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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wird ihn aufheitern.«
    »Lass mich zuerst noch mal mit ihm reden.« Jake tippte Callie auf die Schulter. »Warte hier auf mich, ja?«
    »Du und Jake, ihr seid euch wieder näher gekommen, was?«, fragte Rosie, als er fort war.
    Callie blickte auf die Tüte mit den Sonnenblumenkernen. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Süße, wenn ihr euch anseht, werden harmlose Passanten von den Funken getroffen, die zwischen euch hin und her fliegen. Er ist aber auch wirklich ein toller Typ«, fügte sie mit einem Blick auf Jake hinzu, der gerade in den Wohnwagen stieg.
    »Ja, er sieht gut aus.«
    Rosie versetzte Callie einen leichten Stoß mit dem Ellbogen. »Gib schon zu, dass du immer noch verrückt nach ihm bist.«
    Entschlossen drehte Callie die Tüte mit den Sonnenblumenkernen zu und steckte sie in die Tasche. »Ich weiß nur, dass er mich immer noch verrückt macht. Das ist ein Unterschied. Willst du mich etwa auch aufheitern?«
    »Irgendetwas muss ich ja tun. Ich habe bisher nur einmal Polizisten auf einer Ausgrabung erlebt, unten in Tennessee. Die Ausgrabung war für die Öffentlichkeit freigegeben, und so ein dämlicher Geologe ist von einem Felsen gestürzt und hat sich das Genick gebrochen. Das war ziemlich scheußlich. Aber das hier ist noch schlimmer.«
    »Ja.« Callie beobachtete, wie einer der Hilfssheriffs einen Leichensack öffnete. »Das hier ist schlimmer.«
    »Ich habe ihm erzählt, du seiest heiß auf ihn«, sagte Jake zu Rosie, als er zurückkam. Er stellte sich absichtlich so vor Callie, dass sie nicht mehr sehen konnte, was am Teich vor sich ging. »Ich habe ihn ein bisschen aufgemuntert, und jetzt duscht er.«
    »Na, was habe ich doch für ein Glück«, kommentierte Rosie trocken und schlenderte davon.
    »Ich habe die Leiche schon gesehen, Jake.«
    »Du musst ja nicht ständig hingucken.«

    »Vielleicht solltest du mit Rosie und Digger zusammen wegfahren.«
    »Quatsch.« Jake ergriff Callie am Arm und steuerte mit ihr auf das offene Tor zu. »Ich fahre mit dir.«
    »Ich habe doch gesagt, dass ich etwas Privates zu erledigen habe.«
    »Ja, genau. Und ich fahre dich.«
    »Du weißt ja noch nicht einmal, wohin ich will.«
    »Dann sag es mir.«
    »Ich fahre nach Virginia zu Dr. Simpson. Dabei brauche ich keine Begleitung, und fahren will ich sowieso selbst.«
    »Ich bin aber noch zu jung zum Sterben, und deshalb werde ich fahren.«
    »Ich kann besser Auto fahren als du.«
    »Oh, oh! Wie viele Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung hast du denn im letzten Jahr angehäuft?«
    Sie musste unwillkürlich lachen, fauchte ihn dann aber an: »Das ist doch irrelevant.«
    »Im Gegenteil, es ist extrem relevant. Außerdem bezweifle ich, dass du mit den hässlichen Schmierereien auf deinem Auto bis nach Virginia fahren möchtest.«
    »Verdammt!«, zischte Callie. Sie sah ein, dass Jake Recht hatte, also stieg sie in seinen Wagen. »Wenn du fährst, darf ich aber bestimmen, was wir im Radio hören.«
    »Das kommt überhaupt nicht in die Tüte, Babe.« Er legte eine CD ein. »Die Straßenverkehrsordnung besagt, dass der Fahrer die Musik aussucht.«
    »Wenn du glaubst, dass ich mir jetzt stundenlang Country-Music anhöre, täuschst du dich.« Sie schaltete auf Radioempfang um.
    »Country-Music spiegelt die amerikanische Kultur wider, ihre sozialen, sexuellen und familiären Sitten und Gebräuche.« Er schaltete die CD wieder ein. Clint Black hatte gerade die erste Zeile gesungen, als Callie wieder auf Radio umschaltete.

    Henry Simpson wohnte in einer eleganten Vorstadtsiedlung, die Ronald Dolan sicher gefallen hätte. Schmucke Villen standen auf gepflegten Rasenflächen; manche hatten Veranden, andere Carports, einige waren mit Ziegeln verklinkert und andere makellos weiß verputzt. Trotzdem wirkten die Häuser auf deprimierende Art gleichförmig auf Callie. Ihr fiel auf, dass es in der Siedlung keine alten Bäume gab, nichts Verwittertes oder Altes, das dadurch interessant gewirkt hätte. Überall in den Vorgärten wuchsen die gleichen pflegeleichten Büsche und Blumen.
    »Wenn ich hier leben müsste, würde ich mich erschießen.«
    »Ach was!« Jake fuhr langsam die Sackgasse entlang und hielt nach den Hausnummern Ausschau. »Du würdest deine Haustür leuchtend rot anstreichen, dir rosa Flamingos in den Vorgarten stellen und es dir zur Lebensaufgabe machen, deine Nachbarn in den Wahnsinn zu treiben.«
    »Stimmt, das wäre lustig«, stimmte Callie zu. »Da, links, die nächste Einfahrt. Vergiss nicht,

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