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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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seine Panik in den Griff zu bekommen, bevor er daran erstickte.
    Da sah er die ganz in Schwarz gehüllte Gestalt mit dem langen, scharfen Messer.
    Und es blieb ihm nichts als das nackte Grauen.

8
    Am darauffolgenden Tag entließ Ronnie sich aus dem Krankenhaus.
    Alle hatten ihr davon abgeraten – die Ärzte, ihre Mutter, Daniels, ja selbst Lieutenant Ambrose, ihr Chef, der in der Mittagspause vorbeigekommen war, um nach ihr zu sehen und ihr Blumen von ihren Kollegen zu bringen. Sie jedoch hatte sich ihr Vorhaben nicht ausreden lassen, denn es machte sie ganz fertig, dass sie nicht an dem Fall weiterarbeiten konnte, und außerdem tat es ihr gar nicht gut, noch länger in diesem elend unbequemen Bett liegen zu bleiben.
    Endlich hatte sie ihren Willen durchgesetzt, aber versprechen müssen, dass sie in ein paar Tagen zu ihrem Hausarzt gehen würde, um die Klammern entfernen zu lassen. Außerdem hatte sie versprochen, nicht Auto zu fahren – das war der Grund, weshalb Mark Daniels jetzt hinter dem Steuer saß. Allerdings wurde ihr von seinem Fahrstil noch schwindliger als von der Gehirnerschütterung. Sie hatte ihre Gründe dafür, dass sie normalerweise selbst am Steuer saß, und die hatten nichts damit zu tun, dass Washington ihre Heimatstadt war und sie sich hier einfach besser auskannte als er. Nein, Mark fuhr wie ein Irrer, er hielt nie lange an einer Kreuzung, wenn es eine Möglichkeit gab, bei Rot abzubiegen, und er machte lieber Umwege, als vor einer Ampel stehen zu müssen.
    Ronnie fand, dass seine Fahrweise Ähnlichkeit mit seiner Lebensweise hatte – ungeduldig, leicht gereizt und nie zufrieden damit, einfach mal zuzusehen, wie die Dinge sich entwickelten. Mark war unendlich anstrengend. Aber sie hatte ja versprochen, nicht selbst zu fahren, und daher hatte sie ihn gebeten, sie nach Hause zu bringen. Das war immerhin noch besser, als wenn sie ihre Mutter darum gebeten hätte, denn die wäre dann bei ihr eingezogen und hätte ihr tagelang auf der Pelle gehockt.
    Jeremy Sykes hatte sie nicht bitten können – und hätte es auch ohnehin niemals getan – , denn der war gar nicht da gewesen. Der FBI -Agent hatte am Vorabend noch einmal vorbeigeschaut, sich seither aber nicht mehr blicken lassen. Heute früh hatte er angerufen, um sie über die neuesten Erkenntnisse zu informieren, und ihr mitgeteilt, dass man Leannes Kopf in Phineas Tates hochmodernes Forschungsinstitut außerhalb der Stadt gebracht hatte. Außerdem hatte er erwähnt, dass er aus Philadelphia anrief, weil er in aller Frühe mit einem FBI -Hubschrauber dorthin geflogen war, doch den Grund dafür hatte er nicht genannt. Er hatte nur gesagt, er würde möglichst bald mehr berichten, und versprochen, gleich nach seiner Rückkehr die Zusammenarbeit mit ihr aufzunehmen.
    Na, das würde man ja sehen. Ronnie wollte sich nicht geschlagen geben, obwohl ihre Anrufe bei ihrem OEP -Vorgesetzten in der Obersten Polizeibehörde bisher nichts genutzt hatten. Weil dieser Fall so viel Aufsehen erregte, sollten zwei Top-Ermittler gemeinsam daran arbeiten. Ihr Vorgesetzter hatte gesagt, sie solle sich einfach damit abfinden und mit Sykes zusammenarbeiten.
    Ha. Kam gar nicht in die Tüte. Ronnie sah noch eine kleine Möglichkeit, weiterzuarbeiten, ohne dass er ihr über die Schulter guckte oder ihr Spekulationen ins Ohr flüsterte, wenn sie sich nach absoluter Stille sehnte. Und diese Möglichkeit würde sie nutzen, aber hallo!
    »Fahr weiter«, sagte sie, als Mark blinkte, um zu ihrer Wohnung abzubiegen.
    »Willst du noch einkaufen?«, fragte er. In seiner Stimme lag Wachsamkeit, als bereite er sich schon darauf vor, allem zu widersprechen, was ihr gerade vorschwebte.
    »Mir geht’s richtig gut. Wird Zeit, dass ich wieder an die Arbeit gehe.«
    »Ronnie, du hast ein Hirntrauma.«
    »Ich mache mir viel mehr Sorgen um das Trauma, das Max mir zufügen wird, wenn er mein Haar sieht.« Ronnie versuchte, Daniels’ Anspannung mit einem Scherz zu lockern. Max war ihr Nachbar und gleichzeitig ihr Friseur, und er würde ausrasten, wenn er den Haarschnitt sah, den man ihr in der Notaufnahme verpasst hatte. »Ich kann erst nach Hause, wenn es dunkel ist, damit er mich nicht sieht, wenn er zufällig aus dem Fenster guckt.«
    »Du hast Angst vor deinem Friseur? Ist doch lächerlich.«
    »Ja, du hast es erfasst.« Sie klappte die Sonnenblende herunter und schrak zusammen, als sie sich im Spiegel sah. Schwarze Ringe aus Müdigkeit und Schmerz machten ihre dunklen Augen noch

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