Die falsche Tochter - Roman
Callie aufpassen?«, fragte Doug.
Jake nahm die Pfanne vom Herd. »Weil ich sie liebe. Sie kommt übrigens gerade die Treppe herunter und wird gleich nörgeln, weil ich keinen Käse an die Eier gemacht habe.«
Er zog das Geschirrtuch aus seinem Hosenbund und umfasste damit den Pfannenstiel, um das brutzelnde Fett in eine leere Konservendose zu gießen.
»Ich überlasse es Leo, die anderen zu wecken«, sagte Callie, als sie in die Küche trat. »Doug!«, fügte sie überrascht hinzu. »Wie geht es dir?«
»Jake hat mir gerade erzählt, was gestern Abend passiert ist.«
»Wir wissen noch nichts Genaues.« Callie hielt den Blick auf Doug gerichtet und streckte die Hand aus. Jake reichte ihr einen Becher mit Kaffee. »Ich habe gehört, du warst verreist?«
»Ich bin gestern zurückgekommen und war auch kurz auf dem Ausgrabungsgelände, aber du warst gerade beschäftigt.«
»Oh. Na ja. Hast du Käse in die Eier getan?«, fragte sie Jake.
»Nicht jeder mag die Eier mit Käse.«
»Das sollten aber alle mögen.« Sie öffnete den Kühlschrank, nahm den Käse heraus und reichte ihn Jake. Dann griff sie nach einem Laib Brot. »Mach mir welchen in meinen Anteil, und falls einer von den anderen noch etwas davon abbekommt, hat er eben Pech gehabt.«
Jake streckte die Hand nach dem Messer aus, das Callie aus einer Schublade genommen hatte, und Callie steckte zwei Brotscheiben in den Toaster. Dann nahm sie den Teller entgegen, den Jake ihr reichte.
Es ist wie ein Tanz, dachte Doug, die beiden sind perfekt aufeinander eingespielt.
»Ich bin vorbeigekommen, um dir etwas zu geben, das ich aus Memphis mitgebracht habe«, sagte er.
Sie blickte Doug überrascht an und lächelte, als er ihr eine kleine Papiertüte reichte.
»Nur ein kleines Souvenir aus Graceland«, fügte er hinzu.
»Du warst in Graceland? Da wollte ich immer schon mal hin! Wow, sieh nur, Graystone, ein Elvis-Bierkrug.«
»Davon kann man nie genug haben.«
Jake betrachtete das Geschenk und grinste. »Den solltest du besser vor Digger verstecken – er gefällt ihm bestimmt.«
»Nun, er bekommt ihn aber nicht.« Zögernd trat Callie einen Schritt auf Doug zu. Was sollte sie bloß tun? Sollte sie ihm einen Kuss geben oder ihn in den Arm kneifen? »Danke.« Sie begnügte sich damit, ihm die Schulter zu tätscheln.
»Bitte.« Wir kennen eben die Schritte und den Rhythmus unseres Tanzes noch nicht, dachte Doug. »Ich fahre jetzt besser wieder.«
»Hast du schon gefrühstückt?« Callie zog eine Schublade auf und holte einen Kochlöffel heraus, während Jake die Eier in die Pfanne gab.
»Nein.«
»Warum bleibst du dann nicht? Es ist doch genug da, oder, Jake?«
»Klar.«
»Gerne. Außerdem mag ich Rühreier mit Käse.«
»Nimm dir einen Teller«, forderte Callie Doug auf. Jake wich aus, als sie sich bückte, die Backofentür öffnete und die Platte mit dem gebratenen Speck herausholte.
In diesem Augenblick betrat Lana die Küche. »Leo hat mich herbestellt«, sagte sie. »Ich habe dein Auto draußen stehen sehen, Doug. Vermutlich hast du schon gehört, was passiert ist.«
»Nimm zwei Teller«, sagte Callie, an Doug gewandt, und steckte die nächsten zwei Brotscheiben in den Toaster. »Brauchen wir einen Anwalt?«
»Leo macht sich Sorgen, und ich bin hier, um sie ihm zu nehmen, die juristischen wie auch die übrigen.« Sie hob die Hände. »Es ist furchtbar. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich habe gestern Nachmittag noch mit Bill geredet. Ty hat ihm die Ohren abgekaut wegen dieses blöden Knochens.«
»Wo ist Ty?«, fragte Doug und reichte Lana einen Teller von dem Stapel auf der Anrichte.
»Was? Oh, bei Roger. Danke, ich glaube nicht, dass ich etwas essen kann. Ich wollte nur mit Leo reden.«
»Wenn ich koche, essen alle.« Jake holte einen riesigen Krug mit Pampelmusensaft aus dem Kühlschrank und reichte ihn Callie. »Du suchst dir besser schon mal einen Platz, bevor die Horde hier einfällt und alle Stühle belegt. Wie viele Personen sind wir überhaupt, Callie?«
»Rosie und Digger sind auf dem Feld. Mit Lana und Doug sind wir heute also elf zum Frühstück.«
Nach und nach trudelten die anderen Teammitglieder in der Küche ein. Manche holten sich nur etwas zu essen und verschwanden dann wieder mit ihren Tellern. Andere setzten sich an den langen, ramponierten Tisch, den Rosie auf dem Flohmarkt erstanden hatte. Aber Jake hatte Recht: Wenn er gekocht hatte, aßen alle.
Callie musste sich Bissen für Bissen von ihrem
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