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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Ebensowenig würden sie an welche Intelligenzwesen auch immer herantreten, die sich auf dem Schiff befanden, dem sie folgten
    – aus Furcht, daß die hierzu erforderlichen Eingriffe in ihr Bewußtsein auch ihre Erinnerung an die gesuchten Informationen trüben könnte. Statt dessen würden sie lediglich den Zielort des Raumers in Erfahrung bringen und dann ein anderes Schiff abfangen und entern, das zum selben Zielort unterwegs war, wobei sie sich der Zeichensprache und möglicherweise vorhandenen telepathischen Fähigkeiten dieser Spezies bedienen würden, um klarzumachen, daß sie in Frieden kamen und niemandem Schaden zufügen wollten.
    Falls einer der Barbaren auf diesem Schiff aus freien Stücken bereit war mit ihnen mitzukommen, würden sie sich dieses Wesens bedienen, um ausreichende Sprachproben zu erhalten, und es später vielleicht sogar als Abgesandten einsetzen. Falls nicht, würden sie das Schiff wieder seiner Wege ziehen lassen und versuchen, sich eine andere Strategie auszudenken. In jedem Fall würden sie, da sie auf dem geenterten Raumfahrzeug leibhaftig anwesend sein würden, die Macht haben, jedes Gefühl der Furcht zu heilen, das diese Barbaren während ihrer kurzen Gefangenschaft erleiden mochten.
    Ebenso wie sie die Macht haben würden, die Erinnerung der Barbaren an den ganzen Zwischenfall so zu verschleiern, daß diese sich scheuen würden, mit anderen darüber zu sprechen.

    (Aber was ist, wenn wir feststellen sollten, daß wir diese Spezies nicht heilen können?) nörgelte Neeva. (Und selbst wenn wir es können, ist es nicht ebenso unethisch, an ihren Erinnerungen herumzupfuschen, wie es unmoralisch ist, einen von ihnen gefangenzunehmen?)
    (Beugen, nicht brechen, Neeva), konterte Khaari entschieden.

    Das Abheben der Raumfähre nach Maganos vom Startfeld verzögerte sich, was Karina reichlich Zeit gab, unter der geschmacklosen, in kräftigem Rot und Orange gehaltenen Inneneinrichtung zu leiden, die sich auf schauderhafte Weise mit ihren persönlichen Farben Lavendel und Cremeweiß biß.
    Die Fähre war restlos ausgebucht, jeder Sitzplatz war besetzt und in manchen Fällen sogar mehr als das; die alte Frau neben ihr etwa füllte nicht nur ihren eigenen Platz aus, sondern quoll obendrein noch in den von Karina über. Und jemand ganz in der Nähe hatte thailändisch gegessen: Der Dunst von Knoblauch und Zimt erschlug fast den üblichen Fährengeruch nach Teppichreiniger und wiederaufbereiteter Luft. Karina vertrieb sich die lange Wartezeit bis zum Start damit, in der alten Frau neben ihr, die zum Maganos hochflog, um zu versuchen, einen lange verschollenen Großneffen oder irgend etwas in dieser Art zu identifizieren, ausführlich zu erläutern, wie außerordentlich anstrengend sie Erfahrungen wie diese empfand, wenn sich eine geballte Menschenmasse so nahe an sie herandrängte.
    »Ich weiß genau, was Sie meinen, Liebes«, meinte die alte Schachtel behaglich. Sie rückte sich in ihrem Sitz zurecht und legte ihre Beine auf Karinas Reisetasche ab. »Die machen diese Fährensitze nie auch nur annähernd groß genug für vollschlanke Frauen wie uns, nicht wahr?«

    Karina warf einen Blick auf die unförmige Masse der alten Frau, die aus einem glänzenden Stretchkleid herausquoll, das zwei Nummern zu klein und dreißig Jahre zu jung für sie war.
    Dann strich sie mit der Hand selbstzufrieden über die fließenden Kurven aus lavendelfarbener Seide, die sie selbst trug. Sicherlich konnte es da keinerlei Vergleich geben…
    oder?
    »Aber nein, es ist nicht das körperliche Gedränge, das mich stört«, stellte sie mit einem kleinen Auflachen richtig, das jemand vor langer Zeit einmal fälschlicherweise mit dem heiteren Plätschern von auf gerundete Steine fallenden Wasserperlen verglichen hatte. Seit damals hatte Karina nur noch heiter perlend gelacht. »Es ist die Gegenwart so vieler Seelen, jede mit ihrer eigenen Last von Elend, geheimen Ängsten und körperlichen Leiden. Ich bin eine Sensitive, wissen Sie: Ich kann diese Dinge spüren.« Sie drückte eine Hand auf ihr Herz.
    »Ich auch«, pflichtete ihre Nachbarin mitfühlend bei. »Ich spüre es besonders immer dann, wenn ich was Gebratenes gegessen habe. Sieht ganz so aus, als ob Sie die gleichen Beschwerden hätten. Ein brennender Schmerz, nicht wahr, genau unter dem Brustbein?«
    »Nicht im mindesten«, widersprach Karina empört.
    »Außerdem esse ich nie tierische Fette oder trinke Alkohol.«
    »Man kann nicht vorsichtig genug sein, wenn man

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