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Die Familie: Roman (German Edition)

Die Familie: Roman (German Edition)

Titel: Die Familie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Angreifer noch bei Carol war. Sie brauchte Luft. In der Hoffnung, alle Laute, die sie verursachte, würden in dem Tumult untergehen, bewegte sie sich langsam aufwärts, bis ihr Kopf durch die Oberfläche brach.
    Als sie einen flachen Atemzug nahm, hörte sie in der Nähe ein Plätschern. Schweres Atmen. Grunzen. Der Wilde schien sich noch nicht in ihre Richtung zu bewegen.
    Weiteres Plätschern in der Ferne. Diese Geräusche mussten von Greg stammen. Er wusste, dass sie in Schwierigkeiten war, und schwamm zurück.
    Ein Seufzer unter dem Steg. Dann ein leises Platschen.
    Er kommt mich holen.
    Darcy hielt den Atem an.
    Wenn er mich nicht hört, kann er mich nicht finden.
    Ihr Herz klopfte. In der Wunde pulsierte Feuer.
    Er schien direkt auf sie zuzukommen.
    Vielleicht hört er meinen Herzschlag.
    Riecht mein Blut.
    Sie presste sich flach an die Wand und spürte die Taschenlampe an ihrer Seite. Greg, erinnerte sie sich, hatte sie in die Tasche ihres Anoraks gesteckt. Sie zog sie heraus.
    Was nun?, fragte sie sich.
    Soll ich herumwirbeln und versuchen, ihn damit zu schlagen?
    Wenn er den spitzen Knochen hat …
    Darcy wusste immer noch nicht, was sie tun sollte, und die watenden Geräusche waren jetzt nur noch einen Meter hinter ihr. Sie ließ sich rückwärts von der Wand wegtreiben und hob die Taschenlampe aus dem Wasser.
    Sollte sie sie zur Seite werfen, so wie die Leute in den Filmen es immer taten, um die Bösen in die Irre zu führen?
    Das sind nur Filme.
    Aber es könnte funktionieren. Er könnte glauben, ich wäre dort drüben.
    Ich setze mein Leben nicht auf einen verfluchten Trick aus einem Film.
    Darcy wirbelte herum, sprang hoch, spürte, wie sie bis zur Taille aus dem Wasser fuhr, drückte das Kinn auf die Brust, in der Hoffnung, nicht mit dem Kopf gegen die Unterseite des Stegs zu schlagen, hörte sich selbst wie einen wütenden Hund knurren und warf die Taschenlampe mit aller Kraft nach vorn. Wenn sie getroffen hätte, hätte sie sofort den Aufprall gehört. Kein Geräusch. Sie drehte sich zur Seite. Als sie ins Wasser fiel, nahm sie ein Scheppern wahr und begriff, dass die Taschenlampe die Seite des vertäuten Boots getroffen haben musste.
    Sie tauchte unter, strampelte mit den Beinen dem Grund entgegen, tat einen kräftigen Schwimmstoß, ließ sich nach vorne gleiten und hoffte, dass sie an ihm vorbeikam, ehe er Zeit hatte zu reagieren.
    Ein plötzliches Klatschen. Etwas stieß zwischen ihre Beine und streifte sie an der Innenseite des Schenkels. Sie klemmte die Beine zusammen. Fing es ein. Überkreuzte die Füße. Drehte sich. Spürte einen Augenblick lang Widerstand. Dann löste es sich, und durch den Schwung der Drehung rollte sie herum. Sie griff nach unten. Packte das spitze Ende des Knochens, während ihr Gesicht aus dem Wasser auftauchte.
    Darcy sog die Luft ein.
    Sie legte die andere Hand auf den Schaft.
    Als an ihrem Unterarm gezerrt wurde, verlor sie den Halt. Sie strampelte und wand sich, während der Angreifer sie an sich zog. Mit einem Ruck zwang er sie in eine aufrechte Haltung. Sie spürte seinen Atem im Gesicht, roch den Gestank. Sie riss ein Knie nach oben. Es traf ihn, doch der Schlag schien keine Wirkung zu haben. Er packte die Vorderseite ihrer Jacke. Mit der anderen Hand griff er ihr in den Schritt. Er grunzte, und Darcy wurde nach oben geschleudert. Ihr Kopf schlug gegen die Planken des Stegs.
    Schmerz schoss durch ihren Körper. Sie sah helle Blitze. Hatte ein Klingeln in den Ohren. Nahm den seltsamen metallischen Geruch wahr, der sie an die Situationen erinnerte, wenn sie beim Eislaufen mit dem Kopf aufgeschlagen war.
    Greg, dachte sie, vielleicht kommt Greg und …
    Trotz ihrer Benommenheit bemerkte sie, dass sie wieder auf die Unterseite des Stegs zuflog. Sie riss die Arme nach oben. Ihre Fäuste landeten zwischen ihrem Kopf und den Planken und fingen den Aufprall ab.
    Er zog sie erneut tiefer.
    Darcy öffnete ihre tauben Finger. Streckte die Hände aus. Packte sein Haar. Riss daran und schob den Kopf nach vorne. Ihr weit aufgerissener Mund fand Fleisch. Sie biss zu. Ihre Zähne bohrten sich hinein, und der Mann brüllte auf. Sie presste mit aller Kraft die Kiefer zusammen. Etwas löste sich in ihrem Mund. Seine Nase? Er schrie und taumelte zurück, hielt sie jedoch immer noch an der Jacke und im Schritt fest. Sie spuckte das Fleisch aus.
    Sie fielen beide ins Wasser.
    Darcy rutschte an ihm hinunter und zog seinen Kopf an den Haaren nach hinten. Ihr Mund erspürte die Seite

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