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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Maßnahmen so lange weiter, bis sich ihre Gedankenmuster in winzigen Schritten schließlich alle auf denselben Plan einigten. Sie hatten einen Fehler gemacht, als sie versucht hatten, die bei der Kontaktaufnahme mit einer neuen Spezies eigentlich unerläßliche Phase Sprachaquise zu überspringen; diese würde daher ihre vordringlichste Priorität sein, sobald sie den Zielort des anderen Schiffes ausgemacht hatten.
    Um sich untereinander zu verständigen, hatten die Linyaari sich seit vielen Generationen mehr und mehr ihrer telepathischen Fähigkeiten bedient, die erst spät in ihrer Evolutionsgeschichte aufgetaucht waren. Das gesprochene Wort hingegen hatten sie immer mehr vernachlässigt und vielfach nur noch als Mittel genutzt, um mit ihren jüngeren Kindern zu kommunizieren, deren Gehirne für die Gedankensprache noch nicht genug ausgereift waren. Das Problematische dieser Entwicklung wurde erst deutlich, als sie das erste Mal in Kontakt mit einer anderweltlichen Spezies kamen und feststellen mußten, daß sie völlig außerstande waren, eine Gedankenverbindung mit Anderen herzustellen, die Anzeichen offenbarten, auf ihre ureigene Weise ebenso
    »linyarii« zu sein wie die Linyaari selbst. Da sie über eine hochentwickelte Technologie verfügten, aber keinerlei Erfahrung darin hatten, Zweitsprachen zu erlernen, taten sie den naheliegenden Schritt zur Überwindung dieses Problems und erfanden ein Lerngerät. Wenn man dieses mit genügend Proben einer fremden Sprache fütterte, war es in der Lage, die Lautbilder dieser Sprache in wenigen Lernschlafsitzungen sozusagen über Nacht und im Schlaf mit den analogen Gedankenbildern einfacher Linyaari-Kommunikation zu korrelieren. Die Sache hatte jedoch einen kleinen Haken – um das Sprachlerngerät mit genügend Ausgangsdaten füttern zu können, war es erforderlich, zunächst einen zumindest rudimentären Dialog mit einem Angehörigen der Fremdspezies herzustellen, als Basis für ein weiteres Sprachstudium. Und sie hatten durch Erfahrung gelernt, daß es sich als äußerst schwierig erweisen konnte, die fragliche Fremdspezies hierfür zur Mitarbeit zu bewegen, wenn noch keine richtige Verständigung möglich war.
    Bei den Nistern von Khorma V hatte es sich seinerzeit um seßhafte Wesen gehandelt, deren Erwachsene durch ein komplexes Geflecht chemischer Interaktionen an ihre Nester gebunden waren. Jene erste Übersetzungsaufgabe war daher noch vergleichsweise simpel gewesen; die Linyaari-Forscher brauchten nur neben einem großen Nest zu lagern und abzuwarten, bis dessen Insassen neugierig genug geworden waren, um eine Kommunikation zu beginnen. Die flinken kleinen Dharmakoi von Galleni hingegen waren äußerst scheu gewesen, leicht zu erschreckende kleine Wesen mit einem einzigartigen Geschick, in jedem Schatten zu verschwinden.
    Die Linyaari hatten im Zuge einer langen Folge behutsamer Kontakte zunächst eine Vertrauensbasis aufbauen müssen, bis die Dharmakoi endlich begriffen hatten, daß nicht alle anderen Raubtiere waren. Erst dann wagten sie sich zutraulich heraus, um sich mit den Großen Gehörnten zu unterhalten… ihnen das beigebracht zu haben, bereuten die Linyaari heute bitterlich.
    Die Dharmakoi hatten auch die ersten Khleevi mit demselben Vertrauen willkommen geheißen und waren infolgedessen jetzt ausgerottet.
    Die Erinnerung daran, wie lange es gedauert hatte, das Vertrauen der Dharmakoi zu gewinnen, hatte Thariinye zu dem Vorschlag veranlaßt, den jetzigen Kontakt mit Vids der Khleevi-Folterschiffe einzuleiten, um den Barbaren zu zeigen, welchen gemeinsamen Feind sie und die Linyaari hatten. Zu jenem Zeitpunkt schien das eine ausgezeichnete Idee zu sein.
    Jetzt aber waren sie wieder zu ihren Standardkontaktmethoden zurückgekehrt, allerdings mit einer leichten Abweichung, die sie ausführlich debattierten, während sie das andere Schiff verfolgten.
    (Wir haben keine Zeit, uns monatelang mit der Zähmung eines Barbaren aufzuhalten. Außerdem sind sie viele, und wir sind nur vier – in diesem Sektor. Was ist, wenn sie auf die Idee verfallen, wir wären gefährlich, und versuchen, uns zu töten?
    Wir müssen sofort eine Kommunikation herstellen), argumentierte Thariinye.
    (Ich werde nicht einmal erwähnen, wo ich diesen Vorschlag schon mal gehört habe oder was passiert ist, als wir genau das versucht haben.) In Neevas Gedankenbildern schwang unverkennbare Mißbilligung mit – oder vielmehr das tadelnde Unterdrücken jeglicher Emotionen; ihr Vorwurf

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