Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
Vom Netzwerk:
schien frei in einem frostigen Leerraum zu schweben.
    (Es war kein völliger Mißerfolg), wandte Melireenya ein.
    (Wir haben schließlich erfahren, daß dein Schwesterkind am Leben und in diesem Sektor sein könnte, Neeva.) (Ich sage ja nur, daß ich das nächste Mal gern einen etwas inhaltsreicheren Dialog und etwas weniger hilfloses Händefuchteln erleben möchte, in Ordnung? Es ist doch klar, daß wir nichts unternehmen können, bevor wir nicht ihre Sprache beherrschen.)
    (Ich habe nicht behauptet, daß wir die Sprache nicht bräuchten. Ich habe nur gesagt, daß wir keine Zeit haben, uns vor ihre Erdlöcher zu hocken und Stückchen für Stückchen ihr Vertrauen zu gewinnen, so wie die Zweiten Botschafter es bei den Dharmakoi gemacht haben.)

    (Und was schlägst du vor, Thariinye-der-es-immer-eilig-hat?) (Ist das nicht offensichtlich? Wir werden einen fangen müssen. Das Barbarenschiff, dem wir folgen, wäre gerade recht.)
    (Das ist unethisch! Wir können ein Intelligenzwesen nicht ohne seine Einsicht und seine Zustimmung seiner Freiheit berauben!)
    (Dann werden wir es eben mental besänftigen, bis es zustimmt.)
    (Augenblick mal, Neeva. In einem Punkt hat Thariinye recht.
    Es könnte ziemlich lange dauern, das Vertrauen dieser Barbaren zu gewinnen… und sie scheinen mächtige Waffensysteme zu besitzen. Falls sie mehr khlevii sein sollten als linyarii [mehr wie Ungeziefer als wie wir, das Volk], besteht durchaus die Gefahr, daß sie uns vernichten, bevor wir auch nur beginnen können, zu verhandeln.) (Wenn sie so khlevii sein sollten, daß sie Fremde töten, die in Frieden zu ihnen kommen, hätten Verhandlungen sowieso keinen Sinn. Das wäre nicht die Art von Verbündeten, die wir brauchen.)
    (Das ist zwar richtig, Neeva, aber wenn es dir nicht allzuviel ausmacht, würde ich es vorziehen, nicht erst sterben zu müssen, um das herauszufinden!), dachte Khaari und ließ in ihrem Einwurf so viel Ironie mitschwingen, daß alle vier Linyaari in beifälliges Gelächter ausbrachen.
    (Vielleicht, wenn wir das Einverständnis des Barbarenwesens gewinnen könnten, nachdem wir es eingefangen und gezähmt haben…?) schlug Melireenya vor.
    (Um unsere Gesetze nur zu beugen, statt sie zu brechen, Melireenya?)
    (Jedes gute System muß flexibel sein), rechtfertigte Melireenya sich.
    (Hmm. Nun…)

    (Wir könnten das Barbarenwesen vielleicht auch als Abgesandten für uns vorschicken, statt direkt mit ihnen zu reden. Nur für den Anfang, bis wir herausgefunden haben, was mit deinem Schwesterkind passiert ist. Das könnte besser sein
    – wenn sie glauben, daß es einer ihrer eigenen Leute ist, der sich nach ihr erkundigt, werden sie keine Angst bekommen und sie nicht verstecken.)
    (Du unterstellst diesem gefangenen Barbaren, den wir noch nicht einmal haben, aber eine ganz schön hohe Bereitschaft zur Kooperation.)
    (Wenn diese Leute auch nur ansatzweise linyarii sind, dann wird doch gewiß jeder von ihnen mit Freuden bereit sein, ein Junges wieder mit seiner Familie zu vereinen.) (Und wenn sie es nicht sind?)
    (Dann ist es am besten, wenn wir das als erstes herausfinden
    – selbst wenn das bedeutet, den Ethikkodex der Linyaari ein kleines bißchen zu beugen. Schließlich haben unsere Vorfahren, die den für Erstkontakte geltenden Kodex aufgestellt haben, nie vorausgesehen, daß wir einer Spezies wie den Khleevi begegnen könnten.)
    (Das will ich doch hoffen! Wer könnte sich schon etwas Derartiges vorstellen?)
    (Aber jetzt, wo wir wissen, daß solche Wesen existieren, ist es nur vernünftig, unseren Kodex angemessen anzupassen. Ein wahrhaft ethischer Interspezies-Kontakt sollte nicht erfordern, daß wir uns in vermeidbare Gefahr begeben.) (Ja, aber was wiegt schwerer – die Gefahr für uns, oder die Furcht und die Pein, die wir diesem hypothetischen gefangenen Barbarenwesen zufügen werden, das nicht die geringste Ahnung haben wird, was mit ihm geschieht?) (Furcht und Pein können wir dämpfen.)
    (Selbst wenn es ethisch wäre, in seinem Bewußtsein herumzupfuschen, wissen wir nicht, welche Auswirkungen das auf sein Gedächtnis haben könnte. Die oder das Wesen in dem Schiff vor uns könnten etwas über unsere vermißte Kleine wissen; wir können also nicht wagen, eines von ihnen als Lernmittel zu verwenden.)
    Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiß. Sie würden zunächst nicht versuchen, einen Langstreckenkontakt herzustellen, aber sie würden auch keine Mitglieder der fremden Spezies gegen ihren Willen entführen.

Weitere Kostenlose Bücher