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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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das Leben, dort regiert der Tod. Solange jeder auf seinem Territorium bleibt, ist alles im Gleichgewicht. Aber jetzt wurde es durch irgendetwas gestört …«
    »Durch dich?«, vermutete der Anführer der Litithen.
    »Zum Glück nicht! Ich bin nur ein Tourist auf der Durchreise, den der Schändliche für sich genutzt hat. Ich glaube eher, dass Akys III schon lange dunkle Pläne gehegt hat. Sein gebieterisches und eroberungssüchtiges Wesen konnte sich anscheinend nicht damit abfinden, die Macht teilen zu
müssen. Kurz, er wollte allein über das Königreich herrschen.«
    »Ich kann es nicht glauben«, empörte sich Longtothe. »Das Königreich der sieben Türme wird seit Jahrhunderten vom Rat der Herrenbrüder regiert. Noch nie hat es jemand gewagt, diese Ordnung infrage zu stellen, nicht einmal in Gedanken.«
    »Und doch ist es aus einem Bruderkrieg hervorgegangen, nach allem, was ich über die Gründung Eures Königreiches weiß.«
    Laut meinem digitalen Reisebegleiter gab es ursprünglich nur zwei Herrenbrüder, Blutsbrüder und perfekte Zwillinge. Als Erwachsene stritten sie sich darüber, wie die Macht über ihr Gebiet aufgeteilt werden sollte, obwohl es riesig war. Borhus wollte es unter dem Vorwand, dass sein Bruder Borham nicht dazu in der Lage sei, allein regieren. Beide scharten ihre Gefolgsleute um sich und lieferten sich einen gnadenlosen Krieg. Dabei wurde Borhus in den Norden zurückgedrängt, in das wüste, unfruchtbarere Land mit dem raueren Klima. So entstanden die Schwarzen Welten. Borham seinerseits gründete ein Königreich und ließ dessen nördliche Grenze von sieben Festungstürmen bewachen, in denen jeweils einer seiner Söhne wohnte. Der Legende nach wurde Borhus in einer der zahlreichen Schlachten zwischen den beiden Welten von seinem Bruder getötet und irrte fortan als Gespenst umher, das der Schändliche getauft wurde.
    »Sicher, aber … sprich weiter.«
    »Als sich Akys’ Seele mit negativem Ehrgeiz überschattete, fand er Zustimmung in den Schwarzen Welten. Er hat gewissermaßen den schlafenden Drachen geweckt. Indem der Schändliche einen Krieg anzettelte, konnte er seinen Schützling in den Sattel heben. Als Nächstes hätte Akys III
alles getan, um den Krieg zu verlieren. So hätte er in heimlichem Einvernehmen mit dem Feind den Anspruch erworben, als absoluter Monarch über das Königreich zu herrschen. Leider hat ein winziges Sandkorn seine Pläne ins Stocken gebracht: der Ausländer und sein viel zitiertes Geheimnis!«
    Ich hielt inne und dachte zum Thema Sandkorn, dass ich die wichtigste Figur in diesem Spiel gewesen war, dessen Fäden der Schändliche in der Hand hielt. Und es ist noch nicht vorbei, sagte ich mir. Die Puppen tanzen noch immer. Ein Einwand Ergonthes unterbrach meine Gedanken.
    »Tut mir leid, Thédric, aber ich kann mir schlecht vorstellen, dass der Schändliche nur deshalb alle seine Truppen ins Königreich geschickt hat, um dich zu finden …«
    Ich starrte ihn so entgeistert an, dass er dachte, er hätte mich gekränkt.
    »Nimm’s mir nicht übel, ich versuche es nur zu verstehen.«
    »Das ist es nicht, Ergonthe. Mir ist gerade etwas klar geworden … Lieber Himmel! Der Schändliche sucht hier in der Gegend von Isparin nicht nach mir … sondern nach IHM! Nach Akys III!«
    Und sie begriffen sofort, was das bedeutete.

    Wir liefen los, um unsere Equineds zu holen, und trieben sie bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit, um so schnell wie möglich zum Zelt des ehemaligen Oberbefehlshabers zu gelangen. Eigentlich konnte er sich nur kurz dort aufhalten, um seine Sachen zu holen. Und tatsächlich kamen wir zu spät. Das Lager war in großem Aufruhr. Mehrere Soldaten lagen im Gras und waren sicher tot. Andere waren verletzt und wurden bereits versorgt. Der Ritter, der für die Bewachung des entthronten Herrenbruders verantwortlich gewesen war, war in Tränen aufgelöst und machte sich Vorwürfe.
Ohne von Armaintho abzusteigen (Lizlide saß hinter mir), näherte ich mich ihm, um ihn zu befragen, als Ergonthe plötzlich mit dem Zeigefinger auf ein paar winzige, in Richtung Norden laufende Gestalten deutete und schrie: »Da drüben! Er flieht!«
    Unter einem schiefergrauen Himmel - obwohl es gerade erst zu dämmern begann - erkannte ich einen ganz in Schwarz gekleideten Reiter. Mehrere andere Reiter folgten ihm in einem Abstand von einigen Hundert Metern. In der Ferne waren die Orkarmeen noch als wogende schwarze Masse zu sehen, die zurückwich wie das sinkende

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