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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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übertreiben.
    »Ich schätze, du solltest besser auch mitkommen«, teilte sie ihm mit, als sie sich noch einmal dazu herabließ, Calum zu bemerken, kurz bevor sie durch die Schottöffnung trat. Sie legte haargenau die richtige Betonung in ihre Stimme, so daß jeder Zuhörer davon überzeugt sein mußte, daß Calum von keiner wie auch immer gearteter Wichtigkeit war.
    Von in der Tat so geringer Bedeutung, daß er, nachdem die Frau, die draußen ein Stückchen vor zwei offenkundigen Schlägern stand, ihm mit steinerner Miene lediglich einen flüchtigen Blick zugeworfen hatte, unverzüglich fortgeschleppt wurde, wahrscheinlich von demselben Mann, der ihn niedergeschlagen hatte. Da Calum aber von seinem Begleiter, der ihn unablässig vorwärtsschubste, fest am Kragen gepackt wurde, konnte er dessen Gesicht nicht sehen und sich somit nicht sicher sein. Er wurde ein paar Kilometer weit durch endlose Antigravschächte in die Tiefen des gewaltigen Raumschiffs hinabgetrieben und dort in eine leere Zelle gestoßen. Diese war mit zwei wohl als Liegen gedachten Platten aus irgendeinem Kunststoff eingerichtet, die mit Riemen an einander gegenüberliegenden Wänden festgemacht waren, sowie mit einer Sanitärvorrichtung, das war alles. Es gab noch nicht mal einen Wasserhahn.
    »Aber kein Tropfen zu trinken«, murmelte er, verordnete sich jedoch gleich darauf eisernes Schweigen, da die Zelle höchstwahrscheinlich abgehört wurde. Also löste er schicksalsergeben die obere Halterung einer der beiden Pritschen, klappte sie herunter und setzte sich drauf. Und begann sich Sorgen um Acorna zu machen. Würde sie ihre Kostümrolle erfolgreich durchziehen können? Und was würde das bringen? Diese Leute gehörten zu jenem Menschenschlag, der sich nichts dabei dachte, überflüssige Personen ohne Raumanzug ins All zu werfen. Ihm war plötzlich gar nicht mehr so wohl dabei, in die Rolle eines »entbehrlichen Unwichtigen« gedrängt worden zu sein.
    »WOHER sagten Sie, daß Sie kommen?« fragte einer ihrer drei Gegenüber.
    »Kezdet«, erwiderte Acorna prompt. »Ich bin auf der Suche nach… Ersatz.«
    »Ersatz wofür?« wollte die Frau wissen, aber der erste Mann lachte.
    »Bei Dreckballbewohnern herrscht stets eine rege Nachfrage nach gewissen Arten von Vergnügungen, Nueva. Ein Bedarf, den diese Dame hier, da bin ich mir sicher, auf gewerbsmäßige Weise zu decken bemüht ist.«
    »Oh. Und auf Rushima hatten Sie kein Glück?« Das schien die Frau zu amüsieren.
    Acorna schnaubte verächtlich. »Wo diese Welt nicht überflutet ist, ist sie verödet oder verbrannt. Dergleichen hatte ich eigentlich nicht erwartet, man hatte mir etwas ganz anderes versprochen«, beschwerte sie sich indigniert. »Es wollte noch nicht einmal jemand rauskommen, um mit uns zu reden, egal wo wir gelandet sind. Zwei teure Kleider habe ich mir dabei ruiniert. Das eine ist klitschnaß geworden, und beim anderen ist lauter Sand in die Säume geraten.« Sie ließ ihre Stimme abflachen vor Verärgerung: »Eine reine Zeit- und Treibstoffverschwendung, das Ganze. Wie ich schon sagte, ich bin Didi Badini…« Sie legte den Kopf schräg, als ob sie erwartete, im Gegenzug nun den Namen ihres Gegenübers zu erfahren.
    »Willkommen auf der Haven, Didi Badini. Ich bin Kapitän Nueva von den Sternenfahrern.«
    »Sie hätten nicht zufällig ein paar überzählige… Kinder, oder jüngere Frauen… oder vielleicht die richtige Sorte Knaben…
    von denen ich Sie befreien könnte?« erkundigte sich Acorna.

    »Wir haben uns… sozusagen… schon selbst von unserem Überschuß befreit.«
    Das war der Moment, in dem Acorna klar wurde, daß sie und Calum tief in Schwierigkeiten steckten. Vielleicht hätte sie doch Acorna Delszaki-Harakamian bleiben und den Piraten ein erkleckliches Lösegeld in Aussicht stellen sollen.
    »Ach, wirklich«, erwiderte sie, als ob dieser Umstand sie belustigen würde, »dann werden wir uns, wenn Sie mir einfach meinen… meinen kleinen Freund zurückgeben würden, eben wieder auf den Weg machen. Ich muß wirklich dringend Ersatz finden, wissen Sie. Die Geschmäcker ändern sich immer so schnell.«
    Nueva machte eine Geste, und zwei der hinter ihr wartenden Wachen packten Acorna bei den Armen. Sie hätte diese zwar mühelos abschütteln können, da sie weitaus stärker war, als sie aussah. Aber solange sie Calum nicht zurückbekommen hatte, war es unsinnig und für sie beide möglicherweise sogar gefährlich, ihre sorgsam verborgenen Fähigkeiten zu

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