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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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trotzdem keinerlei Notsignal ausgesandt hat, damit man sie bemerken könnte?
    Jetzt scheint ihr Leute ja sehr besorgt um sie zu sein; aber mir kommt es reichlich eigenartig vor, daß ihr so einen langen Weg auf euch genommen habt, um jemanden zurückzuholen, der vorher offenbar wie Abfall weggeworfen wurde.« Er stützte seine großen, grobknochigen Hände auf die Knie und sah von einem der Gesandten zum anderen, wobei seine leuchtend blauen Augen sie vorwurfsvoll aufforderten, eine Erklärung für die mißliche Lage zu liefern, in der sie Acorna vorgefunden hatten.
    (Neeva?)
    (Was meinst du, Neeva? Sollen wir es ihnen sagen?) (Du bist die Botschafterin, Neeva, und ‘Khornya ist dein Schwesterkind. Die Entscheidung liegt bei dir.)
    »Also?« fragte Gill auffordernd in die Stille hinein, als sich das Schweigen nach seiner Rede immer länger hinzog.
    Die meisten der Menschen im Raum warteten gespannt auf die Ergänzung der Linyaari zu Gills Erzählung. Nur Rafik, der wieder völlig in seine Sternenkarten und Berechnungen vertieft war, bekam von der stetig ansteigenden Spannung nichts mit, während die Linyaari einander zwar bedeutungsvoll ansahen, aber nichts sagten.
    (Wir lieben Acorna so, als wäre sie unser eigenes Kind), teilte Delszaki Li ihnen mit. (Wir werden sie deshalb keinesfalls an jemanden übergeben, der damals womöglich sogar versucht hat, sie zu vernichten.) Er wiederholte seine Worte laut, so daß die anderen Menschen seine Entscheidung verstehen konnten. Judit nickte zustimmend, Pal verschränkte entschlossen die Arme, und Gill verlagerte lediglich sein Gewicht etwas nach vorn, wie ein Mann in einer Kneipe, der erwartete, daß jeden Moment eine Schlägerei ausbrechen könnte.
    (Jetzt sieht der rote Zweifüßer aber gar nicht mehr so linyarii aus, Neeva. Er macht vielmehr den Eindruck, als ob er keine Hemmungen hätte, gewalttätig zu werden. Willst du diesem Volk wirklich auf Grundlage der paar dürftigen Erkenntnisse vertrauen, die wir über die Hornlosen haben?) (Nicht einmal meinen schlimmsten Feind würde ich ahnungslos den Khleevi ausliefern lassen), erwiderte Neeva heftig. (Wir sind ethisch verpflichtet, es ihnen zu sagen.) (Was ist, wenn sie uns dann einfach rauswerfen und sich genauso abkapseln wie diese erste Welt?)
    (Dieses Risiko werden wir wohl eingehen müssen. Außerdem glaube ich, daß sie die Wahrheit sagen, wenn sie behaupten, nicht zu wissen, wo Acorna sich gegenwärtig befindet. Wir haben also eine ebenso gute Chance, sie zu finden, wie die Zweifüßer hier. Wenn die Mutmaßungen dieses Khaalum korrekt sind, könnte sie zudem sogar früher bei uns daheim eintreffen als wir!)
    Thariinye schnaubte laut. (Sie mögen ja sehr bemühte Zweifüßer sein, aber ihre Technologie weist ein paar gewaltige Lücken auf, und die meisten von ihnen können noch nicht einmal gedankensprechen. Ich wäre also gar nicht überrascht, wenn sich herausstellte, daß dieser Khaalum in die völlig falsche Richtung losgezogen ist. Finde deshalb wenigstens heraus, in welche Richtung sie glauben, daß er geflogen sein könnte, bevor du es ihnen erzählst.)
    Während diese lautlose Diskussion stattfand, tauschte sich Delszaki Li in hastig gemurmeltem Altchinesisch mit Pal und Judit aus. »Sie verbergen etwas vor uns; ich kann die Mentalschilde spüren, die sie um ihren Geist herum errichtet haben. Und in den Gedanken, die sie bewußt an mich richten, schwingt Furcht und Schuldbewußtsein mit.«
    »Sie werden uns schon etwas mehr erzählen müssen, bevor wir weitere Informationen über Acorna preisgeben. Sie haben ihnen ohnehin schon viel zuviel verraten«, kommentierte Pal und biß sich dann, über sich selbst erschrocken, auf die Lippe.
    Er hatte noch nie zuvor gewagt, seinen Arbeitgeber und Gönner so deutlich zu kritisieren.
    »Ich fürchte, du könntest recht haben«, flüsterte Herr Li.
    Gill bedachte die drei mit einem finsteren Blick; es ärgerte ihn, daß er von dieser Erörterung ausgeschlossen war, obwohl er die Notwendigkeit einsah, eine andere Sprache als Basic Interlingua zu benutzen. Da er sich unter all diesen Vielsprachlern und Telepathen nutzlos vorkam, stand er schließlich auf und ging zur anderen Raumhälfte hinüber, um die Lichtlinien zu betrachten, die Rafik berechnet und in die Sternenkarten eingezeichnet hatte, mit denen die Wandbildschirme bedeckt waren.
    Thariinye hegte ziemlich ähnliche Empfindungen. Die Linyaari-Älteren sahen ihn alle drei mit tief mißbilligenden Blicken an, als

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