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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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sich dem hochgewachsenen, silberbehaarten Wesen mit einer überraschenden – und bei diesem entschieden unwillkommenen – Umarmung entgegen.
    »Geh weg!« brach es in seiner eigenen Sprache aus Thariinye heraus. In der Panik des Augenblicks konnte er sich nicht mehr an die Worte erinnern, die der LAANYE erst vor ein paar Stunden in sein Gehirn eingespeist hatte.
    Jetzt klammerte sich schon ein zweites, kleineres Mädchen an seiner Tunika fest, zerknitterte den eleganten Faltenwurf des Gewandes, und ein Junge sprang an ihm auf und nieder und hielt sich dabei an seinem Arm fest, als ob er irgendein Kletterspielzeug wäre. Warum hatte ihn diese pummelige kleine Frau nicht gewarnt, daß die Mondbasis voller Kinder war? Linyaari im vorpubertären Alter, mit noch lediglich latenten Psikräften, waren unempfänglich für jene Art mentaler Beeinflussung, mit der man erwachsene Angehörige von Thariinyes Volk ruhigstellen konnte… und offenkundig war diese besondere Entwicklungserscheinung auch über die Speziesgrenzen hinweg gültig, zumindest traf sie für diese Wesen hier ebenso zu wie für sein eigenes Volk. Aber andere Mentalprojektionen beherrschte er nicht, deshalb konnte er auch nichts anderes probieren! Aus schierer Hilflosigkeit deckte er die Gören verzweifelt mit den bisher so erfolgreichen Gedankenimpulsen ein: (Ihr seht nichts Ungewöhnliches), (Hier geht nichts Besonderes vor), (Ihr müßt an die Arbeit zurück).

    »Aber ich seh’ dich doch, Dame Epona. Ich seh’ dich, ich seh’ dich!« quäkte das kleinste Mädchen.
    Khetala, die älteste der Gruppe, löste ihre Umarmung und trat verwirrt einen Schritt zurück. Warum hatte sie geglaubt, daß dies hier Acorna sei? Es war doch nur ein hochgewachsener Schürfer… sie kniff die Augen zusammen… mit silbernem Haar… und einem Horn…
    »Erinnerst du dich nicht mehr an mich, Dame Acorna?«
    fragte sie verletzt und verwirrt.
    Hajnal hingegen war von seinem erfolgreichen Diebstahl und seiner gelungenen Flucht viel zu aufgedreht, um von den Gedankenprojektionen Thariinyes auch nur ansatzweise berührt zu werden. »Was jammerste denn jetzt wieda rum? Ich kenn’ doch meine Dame Lukia aus dem Licht!«
    Thariinye knirschte mit den Zähnen und verdoppelte die Stärke seiner Mentalausstrahlungen. Aber die Kinder sprangen ungerührt weiter auf und nieder, kreischten vor Aufregung und waren viel zu aufgeregt, um auf die besänftigenden Impulse zu reagieren, die er ihnen telepathisch zu suggerieren versuchte.
    Das galt auch für die Kinder, die eigentlich alt genug waren, um seine Mentalbilder empfangen zu können. Aber nicht nur das, sie schienen obendrein regelrecht den Verstand verloren zu haben. Sie erwarteten tatsächlich von ihm, daß er mit ihnen herumkuschelte. Sie glaubten, er wäre…
    Unter dem Druck der Umstände gab Thariinye das Bemühen auf, sich bewußt an die Worte der fremden Sprache zu erinnern, und setzte sie statt dessen ohne nachzudenken ein.
    »Hööhrt zuh, iihr kahleiin’ Schwahchköhf«, zischte er wütend, »iich – bihn – kaihn – Mähdechen! Seht iihr?«
    Und gerade als der von Gill angeforderte Sicherheitsmann am Stollen eintraf, riß Thariinye seine blaue Tunika auf, um den unwiderlegbaren Beweis zu offenbaren, daß er keinesfalls jene

    »Dame« sein konnte, welche diese Gören so ekstatisch begrüßten.
    Der Ordnungshüter wurde im Unterschied zu den Kindern sehr wohl von Thariinyes Mentalprojektionen beeinflußt; daher fand er nichts Ungewöhnliches am Anblick eines deutlich über zwei Meter großen gehörnten männlichen Wesens mit einer Flut silbernen Haares, die ihm den Rücken hinabfiel. Was dieser Kerl da allerdings gerade tat, war sowohl ungewöhnlich als auch strikt verboten auf der Maganos-Mondbasis.
    »Sie kommen besser mit mir mit«, befahl er daher barsch.

    Sieben

    Haven, Föderationsdatum 334.05.18

    »Das ist Hoa«, flüsterte Markel Acorna ins Ohr, als sie durch das Belüftungsgitter in die erste der innersten Gefängniszellen hinunterblickten, die sehr viel kleiner und schärfer bewacht waren als der Zellentrakt, in dem man Acorna festgehalten hatte.
    »Wer?«
    »Ho-A«, betonte Markel die Silben deutlich voneinander getrennt. »Er ist der Kerl, wegen dem die Palomellaner meinen« – er mußte schlucken – »meinen Vater in den Weltraum gestoßen haben – um sich die Kontrolle über sein Werk zu verschaffen. Wenn Hoa nicht an Bord der Haven gekommen wäre, wäre noch alles in Ordnung. Er ist das Werkzeug, mit

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