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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Acorna einem ungewissen Schicksal im Weltraum überlassen, hat sie möglicherweise mutterseelenallein sterben lassen wollen. Bis wir herausgefunden haben, wer und warum, werden wir sie keinesfalls den erstbesten komischen Fremden übergeben, die hier angerauscht kommen und mir nichts, dir nichts ihre Auslieferung fordern!«
    Rafiks Lippen zuckten sarkastisch. »Im Augenblick«, raunte er, »könnten wir sie nicht mal dann ausliefern, wenn wir das wollten, nicht wahr? Also, warum setzt du dich nicht mit den Linyaari zusammen und findest heraus, was sie über Acorna zu sagen haben, während ich mich weiter mit den Sternenkarten befasse?«
    Inzwischen war auch der Tee fertig geworden, um den Herr Li gebeten hatte. Und die schlichte gesellschaftliche Zeremonie der Teereichung half die Anspannung zu lindern, die bei allen Beteiligten zu spüren war. Da er Acornas Geschmack kannte, hatte er für die Gesandten eine mit Luzerne vermengte Kräuterteemischung bestellt und ließ diese in den henkellosen Bechern servieren, die Acorna bevorzugte, während die Menschen mit ihren schlankeren und gelenkigeren Fingern ihren dampfenden Kilumbemba Oolong aus Tassen mit zierlichen Porzellanhenkeln tranken. Melireenya legte Wert darauf, Judit laut mitzuteilen, daß sie diesen Beweis der Beachtung ihrer Vorlieben sehr wohl bemerkt hatte und hoch zu schätzen wußte.
    »Macht keine Mühe«, flüsterte Herr Li, so daß sowohl die Menschen als auch die Linyaari ihn verstehen konnten. »Wir von unserer geliebten Acorna viel gelernt haben. Jetzt wir hoffen, noch mehr zu lernen von Ihnen. Herkunft von Acorna uns immer noch großes Rätsel ist. Gill, würdest du erzählen Geschichte, wie sie gefunden?«
    Gill räusperte sich und schilderte kurz, wie sie Acorna in einem Behältnis schlafend entdeckt hatten, das sie später als Rettungskapsel identifizierten, und das nahe an einem Asteroiden vorbeitrieb, auf dem er und Calum und Rafik gerade nach Erz schürften. Er spielte die Mühe herunter, die sie in das Großziehen des Findelkinds gesteckt hatten, ganz zu schweigen von der Tatsache, daß es sie ihre Jobs und beinahe auch ihr Raumschiff gekostet hatte, Acorna davor zu bewahren, das Mündel von Amalgamated Mining und damit Opfer der obskuren Experimente zu werden, die sich deren Linguistik- und Psychologie-Abteilung ausgedacht hatte. Aber seine Zuneigung für Acorna schwang in jedem seiner Worte mit und rührte die Linyaari-Botschafter tief. Er übersprang ihre verwickelten Abenteuer auf Kezdet und beendete seine Ausführungen statt dessen damit, daß er berichtete, wie Calum eine geniale Theorie entwickelt hatte, mit deren Hilfe man Acornas Heimatwelt lokalisieren konnte, und daß Calum und Acorna erst vor wenigen Tagen aufgebrochen waren, um sich auf die Suche nach eben dieser Welt zu machen –
    unglückseligerweise ohne einen Flugplan zu hinterlegen.
    (Eine Chance von eins zu einer Mitanyaakhi!) rief Neeva schweigend aus. (Vaanye konnte unmöglich vorausgesehen haben, daß die Explosion Acorna nicht nur aus dem Gefahrenbereich herausschleudern, sondern sie obendrein in einen anderen besiedelten Sektor der Galaxis versetzen würde… und in die Hände dieser guten Linyaari, die sie als eine der Ihren aufgezogen haben.)
    (Beruhige dich wieder, Neeva. Gut mögen sie ja sein, möglicherweise sogar bis zu einem gewissen Grad linyarii.
    Aber sie sind keine Linyaari, und ich für meinen Teil bin mir nicht sicher, wie weit wir ihnen trauen können.) (Du bist zu zynisch! Kannst du denn nicht die Wahrheit und Liebe im Geist dieses großen Roten spüren?) (Ich pflichte Neeva bei. Zumindest dieser eine Zweifüßer ist linyarii, wenn auch biologisch nicht Linyaari. Wir sollten ihnen die Wahrheit über unsere Mission erzählen.) (Wir haben doch nicht die geringste Ahnung, ob alle von ihnen gute Leute sind. Allein schon aus der Erzählung dieses Mannes Dschiil wird deutlich, daß zumindest einige aus ihrem Volk keine Skrupel haben, an anderen empfindungsfähigen Geschöpfen herumzuexperimentieren. Ein derartiges Verhalten ist in meinen Augen sehr viel mehr khlevii als linyarii. Wir sollten also schön langsam vorgehen.)
    »So«, schloß Gill seinen Bericht ab, »das ist das, was wir über Acorna wissen. Und was nun uns alle brennend interessieren würde: Wie konnte es dazu kommen, daß ein Junges aus eurem Volk als Treibgut in unserem Raumsektor gelandet ist – in einer Kapsel, die das Mädchen nicht mehr allzu lange am Leben erhalten hätte und die

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