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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Maganos gekommen war. Anfangs hatte er noch gedacht, seine Aufgabe auf der Mondbasis, nämlich Kinder aus der Gosse von Kezdet in der Handhabung von Bergbauausrüstung zu schulen, verhieße hohen Lohn für leichte Arbeit. Später jedoch hatte er ernüchtert erwogen, zu kündigen und der Personalabteilung zu erklären, daß er Grubenfachmann war, kein Kindergärtner. Dann allerdings hatte er tatsächlich angefangen, einige der Kinder zu mögen. Außerdem lachten die ihn nicht dafür aus, daß er jedesmal den Schutz der Jungfrau und der Heiligen anrief, wenn er eine Gruppe von ihnen in die langen, gegen das Umgebungsvakuum nur leicht abgeschirmten Stollen der aktiven Streckenvortriebe führte.
    Die Kinder besaßen ihre eigenen Schutzheiligen – Lukia aus dem Licht, Epona oder Sita Ram.
    Der kleine Bursche, dem Thariinye folgte, hatte ebenfalls den Förderstollen IIID zum Ziel und betete verzweifelt darum, daß er dort mit deutlichem Vorsprung vor Ramon Trinidad eintreffen möge. Also blitzte das gleißende Bild von Lukia aus dem Licht immer wieder in seinen Gedankenmustern auf und wies Thariinye wie ein Leuchtfeuer den Weg.

    Gelangweilt von Rafiks intensivem Studium der Sternenkarten, die von allen in die Wände von Delszaki Lis Büro eingelassenen, großformatigen Flachbildschirmen projiziert wurden, stand Gill auf, um sich die Beine zu vertreten, und schlenderte zu der einzigen Wand hinüber, die nicht dazu herangezogen worden war, stellarkartographische Darstellungen bestimmter Randgebiete der erforschten und unerforschten Teile der Galaxis abzubilden. Rafik hatte diese Wand nur deswegen nicht auch noch in Beschlag nehmen können, weil sie mit Vidschirmen bedeckt war, die ständig wechselnde Zufallsszenen aus dem Innern der Mondbasis zeigten. Die Privatquartiere blieben ihm zwar stets heilig, aber Delszaki Li fand großen Gefallen daran, alle anderen in Betrieb befindlichen Bereiche der Basis ständig im Auge zu haben, von der Grundschule bis zu den entlegensten Förderstätten. Bevor das Voranschreiten seiner Krankheit ihn der Fähigkeit beraubt hatte, mit der rechten Hand eine Tastsensorsteuerung zu bedienen, war die Schirmwand darauf eingerichtet gewesen, ihm auf Tastbefehl jede beliebige Einstellung zu zeigen, die er wünschte. Als die Handhabung eines Sensorfelds schließlich zu schwierig für ihn wurde, hatten die Techniker ihm zwar angeboten, die Bildwahl der Sichtschirme ebenso auf Sprachsteuerung umzustellen wie seinen neuen Schwebestuhl. Aber er hatte mit der Begründung abgelehnt, daß es ihn zu sehr erschöpfen würde, unnötige Befehle auszusprechen, und daß er eine Zufallsauswahl bevorzugen würde, die er nicht willentlich zu steuern brauchte.
    Jetzt wechselten die Bilder auf den mehr als zwanzig Schirmen fortlaufend, wurden von einer nach dem Zufallsprinzip arbeitenden Zeitschaltung ausgewählt und boten ein sich unablässig änderndes Panorama der Aktivitäten auf der Maganos-Mondbasis.
    Gill starrte, ohne wirklich hinzusehen, auf ein Bild aus der Maganos-Zentralkuppel, auf das glitzernde Rundgewölbe mit den bogenförmig aufragenden Glaspaneelen und den Girlanden aus grünen Kletterpflanzen, bis der Schirm in die neben der Stationskantine liegende Bäckerei umschaltete, wo ein Koch in Vorbereitung auf den Schichtwechsel gerade Tabletts mit frischem Gebäck aufbaute. Schließlich wechselte das Bild zu einer aus der Vogelperspektive aufgenommenen Panoramasicht der vier wichtigsten Förderstätten von Maganos, die von ganz oben auf der Zentralkuppel angebrachten Außenaufnahmesensoren stammte. Die zufälligen Bildwechsel deprimierten Gill, sie erinnerten ihn an das unerbittliche Voranschreiten von Delszaki Lis Nervenlähmung, und er fragte sich, ob Acorna rechtzeitig zurückkommen würde, um ihren Gönner noch einmal lebend wiederzusehen. Ihr Bild war so klar und deutlich in seinem Herzen, daß er einen Augenblick lang glaubte, sie auf einem der Schirme vor ihm sogar leibhaftig zu erblicken. Sein Aufschrei überraschte Rafik so sehr, daß er erschrocken den Laserzeigestift fallenließ, mit dem er auf der größeren Sternenkarte für Pal und Delszaki Li gerade eine der möglichen Routen der Acadecki nachgezeichnet hatte.
    »Was im Namen des Dschinns Dschibutis – «, begann Rafik, bevor ihm Judits Forderung wieder einfiel, daß er nicht wie ein Nachkomme von zwanzig Generationen arabisch-armenischer Teppichhändler fluchen solle.
    »Was soll das werden, Gill? Wir versuchen hier drüben, ein bißchen

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