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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Normalverhalten gilt.)
    (Ich glaube, sie sind neugierig wegen unseres Schiffs.) (Wieso denn? Es ist doch ein ganz schlichtes, unscheinbares Raumfahrzeug, ohne jeglichen Prunk.)
    (Nicht nach deren Maßstäben. Schaut euch mal die anderen Schiffe an, die in diesem Hangar eingedockt sind.) Neeva musterte die Bilder auf den Außensichtschirmen und mußte zugeben, daß Thariinye in diesem Punkt recht hatte.
    Obwohl das Linyaari-Fahrzeug von der Form her den Schiffen der Barbaren nicht unähnlich war, wirkten die anderen Raumer so… nun, so trostlos! Nacktes Metall, klobige Luken und Aufbauten; nirgends etwas, das die häßlichen Konturen der Schubtriebwerke verkleidete oder die langgeschwungenen Formen der Schiffsrümpfe verzierte. Und vor allem nirgends Farbe, nicht einmal eine dezente Goldverzierung oder ein fröhlicher Tupfer Rot, um das Auge zu erfreuen. Mittlerweile hatte sich eine recht erkleckliche Anzahl der kleinen, hornlosen Zweifüßer schon so nahe um das Linyaari-Schiff herum versammelt, daß die Rundumsichtschirme nur noch eine perspektivverkürzte Darstellung von ihnen zeigten, wie sie mit den Fingern deuteten und sich aufgeregt miteinander unterhielten. (Vielleicht bestaunen sie nur die geschmackvolle Qualität unseres Rumpfdekors), meinte sie ohne echte Überzeugung.
    (Ich befürchte, daß es um mehr geht als um bloße Kunstbegeisterung), schloß sich Melireenya widerstrebend Thariinyes Ansicht an. (Niemand würde seine Raumschiffe absichtlich derart trost- und schmucklos gestalten. Also muß es daran liegen, daß sie nicht wissen, wie man bemalte Oberflächen gegen atmosphärischen Abrieb oder Meteoritenschäden schützt. In ihren Augen muß unser Schiff eine ziemliche Kuriosität darstellen.)
    (Wie kann ein Volk hoch genug entwickelt sein, um durch den Weltraum reisen, zahlreiche Sternsysteme kolonisieren und sogar Stationen auf luftlosen Himmelskörpern wie diesem hier errichten zu können, aber trotzdem keine Ahnung von den primitivsten Grundlagen der Oberflächenversiegelung haben?) beharrte Khaari eigensinnig. (Das ist doch nicht logisch!) (Ob nun aus Prinzip oder aus Geschmacksgründen), gab Neeva zur Antwort, (wir erregen offensichtlich zuviel Aufsehen. Ich fürchte, daß unser Versuch, einen unauffälligen Kontakt herzustellen, gescheitert ist.)
    (Wir sollten sie besser nicht an Bord kommen lassen… und auch nicht zulassen, daß sie uns weiterhin soviel Aufmerksamkeit schenken.)
    (Ich fürchte, du hast recht.) Neeva unterdrückte einen Seufzer des Unbehagens. Wenn man einmal damit angefangen hatte, die Grundsätze der Linyaari-Ethik zu beugen, so schien es, dann gab es keine Grenze mehr dafür, wie weit sie noch gebeugt werden mochten. Die anderen drei Gesandten hatten ihr versichert, daß die einzige fragwürdige Handlung, die sie zu begehen haben würden, darin bestünde, die Besatzung und Passagiere der Raumfähre ein wenig ins unklare darüber zu versetzen, was genau während ihres Fluges passiert war. Aber schon durch ihre bloße Anwesenheit hier hatten sie die hornlosen Zweifüßer mit einer überlegenen Technologie konfrontiert. Jetzt würde einer von ihnen das Schiff verlassen müssen, um einen beschwichtigenden Einfluß auf die Leute auszuüben, die so offenkundig neugierig auf diesen Fremdraumer waren. Und wer konnte sagen, wozu das wieder führen mochte?
    (Keine Bange, Neeva. Ich werde mich um alles kümmern), schickte Thariinye ihr einen aufmunternden Gedanken zu.
    Der Stirnansatz von Neevas Horn tat weh. Thariinye wäre bei der Entscheidung, wer von ihnen die Aufgabe übernehmen sollte, die Zweifüßer zu zerstreuen, bestimmt nicht ihre erste Wahl gewesen… aber es war ja nur eine Kleinigkeit; was für einen Unterschied machte da schon, wer sie erledigte?
    Trotzdem, ihre Stirnschmerzen waren so heftig, daß man fast glauben konnte, ihr Horn wolle sie vor aufziehendem Unheil warnen.
    Und es mochte sogar recht gehabt haben. Denn Thariinye beschränkte sich nicht darauf, sich gerade lange genug zu zeigen, um seinen Einfluß auf die in der Nähe des Schiffs befindlichen Zweifüßer ausüben zu können. In seine schützende Wolke aus projizierten Gedanken (Du hast nichts Ungewöhnliches gesehen) und (Es ist alles in bester Ordnung) gehüllt, stieg er bis zum Hangarboden hinunter und schlenderte lässig zwischen den Zweifüßern umher. Die kleine Menge, die sich in der Nähe des Schiffs versammelt hatte, löste sich jetzt auf, die Mitglieder der Gafferschar gingen jählings in

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