Die Fahrt Zu Den Sternen
besserwisserischen Tonfall mit, dessen er sich so häufig bediente. »Wir kennen ihren Ursprungsplaneten, aber er wurde von diesen Invasoren, die sie als Khleevi bezeichnen, vollständig zerstört. Sie haben sich anderswo eine neue Heimatwelt eingerichtet, nur um abermals gezwungen zu sein, vor diesen… diesen Dingern zu fliehen. Sie wollten uns warnen, und sie haben weitere Kuriere ausgeschickt, um anderswo die gleiche Aufgabe zu erfüllen, in der Hoffnung, irgendein Volk zu finden, das stark genug oder militärisch ausreichend hochentwickelt ist, um die Bedrohung, welche die Khleevi so offenkundig darstellen, niederringen zu können.
Lassen Sie mich Ihnen außerdem in Erinnerung rufen, daß wir jetzt sämtliche Kommunikationsverbindungen auch dann einstellen würden, wenn der Schild nicht aufgebaut wäre, für den Fall, daß diese… Raubwesen… über Gerätschaften verfügen, die sogar rein bodengebundene Signale orten können.«
»Genau das«, konterte Hafiz mißmutig, »könnte sich als ebenso kostspielig erweisen, wie den Schild überhaupt nicht zu haben.« Keine Kommunikation hieß nämlich keinen Handel, und wie lange würde Rafik die Bürde der vielfältigen Geschäftsaktivitäten des Hauses Harakamian wohl ganz allein tragen können? Nicht nur das, ein paar der bereits angelaufenen Verhandlungen würde er ohne die ausdrückliche, persönliche Zustimmung von Hafiz überhaupt nicht zum Abschluß bringen können, und dann gab es da noch Dinge, von denen er noch gar nicht in Kenntnis gesetzt worden war…
Andererseits, der Junge hatte seinen Wert als Erbe des Hauses Harakamian sehr wohl schon unter Beweis gestellt; er wäre kein würdiger Nachfolger, wenn er nicht irgendwo einen Informanten hocken hätte, der ihn über SÄMTLICHE
Geschäftspläne des Hauses unterrichtete, und wenn er nicht einen Codeschlüssel besäße, mit dem er eine Vollmacht seines Onkels fälschen konnte. Wenigstens in dieser Hinsicht konnte man sich auf seine Familie immer verlassen… Aber was genau würde Rafik mit diesen Informationen anfangen? Er konnte unmöglich gleichzeitig Acorna beschützen und für Hafiz die Geschäfte führen. Nervös schritt Hafiz in seinem Arbeitszimmer auf und ab und vermochte sich nicht zu entscheiden, welche Alternative ihm größeres Ungemach bereiten würde.
Rafik war einigermaßen überrascht, eine Botschaft von seinem Onkel zu erhalten, der doch eigentlich wissen mußte, daß die Uhuru schon in einer Umlaufbahn um Laboue kreiste und daß er Hafiz somit in Kürze persönlich gegenüberstehen würde. Zudem hatte die Nachricht bei der Übertragung offenbar erheblichen Schaden erlitten, denn das einzige Wort, das unverstümmelt durchkam, lautete: »Acornas…«
Rafik schickte postwendend eine Aufforderung ab, die Botschaft nochmals zu wiederholen, während er weiterhin auf Empfangsbestätigung seiner ersten Funkmeldung wartete, in der er um Landeerlaubnis nachgesucht hatte.
Die Komkonsole gab einen Warnton von sich; Rafik warf einen Blick hinüber und sah, daß seine zweite Nachricht als unzustellbar gemeldet worden war. Auf seine erste gab es immer noch überhaupt keine Reaktion… und eine Reihe von neuerlichen Signaltönen machte ihn auf die Möglichkeit aufmerksam, daß dies auch weiterhin so bleiben mochte. Der Haupt-Kommunikationssatellit von Laboue hatte aufgehört zu senden. »Auf Ersatz-Komrelais ausweichen, Außensicht auf Hauptbildschirm, Routenführung der Funknachrichten darstellen«, befahl Rafik barsch. Der Außensicht-Bildschirm flammte auf, zeigte eine Kugelsphäre aus wolkigem Grau, die den grünen Planeten, auf dem er gerade hatte landen wollen, allem Anschein nach vollständig umschloß. Der Versuch, auf alternative Kommunikationsrouten auszuweichen, erwies sich als fruchtlos; anscheinend sendete oder empfing auch keiner der Reservesatelliten mehr irgendwelche Nachrichten. Die rote Funkstreckenlinie, die den vergeblichen Kontaktversuch seiner Komanlage mit einem in Frage kommenden Satellitenrelais nach dem anderen nachzeichnete, zeigte ihm plötzlich auch ein seltsames Raumschiff an, dessen Kennungssignal, sofern es überhaupt eines ausstrahlte, dem Bordcomputer der Uhuru gänzlich unbekannt war… und dabei hätte Rafik geschworen, daß sein Onkel Hafiz dort jeden Schiffskenncode des gesamten erforschten Raumes hatte einspeichern lassen, egal ob registriert oder unregistriert.
Welche Art von Bedrohung hatte dieses kleine Schiff dargestellt, daß Hafiz sich zu dem unerhörten
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