Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Familie: Roman (German Edition)

Die Familie: Roman (German Edition)

Titel: Die Familie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
schmutziges Geheimnis über sie erfahren. »Er hat versucht, mich zu töten«, sagte sie.
    »Du …«
    »Würdest du aufhören, an ihm rumzufummeln?«
    »Entschuldigung. Ich wollte nicht …«
    »Hör einfach auf, ja?«
    »Ich will nachsehen, ob er etwas hat, das wir … Bäh.«
    »Wenn das seine Kehle ist …«
    »Nein.«
    »Ich habe sie rausgerissen. Was sollte ich sonst tun?«
    »Hey, schon okay. Ich wollte nicht … Das hast du gut gemacht. Ich bin froh, dass du dazu fähig warst.«
    »Dann wäre es nett, wenn du aufhören könntest, dich lautstark zu ekeln.«
    »Ich habe seinen Schwanz in der Hand gehabt.«
    »Was?«
    »Ich wollte seine Taschen durchsuchen. Er hat keine.«
    »Er hat keine Hose an?«
    »Und auch sonst nichts.«
    »Mein Gott.«
    Eigentlich keine große Überraschung, dachte sie. Nicht, nachdem ich Carols Kleid gefunden habe.
    Wahrscheinlich hatte er sich schon ausgezogen, bevor er überhaupt angriff.
    Die ganze Zeit nackt, weil er wusste, dass er hinter zwei Frauen her war.
    Nackt, als er Carol erwischt hatte, nackt, als er Darcy gepackt und mit dem Kopf gegen den Steg gerammt hatte, nackt, als sie ihm in Gesicht und Hals gebissen, als sie die Beine um ihn geschlungen, als er sich in seinen Todeskrämpfen an ihr gewunden hatte.
    Sie stand steif im Wasser, schlang die Arme um die Brüste und presste die Beine zusammen.
    Sie hörte Greg in der Nähe leise plätschernd herumwaten, hörte ihn atmen.
    Sie wusste, dass sie weiter nach der Waffe suchen sollte, doch sie konnte sich nicht dazu überwinden, sich zu rühren.
    »Ich glaube, ich habe das Ding gefunden«, flüsterte Greg. Kurz darauf sagte er: »Ja, hier ist es. Gott, es ist wirklich ein Knochen. Ein Kugelgelenk an einer Seite. Das andere Ende fühlt sich an, als wäre es abgebrochen worden. Ziemlich spitz. Darcy?« Er watete näher an sie heran. »Darcy, alles in Ordnung?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Darcy?«
    »Ich will, dass es aufhört.« Ihre Stimme klang seltsam in ihren Ohren – hoch und gepresst. »Greg? Ich kann nicht … Es ist … Ich will, dass es aufhört. Ich will, dass das alles aufhört.«

17
    »Lynn kann froh sein«, sagte Brad, »dass ihr das alles erspart bleibt.«
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, murmelte Hank.
    Chris löste sich von ihm, ließ jedoch eine Hand auf seinem Arm liegen und starrte auf seine Brust. »Lasst uns von hier verschwinden«, sagte sie.
    »Ganz deiner Meinung«, meinte Brad. Er stand dicht hinter Chris, doch sie wandte sich nicht um, um ihn anzusehen. Wenn sie das getan hätte, hätte sie die Knochenskulpturen gesehen, die geschändeten Überreste der Frau. »Es schien eigentlich eine gute Idee zu sein, von dieser Seite aus einzusteigen, aber das … das ist echt übel. Es wäre verrückt weiterzugehen.«
    »Ich meinte nicht, dass wir zurückgehen sollen«, sagte Chris und hielt den Blick weiter auf Hanks Joggingjacke gerichtet. »Ich will weitergehen, weg von … Wenn es aufhört. Vielleicht hört es nicht auf, aber …«
    »Das ist nicht dein Ernst, oder?«
    »Ich will zu Elys Mauer gehen.«
    »Hank?«
    »Ich kehre nicht um. Ich weiß nicht, was hier unten vorgeht, aber meine Tochter ist auf der anderen Seite.«
    »Ja, okay, aber was ist auf dieser Seite? Das würde ich gern wissen – oder eigentlich lieber nicht. Ich meine, irgendein Irrer hat hier unten diese Schweinerei angerichtet. Ich will ihm nicht begegnen. Nein. Wie reden von einem vollkommen Wahnsinnigen. Auf so einen Scheiß sollte man sich nicht einlassen. Wollt ihr wie diese armen Leichen als Höhlendekoration enden? Ich nicht.«
    »Gut, lass mir die Spitzhacke hier«, sagte Hank.
    »Hast du den Verstand verloren? Willst du ermordet werden? Willst du, dass Chris ermordet wird? Komm schon, Mann! Was ist mit Chris? Ohne dich wird sie nicht weitergehen.«
    »Du solltest mit Brad zurückgehen«, sagte Hank. »Er hat recht. Ich kann weitergehen und es bis zu den Mädchen schaffen. Wir müssen es nicht beide tun.«
    »Ich gehe mit dir«, erklärte Chris. »Und ich finde, wir sollten aufhören zu quatschen und uns in Bewegung setzen.«
    »Was wäre, wenn ich zurückgehen würde?«
    »Ich glaube nicht, dass du das tust. Aber wenn, dann würde ich allein weitergehen.«
    »Allein kann sie die Mauer nicht aufbrechen«, sagte Brad.
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen«, entgegnete Chris.
    »Okay. Gut, ich habe nicht vor, hier rumzustehen und zu diskutieren. Wenn ihr beide die Helden spielen wollt, bitte.«
    Chris nahm Hank die

Weitere Kostenlose Bücher