Die falsche Tochter - Roman
einfach.«
»Ich kann nicht aufhören zu zittern.«
»Ist schon gut.« Er knöpfte ihre Bluse auf und hauchte Küsse auf ihren Hals, ihre Schultern. Als sie ihn ebenfalls berühren wollte, hielt er ihre Hände fest.
»Nein, warte. Schließ die Augen. Schließ einfach die Augen. Ich will dich berühren.«
Sie senkte die Augenlider. Die Luft glitt kühl über ihre Haut, als er ihr die Bluse auszog. Seine Hände waren warm und vertraut, und sie erbebte, als er den Knopf an ihrer Hose öffnete. Er drückte seine Lippen auf ihren Bauch, und sie stöhnte leise auf.
»Heb deine Hüften an«, flüsterte er und zog ihr die verschlissene alte Baumwollhose aus. Dann begann er ihre Füße zu massieren. Callie seufzte.
»Es gab mal eine Zeit, da hätte ich eine Fußmassage jeder noch so exotischen sexuellen Praktik vorgezogen.«
Sie öffnete ein Auge und sah, dass er sie angrinste. »Woran hast du gerade gedacht?«
»Ich werde es dich wissen lassen.« Er drückte seine Wange gegen ihren Spann und sah, wie ihre Lider flatterten. »Das funktioniert immer noch, was?«
»Oh ja. Ich glaube ja immer noch, dass der Orgasmus etwas mit den Füßen zu tun hat.«
»Ich mag deine Füße. Sie sind so klein und zart.« Er fuhr mit den Zähnen an ihren Fußsohlen entlang und grinste, als sie sich aufbäumte. »Und äußerst empfindlich. Und dann sind da noch deine Beine.«
Er knabberte an ihrem Knöchel und ließ seine Lippen ihren Unterschenkel hinaufgleiten. »Deine Beine kann ich gar nicht genug rühmen.«
Plötzlich legte er sein Gesicht auf ihren Bauch. »Himmel, Callie, du riechst immer noch wie früher. Ich bin aufgewacht und habe dich gerochen, selbst wenn du tausend Meilen von mir entfernt warst. Jeden Tag, wenn ich aufgewacht bin, habe ich dich begehrt«, murmelte er, während sich seine Lippen auf ihre senkten.
Callie schlang die Arme um ihn und erwiderte leidenschaftlich seinen Kuss. Er umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen, und sein Kuss wurde weicher und zärtlicher. Sie öffnete die Augen. »Jake –«
»Schscht!« Er hauchte einen Kuss auf ihre Halsgrube. »Denk an nichts«, flüsterte er. »Spür mich nur.«
Als sein Mund sich erneut süß und weich auf ihren legte, gab sie sich ihm ganz hin. Ihr Herz pochte heftig, und ihr Atem kam keuchend und abgehackt. Und während die Luft warm und weich über Callies Körper strich, glitt sie in eine Welt, in der es nur noch Lust und Zärtlichkeit gab. Er hatte sie dorthin geführt. Sie seufzte seinen Namen, während seine Lippen, seine Zunge, seine Hände sie streichelten und liebkosten. Als sein Mund wieder ihren fand und sie sich küssten, schmolz ihr Herz.
Es erregte sie, ihn unter ihren Händen zu spüren, seinen langen, schlanken Oberkörper, die schmalen Hüften und die festen Muskeln, und das Wissen, dass er ihr gehörte, machte die Lust fast unerträglich. Sie erschauerte und schlug die Zähne in seine Schulter. »Jake –«
»Nicht so schnell dieses Mal.« Er strich mit langsamen Bewegungen über ihren Körper. »Nicht so schnell.«
Zeit, sie hatten alle Zeit der Welt. Callies Duft, das Beben ihres Körpers, die Hitze, die ihre Haut ausstrahlte – er begehrte sie so sehr. Dass er sie jetzt in den Armen hielt, entschädigte ihn für jede einsame Stunde, die er ohne sie gewesen war. Er drückte seine Lippen an ihren Hals, ihre Schulter, ihren Mund und ließ sich von seinem Begehren überwältigen. Als er sie zum Gipfel trieb, hallte ihr erstickter Schrei in seinem Blut wider.
Sie sahen einander in die Augen, als er in sie eindrang. Während sie gemeinsam ihren Rhythmus fanden, sah er, wie sich ihre Augen verschleierten, sah die Lust und Tränen darin, als sich ihre Hände verschränkten.
»Bleib bei mir«, flüsterte er und küsste sie leidenschaftlich. »Bleib bei mir.«
Fast wunderte sie sich, dass er nicht spürte, wie ihr Herz in seiner Hand bebte. Konnte er es ihr nicht ansehen? Tränen liefen ihr über die Wangen, und sie schloss die Augen und hielt seine Hände fest, bis sie schließlich beide kamen.
Callie schlief eine Stunde lang tief und fest, doch dann begann sie sich unruhig hin und her zu wälzen, weil böse Träume sie jagten. Sie träumte von einem dunklen Wald, von kaltem
Wasser, das über ihr zusammenschlug, und von Händen, die sie nach unten zerrten. Sie konnte sich nicht losreißen, kam nicht mehr an die Oberfläche, und während sie noch kämpfte, veränderte sich das Wasser, wurde schwer und fest und umschloss sie wie ein
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