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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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nur aus Sicherheitsgründen, sondern womöglich auch, um sie irgendwann in der Zukunft als eine Art perverses Denkmal zu nutzen.
    Ronnie sah die Touristenattraktion schon fast vor sich. Und hier, meine Damen und Herren, haben die Terroristen den ersten Sprengsatz gezündet. Er hat das Oval Office in einen runden Trümmerhaufen aus Beton und Stahl verwandelt. Präsident Turner und drei seiner Kabinettsmitglieder wurden darin begraben.
    Ja, genau. Das würde die Schaulustigen scharenweise anlocken.
    »Damit wäre natürlich erklärt, dass ein Kopf einfach so für vierundzwanzig Stunden verschwinden konnte«, mutmaßte Jeremy. »Und dass der Täter im Keller ein- und ausgehen konnte, ohne dass jemand es bemerkte.«
    Mark schien ihm ausnahmsweise zuzustimmen. »Ich habe Karten von dem alten Tunnelsystem besorgt – am 4. Juli wäre es ganz leicht gewesen, aus einem Tunnel aufzutauchen und sich unauffällig unter die Leute zu mischen.«
    »Vielleicht kann ich Sie unterstützen«, warf Tate ein. »Wenn der leitende Architekt kein Entgegenkommen zeigt, kann ich den Präsidenten anrufen. Ich denke, er weiß, wie die Sache sich in Wahrheit verhält. Er wird anordnen, dass Sie zu sämtlichen Einzelheiten des Wiederaufbaus Zugang erhalten.«
    Mit großen Augen und ziemlich beeindruckt nickte Daniels. »Äh, ja, wenn Sie das tun könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar.«
    »Kommen Sie, wir fahren hoch in mein Büro, und ich rufe sofort an.« Alle betraten einen riesigen Fahrstuhl mit Spiegeln an den Wänden.
    Als sie die private Etage erreichten, auf der sich Tates Büros und seine persönlichen Labors befanden, verließen sie den Aufzug und folgten dem Wissenschaftler. Wie bei ihrem ersten Besuch im Institut fühlte Ronnie sich durch die Pracht und die kostspielige Ausstattung der Räume ein wenig abgelenkt. Obwohl es eine hoch technisierte wissenschaftliche Einrichtung war, schienen die Inneneinrichtung und der Wandschmuck eher in eine Galerie oder in ein Fünf-Sterne-Hotel zu passen.
    Ronnie entdeckte mehrere Kunstwerke, darunter einige Gemälde, die wie echte Monets aussahen – Bilder, die man früher vielleicht in der National Gallery zu sehen bekommen hätte. Der Teppich unter ihren Füßen war so dick, dass man darauf schlafen konnte, und die Außenwände des Gebäudes bestanden ganz aus Glas. Als sie den Flur entlang zu Tates Büro ging, hatte sie das Gefühl, sich in einem Aquarium zu befinden, so groß, dass es aus dem Weltraum zu sehen war.
    Die Grenze zum Geschmacklosen war ein ganz klein wenig überschritten, manches wirkte protzig, und Ronnie hatte den starken Verdacht, dass Philip Tate dafür verantwortlich war. Phineas wirkte nicht so, als kümmerte es ihn, was an den Wänden hing, solange ihm das beste Elektronenmikroskop der Welt zur Verfügung stand.
    In Tates Büro blieb Ronnie in dem komfortablen Sitzbereich stehen und mied das luxuriöse Ledersofa. Sie fühlte sich zu sehr als Gast, und sie wollte das ganze Drumherum schnell hinter sich lassen und an die Arbeit gehen. Allerdings diente dieser kurze Ausflug auch durchaus einem Zweck: Weder Mark noch sie selbst hatten ein Wort darüber verloren, doch beide wussten genau, dass es für seine Anwesenheit keinen Grund mehr gab, seit Sykes auf der Bildfläche erschienen war – es sei denn, er wollte Ronnie als Chauffeur zur Verfügung stehen. Und um sich fahren zu lassen, konnte sie genauso gut in der Dienststelle anrufen, dass jemand sie abholen solle. Oder einfach ein Taxi nehmen. Dass Tate ihrem Partner also die Weiterarbeit an dem Fall ermöglichte, versetzte sie in eine wunderbare Ausgangslage – so war ihre Trennung zwanglos und nur vorübergehend.
    Tate saß schon hinter seinem Schreibtisch und griff nach seinem Bildtelefon, während Ronnie, Jeremy und Mark mit gespitzten Ohren zuschauten. Er drückte auf einen Knopf.
    Zwanzig Sekunden später erschien ein Gesicht auf dem Bildschirm.
    Nicht zu fassen. Dieser Mann hatte tatsächlich den Präsidenten der Vereinigten Staaten in seinem Kurzwahlverzeichnis. Da war er, in T-Shirt und Golfkappe, und hielt eine Videokonferenz mit Dr. Tate ab. Krass.
    Ihr Gespräch war kurz, aber herzlich. Ronnie konnte auf die Entfernung zwar nicht alles verstehen, was der Präsident sagte, aber Dr. Tates Worten leicht folgen. Er schilderte die Sachlage, beantwortete einige Fragen des Präsidenten, nickte dann und legte auf.
    Er faltete die Hände auf dem Schreibtisch und lächelte Mark an. »Sobald es Ihnen passt, können Sie

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