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Die Fallen von Ibex

Die Fallen von Ibex

Titel: Die Fallen von Ibex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Kristallstab hoch. Das vordere Ende erhellte sich; leuchtete. Shadith schaltete es wieder aus und steckte den Leuchtstab weg. „Du bringst uns hinein. Ich leuchte.”
    „Leichter gesagt als getan. Wakille hat das Sprechfunkgerät mitgenommen. Könnte ein ziemliches Problem geben.” Sie bewegte die Finger, strich mit dem Daumen über die Fingerspitzen. „Andererseits… Ich glaube nicht, daß es ein allzu komplizierter Riegel war; hoffe nur, daß er nicht zu schwer ist.”
    „Wenn doch, wirst du dir einfach etwas anderes einfallen lassen müssen.”
    Die Evareenerin erhob sich. „Wir sind unten. Ich muß euch bitten, euch zu beeilen.” Sie warf den Mauern von Yastroo einen nervösen Blick zu. „Ich darf nicht gesehen werden.”
    Die Energieblase schwebte eine Handspanne über dem gelb verfärbten Gras außerhalb des Agra-Zaunes. Ein schmaler Spalt öffnete sich in der Sphärenwand, und Aleytys, Shadith und Linfyar sprangen geduckt hinaus und kauerten sich nieder. Das hastige Durchstarten der Blase erzeugte Sturmwind; Staub und Erdkrumen und welke Blätter wirbelten heran. Aleytys stand schließlich als erste auf, streckte sich. Linfyar drehte sich langsam um die eigene Achse und erkundete die für ihn abermals völlig neue Umgebung, ein wenig erschreckt von all dem, was er da wahrnahm, zugleich aber auch wieder ein wenig selbstsicherer. Seine Unverwüstlichkeit erstaunte und amüsierte sie. Kurz beobachtete sie ihn noch, dann rief sie ihn und Shadith zu sich heran. „Besser, wir brechen auf; wir haben noch einen kleinen Weg vor uns, und ich will euch an Bord meines Schiffes haben, bevor der Morgen zu alt ist.”
    VIII
    Der Kreis schließt sich
    l
    Aleytys schlenderte die von Bäumen gesäumte Promenade entlang, die durch den Freihandelssektor der Yastroo-Enklave führte; schlenderte, weil sie sich jetzt nicht mehr zu beeilen brauchte.
    Keine Zweifel mehr, nur eine müde Entschlossenheit, zu Ende zu bringen, was sie angefangen hatte. Shadith und Linfyar warteten oben im Schiff auf sie, sicher vor Hanas Böswilligkeit, falls diese noch einmal zum Ausbruch kommen sollte. Esgards Tochter würde mit den Antworten, die sie ihr brachte, nicht glücklich sein.
    Der Morgen hatte Schnee gebracht, und so kämpften die Lichter gegen kalte, graue Dunkelheit an, obgleich der Energiedom die Straßen freihielt. Der Wind, der die Kraftfelder durchdringen konnte, war kalt und feucht, und er ließ den Saum ihres schwarzen Mantels um die Knöchelfalten ihrer weichen, ebenfalls schwarzen Stiefel schlagen. Vor dem Portal von Esgard-Haus stehend, straffte sie sich, wischte mit einer Hand über ihr Gesicht. Sie klopfte und wartete, bis die Tür geöffnet wurde.
    Bald darauf betrat sie den freundlichen Warteraum und fand dort einige Dinge verändert. Noch immer war er üppig mit grünen und blühenden Pflanzen dekoriert; noch immer präsentierten kleine Ausstellungsnischen wertvolle Kunstgegenstände, und noch immer gab es jene prächtigen Wandbehänge zu bewundern- die auch in Esgards Kokon plaziert waren. Doch an diesem Morgen hallte der Raum wider von Stimmen; der Raum war berstend voll
    -Männer und Frauen der verschiedensten Rassen und Spezies hatten sich hier versammelt, tranken Cha, Kaff eh oder andere heiße Flüssigkeiten aus handglasiertem Steingut oder kunstvoll bemaltem Porzellan. Warteten. Unterhielten sich beiläufig. Drehten sich um und starrten sie an, als sie den Raum durchquerte und schließlich stehenblieb. Es machte sie nervös. Sie hatte es nie gemocht, wenn andere Leute sie anstarrten, und nach der doppelten Kostprobe von Verrat im Verlauf der vergangenen Monate mochte sie es noch weniger.
    Hana kam aus ihrem Büro geeilt, zwei finster blickende Männer folgten ihr dichtauf. In der Türöffnung pflanzten sie sich auf; unerbittlich. Es war offenbar, daß sie einem jeden den Zugang verwehren würden, bis ihre Angelegenheit mit Hana Esgard beendet war. Mit glitzernden blaugrauen Augen, das Gesicht belebt von Hoffnung und vorausgeahnter Befriedigung, legte sie ihre Hand auf Aleytys’ Arm, schaute zu ihr auf, sagte: „Ich wußte nicht, daß Sie wieder da sind. Ich habe Sie erst in Monaten zurückerwartet.”
    Weitere Veränderungen, dachte Aleytys. Sie hat viele ihrer alten Gewohnheiten fallenlassen, Madar sei dafür gesegnet. „Ich störe Ihre Geschäfte”, sagte sie.
    „Oh nein!” Hana schaute über die Schulter zu den Männern an der Tür, ein Schimmer der alten Manieriertheit in dieser Bewegung. „Wir

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