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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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überlagerte die bisherige Gesamtdarstellung des Sonnensystems. Thariinye musterte die Anordnung der Kontinente und Meere auf der Oberfläche der abgebildeten Welt mit Befriedigung. Ja, diese Welt konnte sehr wohl ein ideales Klima für landwirtschaftliche Nutzung aufweisen. Er streckte einen Finger aus, um ein Muster hellblauer Dreiecke und Rauten zu berühren, das wie eine zerrissene und über den größten Kontinent verstreute Perlenkette aussah, und warf Rafik einen fragenden Blick zu.
    Dieser Blick sollte ihm ersparen, sich die Zunge verrenken zu müssen, nur um seine Frage in der ungeschlachten Sprache der Zweifüßer zu formulieren.

    »Agrarsiedlungen«, erklärte Rafik bereitwillig, »und ein Raumhafen.« Er deutete auf den sechszackigen Stern im unteren Bereich der Kette aus blauen Markierungen.
    (Neeva. Sie fliegen in die richtige Richtung.) (Wunderbar!)
    (Nein. Überhaupt nicht wunderbar. Komm her und schau selbst!)
    Mit einer herrischen Geste streckte Thariinye die Hand aus.
    Verwundert zog Rafik die Augenbrauen hoch und reichte dem jungen Linyaar nach einem kurzen Blick in seine Augen den Laserzeigestift, mit dem er die Schirmdarstellung bisher gesteuert hatte.
    »Äärste Daahrstehlungh wiehda aahnzeiighen?«
    Nach einem kurzen Moment der Überlegung verstand Rafik:
    »Oh, die erste Darstellung wieder anzeigen? Klar doch.« Er schnippte zweimal mit den Fingern. Das Monitorfeld, auf dem die Nahaufnahme von Rushima zu sehen gewesen war, schaltete wieder auf die Hauptkarte zurück.
    Mit raschen, sicheren Bewegungen zeichnete Thariinye mit dem Laserzeiger eine Vielzahl paralleler Lichtlinien auf den Bildschirm, die von der rechten oberen Außenecke des Wandmonitors ausgingen und in einem schiefen Winkel auf das von Menschen besiedelte Gebiet der Galaxis zuliefen. Sie würden in Kürze den unteren Rand des Wandbildschirms erreichen und dabei geradewegs durch das Sonnensystem hindurchführen, das Rushima beherbergte.
    (Schaut her, Melireenya, Neeva, Khaari. Unsere ‘Khornya ist in diese Raumregion hier unterwegs, und) – Thariinye tippte auf die parallelen Lichtlinien – (das sind die Khleevi auch. Es besteht eine Wahrscheinlichkeit von achtundneunzig Prozent, daß die erste Welt, die sie zerstören werden, genau diejenige ist, die auch ‘Khornya gerade ansteuert. Wir haben keine Zeit mehr für Diskussionen. Wir müssen diesen Barbar…) – hastig unterdrückte er den Rest dieses Gedankenbildes – (… diesen linyarii Wesen vertrauen.) Um ihrer aller willen waren sie hoffentlich auch wirklich und wahrhaftig linyarii, dachte er insgeheim bei sich.
    Neevas Pupillen verengten sich zu fadendünnen Silberlinien, als sie die niederschmetternde Botschaft der Sternenkarte selbst nachzuvollziehen versuchte. Allerdings wollte ihr die gedankliche Umsetzung der auf der Schirmwand abgebildeten Symbole und Perspektive in die bei ihnen übliche Notation und den ihr vertrauten Blickwinkel nicht so rasch gelingen, wie dies Thariinye von der Hand gegangen war.
    (Navigationsoffizier! Stimmst du Thaaris Schlußfolgerungen zu?)
    Khaari trat vor und stellte sich neben Thariinye dicht vor die Monitorwand. Nach einem Augenblick zogen sich ihre Pupillen ebenso schmal zusammen wie die von Neeva. (Was die Khleevi angeht, so hat er recht, Botschafterin. Was hingegen die Route betrifft, die ‘Khornya mutmaßlich genommen haben soll, vermag ich das nicht zu sagen. Es ist zwar fraglos ein möglicher Kurs, sich unserem Heimatsektor zu nähern. Aber er erscheint mir unnötig umständlich.) (Der dunkle Hornlose hier hat es mir erklärt), schaltete sich Thariinye ein. (‘Khornya ist ohne die Erlaubnis dieser Wesen losgeflogen. Sie glauben, daß sie einen ungewöhnlichen Kurs angelegt hat, um zu vermeiden, daß sie irgendwelche Botschaften empfängt, die sie zur Rückkehr auffordern.) Alle vier Linyaari drehten sich gleichzeitig um und starrten wortlos zu den Menschen hinüber, die um den Teetisch herum saßen.
    »Irgend etwas stimmt nicht«, raunte Judit den anderen zu.
    »Schaut euch ihre Augen an.« In vierfacher Wiederholung war auf jedem der langen, eleganten Linyaari-Gesichter der gleiche Gesichtsausdruck mit den schmalen Pupillen zu sehen, der ihnen von Acorna her wohlvertraut war und Kummer oder emotionale Anspannung bekundete.
    »Delszaki Li.« Neeva sprach laut, artikulierte ihre Worte sorgfältig und mit einer nur noch bei bestimmten Silben vernehmbaren Spur von Akzent. »Wir… waaren nicht… völlig ooffen zu Ihnen. Wir

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