd, ganz fremd – nein, Leute aus meinem eigenen Volk. Ihr Herz pochte unregelmäßig und wild, woraufhin die junge Mutter sich mit übermächtigen, von jäher, verzweifelter Panik verliehenen Kräften von ihr losriß. Acorna begriff plötzlich, daß sie mit ihren eigenen Ängsten die Furcht der Siedler um sie herum auf irgendeine Weise anfachte.
    Vielleicht, wenn sie sich zusammenriß, beruhigte und ihnen mit gutem Beispiel voranging…
    »Es gibt nichts, wovor wir uns fürchten müßten«, begann sie, wobei sie sich angestrengt bemühte, ihre Stimme ruhig und fest klingen zu lassen. Dann wurde sie etwas lauter und zugleich selbstsicherer: »Ihr wißt nicht, wer in diesem Schiff ist – aber ich weiß es. Es sind mehr von meiner Art. Vor mir habt ihr doch auch keine Angst, nicht wahr? Na also! Sie sind gekommen, um euch zu helfen, und nicht, um euch zu schaden!«
    Je weiter sich ihre Worte durch die Menge verbreiteten, desto mehr schwand die Gefahr einer Massenpanik. Die Siedler blieben zwar weiterhin unruhig und argwöhnisch, das konnte Acorna an ihren angespannten Körperbewegungen und der sprungbereiten Haltung sehen, wie sie beide Beine fest in den Boden bohrten, um jederzeit zum Angriff übergehen oder die Flucht ergreifen zu können. Aber wenigstens waren sie jetzt wieder bereit, zuzuhören und vernünftig zu sein.
    Sofern es tatsächlich vernünftig war, erst mal abzuwarten…
    Vollkommen sicher, daß in diesem fremden Raumfahrzeug wirklich ihre eigenen Leute waren, konnte sie sich ja eigentlich auch nicht sein, oder? Und doch, jeder Vernunft zum Trotz, war Acorna überzeugt davon. Noch ehe sich eine für menschliche Gepflogenheiten viel zu hoch angebrachte Luke in der Seite des Schiffes öffnete und eine Ausstiegstreppe daraus herabfuhr, deren Tritte viel zu steil waren, als daß sie für menschliche Beine hätten geplant sein können. Noch ehe sie das unwirkliche Gefühl überkam, in einen fernen Spiegel zu schauen, als sie die hochgewachsenen, schlanken, silberhaarigen Gestalten erblickte, die langsam die Treppe herunterstiegen, mit zum Zeichen des Friedens weit geöffneten Händen und mit Hörnern auf der Stirn, die im Sonnenschein von Rushimas Zentralgestirn golden aufblitzten.

    Dreizehn

    Rushima, Föderationsdatum 334.05.25

    (Da ist sie… meine ‘Khornya… unsere ‘Khornya!) (Wir müssen es ihr… ihnen… jetzt sagen. Es wäre falsch, sie noch länger in Unkenntnis zu lassen, Neeva, und es sind doch gewiß genug von uns hier, um zu verhindern, daß es zu einer Panik kommt.)
    (Laßt mich doch erst mal meine ‘Khornya richtig begrüßen.
    Könnt ihr uns diesen einen Moment des Friedens nicht gönnen, ohne uns gleich daran zu erinnern, daß…)
    Acorna hatte übergangslos ein verschwommenes Bild von etwas Fremdartigem und Grauenerregendem vor Augen, einem Gebilde, das einem metallischen Ameisenhügel ähnelte, dessen wimmelnde Bewohner von Haß und Zerstörungswut zerfressen waren.
    (Wie du willst. Aber sie muß es bald erfahren.) Mittlerweile hatten sie sich Acorna und den Siedlern schon bis auf Hörweite genähert und wateten weiter auf sie zu, wobei sie ihre langen, schlanken Beine bei jedem Schritt weit aus dem schlammigen Wasser heben mußten, um auf dem trügerischen Untergrund sicheren Tritt erspüren zu können.
    Hinter ihnen

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